Handel

170 österreichische Firmen setzen bereits auf Fairtrade-Produkte

Kakao-Bäuerin in der Côte d'Ivoire. © Fairtrade Czech Republic and Slovakia
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Das runde, blau-grüne Logo kennt mittlerweile jede:r, der/die wissen will, wo bestimmte Rohstoffe unserer Lebensmittel und Güter herkommen. Das Logo steht für „Fairtrade“ und kennzeichnet Waren, die aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten werden. In Österreich ist Fairtrade nunmehr seit 30 Jahren präsent – und hat es aus einer Nische in den Mainstream geschafft.

Früchte, Blumen, Kaffee, Kakao, Baumwolle, Zucker, Tee oder gar Gold: Das Fairtrade-Logo (bzw. unterschiedliche Versionen davon mit unterschiedlichen Bedeutungen) ist heute auf vielen Waren zu finden. Mehr als 500 Millionen Euro an Direkteinnahmen hat der Handel mit Fairtrade-Produkten jenen Produzent:innen der Produkte eingebracht  -sie arbeiten und leben zumeist in den Ländern des Globalen Südens.

„FAIRTRADE zeigt seit 30 Jahren, dass fairer Handel ein Erfolgsmodell sein kann. Das hat uns aus der Nische in den Mainstream gebracht, mit Marktanteilen in einigen Warengruppen von bis zu 37 Prozent. Ziel ist aber, dass der faire Handel endgültig zur Norm wird und Produkte, die keine Rücksicht auf das Wohl von Mensch und Umwelt nehmen, aus den Regalen verschwinden“, so Hartwig Kirner, Geschäftsführer von Fairtrade Österreich, in einer Aussendung.

Neue Kampagnen sollen Siegel weiter verbreiten

Nach 30 Jahren Aktivität in Österreich zieht man Bilanz. So verarbeiten mehr als 170 Partnerunternehmen bereits Fairtrade- Rohstoffe oder führen Fairtrade-Produkte im Sortiment. Zu den bekanntesten Handelspartnern zählen wohl dm, Lidl, Müller, REWE, Nestle, Ölz, Pfanner, Hofer sowie zahlreiche Bioläden oder Kaffeehäuser. Besonders erfolgreich ist die Initiative mit Produkten wie Kaffee, Blumen oder Obst. Pro Tag trinken Österreicher:innen bereits 1,5 Millionen Tassen Fairtrade-Kaffee. Jede dritte verkaufte Rose stammt aus Fairtrade-Produktion. Insgesamt werden heute knapp zwei Millionen Kleinbauernfamilien und Beschäftigte aus Afrika, Asien und Lateinamerika durch die Initiative unterstützt.

Bei anderen Warengruppen ist Fairtrade allerdings nicht so verbreitet. Deswegen will die Organisation dieses Jahr mit mehreren Kampagnen („FAIRbruary“, Kaffee-Fokus im Herbst) mehr Aufmerksamkeit schaffen. Der Verein selbst finanziert sich „hauptsächlich durch Einnahmen aus den Lizenzgebühren für das Fairtrade-Siegel“, heißt es auf der Webseite.

Fairtrade ist nicht unumstritten. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Berichte und Analysen (z.B. „Edle Tees für Hungerlöhne“, „Wenn hinter fairen Versprechen Kinderarbeit steckt„), in denen aufgedeckt wurde, dass es problematische Arbeitsbedingungen bei Fairtrade-zertifizierten Betrieben gegeben hat – also eigentlich genau das, was die Zertifizierung verhindern soll. 2018 wurde deswegen etwa der Fairtrade-Standard für Tee in der indischen Region Assam überarbeitet.

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