170 Millionen Dollar für Lime – Uber und Alphabet investieren
Anzeichen, dass es für den E-Scooter-Anbieter Lime holprig wird, gab es bereits im Jänner. Damals hat sich das US-Startup mit Milliardenbewertung aus mehreren Städten zurück gezogen, unter anderem aus Linz. Dann kam Corona, und die Elektroroller des US-Vorreiters standen plötzlich still, während weiter ordentlich Geld verbrannt wurde.
Und so kommt es, dass Lime sich bei seinen bestehenden Investoren frisches Geld besorgt. Uber, Alphabets Google Ventures und Bain Capital pumpen gemeinsam frische 170 Millionen US-Dollar in den E-Scooter-Verleiher, um ihm das Überleben während er Corona-Krise zu sichern. Außerdem übernimmt Lime in dem Deal die Uber-Tochter Jump, die ebenfalls E-Scooter verleiht und von dem Fahrtenvermittler zugekauft wurde. Außerdem wird Lime noch tiefer in die App von Uber integriert werden – auch in Wien konnte man mit der Uber-App bis vor dem Lockdown auch Lime-Roller mieten.
Neuer CEO
Lime bekommt im Zuge des Deals auch gleich einen neuen Chef. Wayne Ting, vormals Global Head of Operations and Strategy, ist der neue CEO des Unternehmens. Brad Bao, der bisherige CEO und einer der Mitgründer, wird künftig als Chairman of the Board weiter eng mit dem Führungsteam arbeiten.
Spannend wird nun, wann Lime wieder voll operieren kann, was stark davon abhängt, wann die vielen Städte wieder aus dem Lockdown kommen. „Mikromobilität wird für die von COVID-19 betroffene neue Welt von entscheidender Bedeutung sein, und wir sehen dies bereits jetzt, da die Städte wieder in Bewegung geraten. Mit unserer neuen Finanzierung und unserem erweiterten Angebot sind wir stark positioniert, um die Bedürfnisse der Fahrer auf sichere und zuverlässige Weise zu erfüllen“, so Ting in einem Presse-Statment.
Interessant wird auch, wie der große Konkurrent Bird durch die Krise kommt. Der Mitbewerber hat wie berichtet im Oktober 2019 etwa 275 Millionen Dollar Investment bekommen und sich außerdem Anfang 2020 den deutschen Anbieter Circ dazu gekauft. Mit Voi und Tier gibt es zwei weitere europäische Player, die durch die Krise müssen. Aber auch abgesehen von Corona wurde eine Konsolidierung am E-Scooter-Markt schon länger vorausgesagt – die Krise ist nun der Katalysator dafür.