120 Millionen Dollar für Blockchain.com – auch Google investiert
Wer in der Krypto-Welt unterwegs ist, der kennt sicher auch Blockchain. Also eigentlich ist Blockchain.com gemeint – jene namhafte und populäre Web-Adresse, unter der sich Millionen Nutzer eine Krypto-Wallet besorgt haben. Über die Apps für iPhone und Android kann man nicht nur seine Coins und Token speichern, sondern etwa auch Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH), Bitcoin Cash (BCH), Stellar (XLM) oder USDT (Tether) kaufen und verkaufen.
Das Unternehmen hinter Blockchain.com rund um die beiden Gründer Peter Smith und Nicolas Gary hat nun bekannt gegeben, dass es satte 120 Millionen Dollar Risikokapital aufgenommen hat. Als Investoren treten Moore Strategic Ventures, Kyle Bass, Access Industries, Rovida Advisors, Lightspeed Venture Partners, Lakestar, Eldridge und GV auf – letzteres Kürzel steht für Google Ventures. Blockchain.com hat seinen Hauptsitz in London und beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter. Insgesamt hat die Firma nun seit der Gründung 190 Millionen Dollar Funding aufgenommen.
Das Attraktive an dem Unternehmen ist die Reichweite seiner Apps. Mittlerweile zählt es 65 Millionen Wallets und User in mehr als 200 verschiedenen Ländern. Die Wallet ist derart beliebt, dass seit 2012 satte 28 Prozent aller Bitcoin-Transaktionen über Blockchain.com gelaufen sind – ein Milliardenvolumen. Eher unbedeutend ist die Exchange für Profi-Trader – diese ist nach Volumen nicht einmal unter den Top 300 weltweit.
Krypto-Assets als „Robin Hood der Finanzwelt“
Das Investment kommt in der Woche, in der BTC die Marke von 50.000 Dollar erstmals überschritten hat. „Inmitten einer globalen Pandemie erleben wir ein noch nie dagewesenes Maß an Misstrauen gegenüber traditionellen Finanzinstituten, eine Beschleunigung des Online-Handels und einen fundamentalen Wandel für Kommunikation, Handel und Investitionen“, erklärt Mitgründer Smith das Investment. „Mehr als je zuvor beginnt Krypto, wie der wahre Robin Hood der Finanzwelt zu erscheinen. Ein dezentralisiertes Netzwerk, das Werte schafft und speichert für jeden mit einem mobilen Gerät und einer Internetverbindung. Unternehmen nehmen Bitcoin in ihre Bilanzen auf, Zentralbanken werden auf die Innovationen in DeFi aufmerksam, und wir sehen ein Allzeithoch nach dem anderen.“
Zum Geschäftsmodell von Blockchain.com, das seinerzeit unter Blockchain.info startete, verliert Smith keine Worte. Doch es ist relativ klar: Blockchain.com verrechnet den Nutzern beim Handeln mit Bitcoin und Co. Gebühren. Künftig will das britische Unternehmen verstärkt auf Services für institutionelle Investoren setzen – also andere Firmen, die Bitcoin in großen Mengen zukaufen wollen.