1KOMMA5°: Energie-Unicorn will 2025 an die Börse gehen
Das deutsche Energie-Jungunternehmen 1KOMMA5° ist erst im vergangenen Juni zum Unicorn aufgestiegen (wir berichteten). Nun will die Jungfirma, die Solaranlagen, Wärmepumpen, E-Ladestationen und zugehörige Software vertreibt, an die Börse gehen. „Wenn es so läuft, wie wir uns das vorstellen“, sagt Gründer Philipp Schröder dem Handelsblatt, wäre das im Jahr 2025. „Wir wollen so schnell wie möglich an die Börse, auch um Kunden und Unternehmer, die ihre Firma an uns verkauft haben, zu Eigentümern machen zu können. Allerdings sind für einen IPO drei volle Jahre mit Finanzzahlen notwendig.“ Auch das Kapitalmarktumfeld müsse stimmen.
1Komma5° steigt zum Energie-Unicorn auf, will in Österreich zukaufen
1KOMMA5° setzt weiter auf Zukäufe
1KOMMA5° peilt für sein zweites volles Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 500 bis 600 Millionen Euro an und eine Rendite vor Zinsen und Steuern von zehn bis zwölf Prozent. Danach will das 2021 gegründete Scale-up laut Gründer Schröder ein „ähnlich hohes Tempo“ beibehalten, aber „in Deutschland das Tempo bei Zukäufen abschwächen und stattdessen mehr Standorte selbst eröffnen.“
Im Ausland setze 1KOMMA5° aber weiterhin auf Akquisitionen. Nach dem Markteintritt in Dänemark und Italien übernehme das Unicorn nun die drittgrößte spanische Solarinstallationsfirma Experta Solar für einen zweistelligen Millionenbetrag. Der Kaufpreis fließe dabei – wie auch bei den meisten der vorherigen 30 Zukäufe – zum Teil in bar und zum Teil in Optionen auf Aktien, die bei einem Börsengang ausgegeben werden sollen.
Kein neues Kapital bis Börsengang nötig
„Insgesamt wollen wir in den nächsten ein bis zwei Jahren 100 Millionen Euro für Zukäufe allein in Spanien ausgeben“, meint Schröder. Andere europäische Länder sollen folgen. Bislang ist das Unternehmen in sieben Ländern aktiv und betreibt 65 Standorte.
Im Juni konnte das Scale-up in einer Series B-Runde 215 Millionen Euro einsammeln und so den Unicorn-Status erreichen. Dank der Finanzierungsrunde benötige das Unternehmen nach eigenen Angaben bis zu einem möglichen Börsengang kein neues Kapital. Für ihr operatives Geschäft brauche die Firma kein frisches Geld, die Mittel flössen in die Entwicklung eigener Technologien rund um die Vernetzung der Stromproduktion auf dem Eigenheim-Dach.