1Komma5° kooperiert enger mit Porsche beim Laden von E-Autos
Solarstrom vom Dach, Wärmepumpe im Keller, E-Auto in der Garage – und dazwischen Energie-Management-Gerät, dass Stromerzeugung- und verbrauch gewissermaßen dirigiert. Dieser Energie-Manager heißt „Heartbeat“ und wird vom Hamburger Scale-up 1Komma5° rund um Gründer und CEO Philipp Schröder angeboten. In einer App können User die Energieflüsse im eigenen Haushalt in Echtzeit und die historischen Daten einsehen. Seit kurzem ist es sogar möglich, überschüssigen Strom an Strombörsen zu handeln und so zu verkaufen.
Nun soll Heartbeat nicht nur die lokalen Geräte im Haushalt koordinieren, sondern sogar an das E-Auto unterwegs angebunden werden. „Wir wissen so, wie der Ladestatus des Autos unterwegs ist, wann es wieder nach Hause kommen wird und wieviel Ladung es dann braucht“, sagte 1Komma5°-CTO Barbara Wittenberg bei einem Event vor Mitarbeiter:innen und Partner:innen, das auf YouTube zu sehen ist. „Strom hat unterschiedliche Preise übe den ganzen Tag.“ Rund um Mitternacht, so Wittenberg, würden die Kosten für Strom aus dem Netz in einem Markt wie Schweden Richtung null gehen, oder bei Sonnenschein können die hauseigene PV-Anlage natürlich kostenlos Strom produzieren.
Gemeinsam mit Partner Porsche will man sich das nun zunutze machen. Im Zusammenspiel mit „Heartbeat“ könne etwa ein Porsche Taycan in jenen Zeitfenstern geladen werden, wenn der Strom am billigsten oder sogar gratis ist, und nicht einfach dann, wenn der Wagen nach Hause kommt. In dem Beispiel aus Schweden, rechnet Wittenberg vor, würde sich der Nutzer so 620 Euro pro Jahr sparen können.
1Komma5° darf sich nicht „Marktführer für Klimaschutz-Technologie“ nennen [Update]
Ladeoptimierung zum Strompreis
CEO Schröder zufolge, wie er auf Linkedin schreibt, würde man Stromkosten auf diese Weise sogar auf bis zu 1.800 Euro pro Jahr senken können. „Gemeinsam mit der Porsche AG haben wir ein Meilenstein-Innovationsprojekt zur Integration von Ladezustands- und Ankunftsdaten des vollelektrischen Porsche Taycan gestartet, um Wärmepumpe, Solarbatterien, Solarproduktion und Ladeoptimierung über Heartbeat gegen den Day-Ahead- und Intraday-Markt zu harmonisieren“, so Schröder.
Dass es ausgerechnet der Luxusauto-Hersteller Porsche der erste Partner bei diesem Projekt ist, ist kein Wunder. Die Wagniskapital-Einheit der Stuttgarter, Porsche Ventures, wurde 2021 Gesellschafter bei 1KOMMA5°. Bei Porsche Ventures sieht man das Investment als Teil der Strategie für Smart City-Technologien. „Unser Ziel ist es, unsere Angebote zur nachhaltigen Mobilität weiter auszubauen. Hierbei gehen wir neue Wege und adressieren für unsere Kundinnen und Kunden bewusst die gesamte Wertschöpfungskette: Von der nachhaltigen Erzeugung und Speicherung von Energie über intelligente Vernetzung bis hin zur CO2-neutralen Nutzung“, so Patrick Huke, Head of Porsche Ventures Europe & Israel, in einer Aussendung beim Investment in 1KOMMA5°.