1inch Network: DeFi-Portal bringt eigene Debit-Karte für Kryptowährungen
Dass Krypto-Startups mit physischen Karten nur so um sich werfen, ist keine Neuigkeit. Dass aber ein stark auf Decentralized Finance fokussiertes Projekt nun auch eine Debit-Karte in Kooperation mit Mastercard auf den Markt bringt, lässt aufhorchen. Denn 1inch Network, das seinen Hauptsitz auf den Britischen Jungferninseln hat, lässt seine Nutzer:innen aktuell auf die Warteliste für eine Debit-Karte setzen, die es unterwegs ermöglichen soll, mit Krypto-Assets zu bezahlen.
Die Mastercard ist vorerst für Nutzer:innen in Großbritannien sowie der EU verfügbar. Wie auch bei anderen Krypto-Karten wie jener von Bitpanda bezahlt man online oder in Geschäften natürlich nicht direkt mit Bitcoin und Co. Stattdessen werden die Krypto-Assets in der 1inch-Wallet, die man mit der Karte verknüpft, in Fiat (Euro, Pfund etc.) zu „kompetitiven Wechselkursen“ umgerechnet, wie es heißt. Wie andere Karten auch soll es eine physische Version geben, also auch eine virtuelle, die man am Smartphone hinterlegen kann, um sie via Apple Pay oder Google Pay zu nutzen. Abhebungen bei Bankomaten sollen zu „vernünftigen Gebühren“ möglich sein. Bei all dem ist aber noch nicht offiziell, wie viel der Spaß kosten soll.
Zugangspunkt zu dezentralen Exchanges
1inch Network hat sich seit dem Start 2020 durch die beiden Gründer Sergej Kunz and Anton Bukov zu einem der wichtigsten Zugangspunkte für Krypto-Nutzer:innen zu dezentralen Exchanges entwickelt. Via 1inch kann man seine Krypto-Wallet (z.B. MetaMask, Trust Wallet, Ledger usw.) verbinden. Anstatt sich für eine DEX zu entscheiden, analysiert 1inch Kurse und Gebühren über mehrere DEX hinweg, um den Nutzer:innen die besten Tarife zu bieten.
Dass 1inch Network, das sich eigentlich der Nutzung dezentralisierter Börsen verschrieben hat, nun auf eine Karte eines ziemlich zentralisierten Finan-Players wie Mastercasrd setzt, ist natürlich durchaus kontrovers. 1inch kann man prinzipiell anonym (einfach durch die Verknüpfung einer Wallet) verwenden. Wer die Karte möchte, wird sich aber über einen KYC-Prozess mit Namen ´, Anschrift etc. bei dem Unternehmen identifizieren müssen. Gut möglich, dass das nicht jedem User schmeckt.