1-2-3-Ticket: Steuerliche Erleichterung für Öffi-Pendler kommt
Kommendes Jahr soll die österreichweite Version des 1-2-3-Tickets starten – um den Pauschalpreis von 1.095 Euro wird man dann mit Öffis in ganz Österreich fahren können. Das ist auch für viele Pendler eine gute Sache, allerdings eine mit einem steuerlichen Haken, der jetzt rechtzeitig vor dem Start behoben wird. Wenn der Arbeitgeber das Öffi-Ticket bezahlt, ist es bisher so, dass nur die für den Arbeitsweg benötigten Zonen steuerfrei sind, wie der ÖAMTC auf Nachfrage von Tech & Nature erklärt. Ein Ticket für Strecken, die außerhalb des Arbeitswegs liegen, zählt bisher zum Lohn und muss als solcher auch versteuert werden.
1-2-3-Ticket steuerfrei, wenn Arbeitgeber bezahlt
Vergangene Woche wurde im Nationalrat eine entsprechende Änderung im Einkommensteuergesetz beschlossen. Damit ist jetzt jedes Öffi-Ticket, das vom Arbeitgeber bezahlt wird und wenigstens am Wohn- oder Dienstort gültig ist, steuerfrei – zumindest sofern es nicht anstatt eines Teils des bisherigen Lohnes bezahlt wird. Das Gesetz muss nun noch vom Bundesrat abgesegnet werden. Die Änderung kommt rechtzeitig, bevor nächstes Jahr das 1-2-3-Ticket für ganz Österreich startet. Dabei handelt es sich um die eigentlich dritte Stufe des Tickets – die Idee hinter dem Projekt ist es, dass für die Öffi-Nutzung in einem Bundesland 1 Euro pro Tag, also 365 Euro, für zwei Bundesländer 2 Euro täglich, also 730 Euro und für ganz Österreich eben 1.095 Euro.
Widerstand gegen 1-2-3-Ticket
Das Herzensprojekt von Klimaschutz- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Die Grünen) steht bisher aber unter keinem guten Stern – von Seiten der Verkehrsverbünde und Bundesländer kommt starker Gegenwind. Streitpunkt sind vor allem die Kosten und ein befürchteter Umsatzentgang der Verkehrsverbünde. Bis Ende 2022 will Gewessler dafür 240 Millionen Euro bereit stellen. Gleichzeitig fürchten die Verkehrsverbünde auch um die Hoheit über Kundendaten, da das Ticket zentral über das Ticketsystem der ÖBB abgewickelt werden soll. Und nicht zuletzt wünschen sich die Länder, dass alle drei Ticketvarianten gleichzeitig starten, da die einzelnen Bundesland-Tickets ab nächstem Jahr teilweise teurer sind als das österreichweite 1-2-3-Ticket.
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