Exklusiv

1KOMMA5 kauft dänische Solar-Firma Viasol, Beteiligung in Österreich geplant

Emil Helgren (CTO) Tobias Nielsen (CSO) Christoffer Ovesen (Co-Founder) Mads Pedersen (CFO), Rasmus Christiansen (CEO) von Viasol. © 1KOMMA5
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Es ist die konsequente Fortsetzung der Buy-and-Build-Strategie, die das Hamburger Energie-Unicorn 1KOMMA5 rund um Gründer und CEO Philipp Schröder vor einigen Jahren begonnen hat: Mit der Übernahme von Viasol A/S, einem in Dänemark führenden Anbieter von Solarlösungen mit Batterien, kauft das deutsche Scale-up nunmehr Unternehmen Nummer 27 zu, wie Schröder Trending Topics exklusiv verraten hat. Gleichzeitig wird auch die Heartbeat-Technologie im dänischen Markt eingeführt – also jener intelligente Energie-Manager in Haushalten, der nicht nur PV-Anlage, Wärmepumpe oder Ladestation für das E-Auto steuern kann, sondern auch die Teilnahme an virtuellen Kraftwerken möglich macht.

„Die Übernahme von Viasol und die Einführung von Heartbeat in Dänemark sind entscheidende Momente für 1KOMMA5“, sagt Philipp Schröder zu Trending Topics. „Gemeinsam dekarbonisieren wir Gebäude, befähigen Kunden zur Teilnahme am Strommarkt und bauen eine nachhaltigere Zukunft auf.“ Laut Schröder wurde für Viasol ein zweistelliger Millionenbetrag bezahlt, und zwar in einem „Mix aus Cash und Rückbeteiligung“. Der dänische Markt sei spannend, weil es dort einen hohen Anteil von Erneuerbaren und bereits weit verbreitete Smart Meter gebe, die die Anwendung von Heartbeat begünstigen. Außerdem verspricht der dänische Markt „hohe Einnahmen zum Beispiel aus Netzstabilisierung“, so Schröder.

„Wir freuen uns, ein Teil von 1KOMMA5 zu werden und Heartbeat in Dänemark einzuführen“, sagt Rasmus Christiansen, CEO von Viasol. „Gemeinsam können wir den Standard dafür setzen, wie private Verbraucher aktiv am Strommarkt teilnehmen können, sowohl durch die direkte Nutzung billiger grüner Energie aus Wind und Sonne, als auch durch die Unterstützung der Stabilisierung des Stromnetzes durch Stabilisierungsdienstleistungen, die Einnahmen aus diesen Dienstleistungen liefern.“ Viasol plant für 2023 einen Umsatz von 40 Millionen Euro.

Energie-Manager Heartbeat. © 1KOMMA5
Energie-Manager Heartbeat. © 1KOMMA5

Anschluss an Stromhandel für überschüssigen Solarstrom

Heartbeat und ähnliche Energie-Manager in Haushalten bieten Scale-ups wie 1Komma5 oder Enpal die Möglichkeit, zu neuartigen Stromhändlern zu werden. Privathaushalte speisen ihren überschüssigen Strom dann nicht ins öffentliche Netz ein, sondern verkaufen ihn direkt an Enpal oder 1Komma5° . Diese Firmen können den Strom dann an den (oft volatilen) Strombörsen handeln und so durch diese Direktvermarktung den Solarstrom für teurer verkaufen, als man etwa in Deutschland durch die EEG-Vergütung bekommen würde. Den Nutzer:innen zu Hause wird so in Aussicht gestellt, „am Strommarkt teilzunehmen und einen zusätzlichen wirtschaftlichen Nutzen aus ihrer Solaranlage zu ziehen“.

Heartbeat wird mit einer Solaranlage installiert und kann mit Solarbatterien, Wärmepumpen und EV-Ladegeräten verbunden werden. „Heartbeat ist direkt mit Nordpool (paneuropäische Strombörse, Anm.) verbunden und ermöglicht eine sofortige Analyse der Energiepreise, wobei die Wettervorhersage berücksichtigt wird, um die Solarproduktion vorherzusagen“, heißt es seitens 1KOMMA5. „Auf diese Weise kann Heartbeat automatisch steuern, was mit dem verfügbaren Strom aus der Solaranlage, der Solarbatterie und dem Stromnetz geschehen soll – und zwar dann, wenn der Strom billig und mit Solar- und Windenergie gefüllt ist. Heartbeat nutzt diese Schwankungen des Strompreises zum Vorteil des Verbrauchers, die auf dem dänischen Markt regelmäßig auftreten.“

Enpal & 1Komma5° entwickeln sich zu neuartigen Solarstromhändlern

Beteiligungen in Österreich geplant

1KOMMA5 zählt laut Schröder aktuell knapp Teilnehmer:innen an virtuellen Kraftwerken in den Märkten Deutschland und Schweden. Bis Ende des Jahres sollen es durch die Markteintritte in Dänemark und Italien 10.000 15.000 sein. Wie wird das Wachstum durch Zukäufe von PV-Unternehmen wie Viasol finanziert? „Wir finanzieren uns mit Eigenkapital, zahlen aber die Kaufpreise auch über eine stimmrechtslose Rückbeteiligung“, so Schröder. Dass so ein ziemlich großes Dachunternehmen entsteht ist klar, aber was ist da das Ziel? „Ein IPO ist das Ziel“, so Schröder weiter.

1KOMMA5 ist damit bereits zahlreichen Märkten vertreten. In Schweden und Deutschland sei man die Nummer 3 am Markt, in Finnland und Dänemark Nummer 1, und in Australien Nummer 2. Fragt sich nun natürlich auch, ob und wann der Markteintritt in Österreich erfolgen kann? Schröder: „Wir screenen erste Beteiligungen.“

1KOMMA5°: Wie Solar-Haushalte Teil eines virtuellen Kraftwerks werden

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