Beschwerde

123-Transporter: Kund:innen beschweren sich über „versteckte Kosten“ durch Kaution

© 123-Transporter
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Leih-Transporter, die sich online und rund um die Uhr mieten lassen: Mit diesem Konzept hat sich das niederösterreichische Jungunternehmen 123-Transporter einen Namen gemacht. Die 2021 gegründete Firma bietet gemeinsam mit Standort- und Flottenpartnern speziell im ländlichen Raum ein engmaschiges Netz an Transportern an. Das Angebot des Startups wächst konstant – doch mittlerweile häufen sich auch die Beschwerden seitens der Kundschaft. Viele hadern nämlich mit dem Preismodell der Jungfirma und meinen, es gäbe versteckte Kosten, speziell was die Kaution beim Ausleihen angeht.

Die Beschwerden zeigen sich nicht nur bei Empfehlungsseiten wie beispielsweise Trustpilot, sondern sogar bei Kommentaren auf der Facebook-Seite von Trending Topics zu einem unserer Artikel über 123-Transporter. Auch die Internet Ombudsstelle warnt vor „Verbraucherfallen bei der Buchung über 123-Transporter“.

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Kaution von 500 Euro überrascht Kund:innen

Das Preismodell von 123-Transporter ist an und für sich recht simpel. Es gibt drei verschiedene Angebote, die sich nach der Größe des Leih-Transporters richten. Das günstigste Angebot kostet 65 Euro pro Tag, das mittlere 75 Euro und das höchste 85 Euro. Es gibt auch einen Selbstbehalt bei selbst verursachten Schäden am gemieteten Transporter bis maximal 15.000 Euro. Drei verschiedene Schutzpakete reduzieren den Selbsthalt jedoch. Das sogenannte Null-Risiko-Paket für 44 Euro pro Tag lässt den Selbstbehalt sogar komplett wegfallen.

So weit, so gut. Doch laut den Beschwerden von Kund:innen auf Seiten wie Trustpilot gibt es noch weitere Kosten, die 123-Transporter auf seiner Website nicht klar genug angebe. Denn nach der Buchung verlange das Unternehmen entweder 99 Euro zusätzlich als „Sicherheit“ oder eine Kaution in Höhe von 500 Euro. Alternativ soll es möglich sein, ein 12-monatiges Abonnement für 29 Euro pro Monat abzuschließen.

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Rückzahlung von Kaution kann Wochen dauern

Natürlich zählt eine Kaution, auch wenn sie mit 500 Euro durchaus hoch ist, nicht wirklich zu Kosten. Immerhin erhält man das Geld auch wieder zurück. Doch hier fangen für viele Kund:innen erst die richtigen Probleme an. Denn ihnen zufolge bucht 123-Transporter die Kaution zwar automatisch vom Kundenkonto ab, jedoch sei die Rückzahlung wesentlich schwieriger. Laut den Kundenberichten muss man das Unternehmen diesbezüglich immer wieder kontaktieren und es dauere oft sehr lange, bis das Geld wieder da ist. Mindestens drei Wochen dauert dieser Prozess. Teilweise berichten Kund:innen aber sogar darüber, dass sie zwischen fünf und acht Wochen auf die Rückzahlung warten mussten.

Nach Bericht mancher Konsument:innen muss die Rückerstattung auch erst extra beantragt werden. Ein möglicher Grund dafür könnte laut Internet Ombudsstelle sein, dass 123-Transporter seine Kund:innen vor die Wahl stellt, entweder die Kaution zurückzuerhalten oder stattdessen einen Gutschein in Höhe von 550 Euro oder ein Pro-Abonnement zu erhalten. Derzeit ist es tatsächlich vor der Buchung sehr schwer, Informationen zu diesem nicht unerheblichen Detail auf der Website zu finden. Nur in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen findet man hierzu einen klaren Hinweis.

Besonders problematisch gestaltet sich hier offenbar auch die Kommunikation mit dem Startup. Den Beschwerden zufolge erhält man selten eine Antwort auf E-Mails und es würde auch sehr lange dauern, bis man auf der Hotline des Unternehmens mit eine:r Mitarbeiter:in sprechen kann. Dazu würden bei der Hotline ebenfalls hohe Kosten anfallen. Aufgrund all dieser Probleme gibt es auf Empfehlungsportalen viele sehr negative Bewertungen für 123-Transporter. Dabei ist anzumerken, dass der Service des Startups an sich in der Regel gute Bewertungen erhält. Doch die Kosten sehen viele als intransparent und die Kommunikation als sehr mangelhaft.

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123-Transporter: Kaution dient dezentralem Angebot

Auf Nachfrage von Trending Topics hat sich Matthias Pajek, Mitgründer und CEO von 123-Transporter, zu den Beschwerden geäußert. Zunächst räumte er ein, dass es zumindest in der Kundenkommunikation tatsächlich Raum für Verbesserungen gibt. „Wir achten natürlich auf das Feedback unserer Kund:innen und sehen, dass es Beschwerden gibt. Deswegen haben wir auch gemerkt, dass wir schon besser erklären müssen, wieso es Maßnahmen wie die Kaution gibt“, so Pajek.

Die Kaution und auch die langen Wartezeiten dienen nämlich einem wichtigen Teil des Angebots der Jungfirma. „Wir arbeiten komplett dezentral. Niemand kontrolliert unsere Kund:innen direkt, sie können alles digital selbst machen. Das hat jedoch auch seinen Preis, denn unsere Flottenpartner brauchen auch Sicherheiten. Wenn die Kund:innen die Transporter zurückgeben, müssen die Partner diese in einem finalen Check untersuchen. Erst wenn dieser abgeschlossen ist, können wir die Kaution zurückzahlen. Das kann etwas dauern, aber dafür erhalten unsere Kund:innen einen Service, der sonst in dieser Form nicht möglich wäre: Rund um die Uhr, ohne Überwachung, gebündelt und effizient“, erklärt Pajek.

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„Alle Prozesse sollen in digitaler Form stattfinden“

Was die Probleme mit der Hotline angeht, meint Pajek: „Unser Hauptziel ist es, dass ein Anruf bei uns gar nicht mehr nötig wird. Alle Prozesse sollen in digitaler Form stattfinden.“ Alle Kund:innen würden einen Telefoncode erhalten, mit dem sie gratis mit dem Service der Jungfirma sprechen können. Nur die Nummer auf der Website sei kostenpflichtig. Was die Rückforderung der Kautionen anbelangt, sagt Pajek, dass die Kund:innen einen Kautionsbeleg erhalten, in dem angegeben wird, wie sie das Geld zurückbekommen.

Da viele User:innen Bezahldienste wie Klarna nutzen, brauche 123-Transporter die aktiven Angaben der Kund:innen für die Rückerstattung. Das Startup baut nach eigenen Angaben den Mitarbeiter:innenstamm bereits weiter auf, um auch in Zukunft eine möglichst hohe Erreichbarkeit sicherzustellen.

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