2 Minuten 2 Millionen: Welches Startup hat die Investoren gepflanzt?
Die erste Folge der neuen Staffel von 2 Minuten2 Millionen ist über die Bildschirme geflackert – und hat auch gleich eine Reihe an Investmentszusagen gebracht. Die Stars der ersten Show heißen Evi Jesacher und Bastian Rüther. Die beiden Geschäftsführer des Grazer Startups Carbomed leiten die Entwicklung des Fruchtbarkeitstests „Breathe ILO“. Dieses misst den CO2-Gehalt in der Atemluft und ermittelt so die fruchtbaren Tage einer Frau.
Fruchtbarkeitstest punktet
Zwei Millionen Euro wurden bereits innerhalb von vier Jahren Entwicklungszeit in das Projekt gesteckt. Jetzt geht es darum, die Atemgas-Analyse auf den Markt zu bringen. Allein in Europa rechnet das Startup mit 8 Millionen potenziellen Kunden – also Frauen, die gerade etwas für die Familienplanung suchen. In der Sendung sucht das Startup ein Investment von 500.000 Euro bei einer Bewertung von 2,9 Millionen Euro.
Katharina Schneider ist schnell draußen, auch Florian Gschwandtner sieht sich nicht als Investor. “Hardware ist einfach sehr schwierig”, sagte der ehemalige Runtastic-CEO. Hans-Peter Haselsteiner, Leo Hillinger und TV-Show-Neuling Martin Rohla sagen schließlich die 500.000 Euro zu – und die Summe konnte in den Nachverhandlungen noch verdoppelt werden (Trending Topics berichtete). “Wir haben investiert in die Sicherung der Pensionssysteme der Österreicher”, scherzte Haselsteiner in der Sendung.
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Helferline überzeugt ebenfalls
Den Anfang der Sendung machten Clemens Schmidgruber und Alexander Niederhofer von dem Startup Helferline. Für die beiden Wiener ist es bereits der dritte Versuch, in der Show aufzutreten. Bisher wurde die Bewerbung abgelehnt, völlig zu Unrecht, wie sich herausstellt. Auf der Bühne explodiert zunächst ein Laptop. Das Startup bietet schnellen und günstigen Technik-Support über eine Vermittlungsplattform an. Eine Win-Win-Situation, denn “28 Prozent der IT-Profis verheimlichen ihren Job, um nicht für kostenlosen Support herhalten zu müssen”, erklärt Niederhofer. Technik-Studenten verdienen etwas dazu und “weniger Österreicher löschen das Internet”, scherzen die Co-Founder.
Alle Investoren sind von der Idee angetan, aber was wäre “2 Minuten 2 Millionen” ohne Beschwerden über die Bewertung – in diesem Fall von 2,2 Millionen. Nach langem Hin und Her sind alle fünf Investoren dabei, und zwar mit 300.000 Euro für 25,1 Prozent unter dem Lead von TV-Neuling Florian Gschwandtner. Zusätzlich gibt es auf Anordnung von Haselsteiner 300.000 Euro TV-Volumen für 4,9 Prozent (eigentlich wollte Daniel Zech von 7Ventures 15 Prozent für 500.000 Volumen). Im Firmenbuch hat sich der anvisierte Deal noch nicht niedergeschlagen.
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123schnarchfrei geht leer aus
Erfinder Enrico Bottini ist mutig. Er traut sich mit drei Luftballons auf die Bühne. Und einem großen Versprechen: In nur sechs Wochen schnarcht selbst der größte Schnarcher nicht mehr, wenn er regelmäßig diese Spezial-Ballons aufbläst. Bei ihm selbst habe das super funktioniert und in Studien hätten mehr als 80 Prozent der Probanden darauf angesprochen.
Bottini will eine Million Euro Investment für 10 Prozent seiner Firma 123schnarchfrei. Haselsteiner: “Sie wollen uns pflanzen”. Will Bottini natürlich nicht, er will die Rachenmuskulatur von Millionen Schnarchern trainieren. Mit Luftballons. Haselsteiner: “Sie könnten ja auch in ein Astloch blasen”. Wie man Muskeln trainiere sei doch egal. Schlussendlich gibt es kein Investment für 123schnarchfrei. “Mia schnoarchen weita”, stellt Hillinger fest.
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Rohla schnappt bei biobutton zu
Hannes Schmitz ist schon seit Jahrzehnten dick im Button-Geschäft. 30 Millionen Anstecker hat er bereits produziert. “Man glaubt so ein Button ist eine einfache Sache, aber eigentlich ist es sehr kompliziert”. Abseits davon hat Schmitz schon immer gestört, dass bei der Produktion so viel Müll anfalle. Deshalb produziert er jetzt eine kompostierbare Variante, die auch patentiert ist. 200.000 Stück verkauft Schmitz davon pro Jahr und etwa eine Million Stück herkömmliche Buttons. International gehe es um einen Milliardenmarkt, in Stückzahlen ausgedrückt, erklärt der Gründer.
Für 200.000 Euro würde Hannes Schmitz 10 Prozent seines Unternehmens abgeben. Mit dem Geld soll der Biobutton international vermarktet werden, vor allem in den USA. Bio-Bauer Hillinger bietet 250.000 Euro für 25,1 Prozent. Haselsteiner erhöht auf 280.000 Euro für dieselbe Beteiligung. Hillinger beschwert sich: “Des haut ma des Gsicht ein”. Nachhaltigkeits-Profi Martin Rohla will sich äußern, wir aber sofort von Haselsteiner unterbrochen: “Sie sind ein Neuling hier. Vorsicht”. Rohla will sogar weniger bieten, nur 200.000 Euro, wirft aber sein großes Nachhaltigkeits-Netzwerk der goodshares Beteiligungsgesellschaft in den Topf. Und der Neuling gewinnt das Rennen.
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Cutz: Kekse, die Investoren schmecken
Geschmeckt haben den Investoren schließlich die Kekse von Cutz Frozen Cookies. Birgit Parade und ihr Mann Hubert Weitzer-Parade entwickelten einen gefrorenen Keksteig, der jederzeit für frisch gebackene Kekse sorgen soll. Sie wollen so einen US-Trend nach Österreich holen. In der Show suchten sie 75.000 Euro für 25 Prozent der Firma, um aus der kleinen Manufaktur hinausgehen und mit der Massenfertigung beginnen zu können.
“Endlich eine Bewertung, die Hand und Fuß hat“, kommentierte Rohla, der allerdings nicht mit dem Namen des Produkts sowie der Verpackung („erinnert an Blutwurst“) zufrieden war. Schließlich war es Rohla, der 50.000 Euro für 25 Prozent bot, außedem gibt es ein Startup-Ticket von Rewe (Billa, Merkur) für die Listung des Produkts im Handel. Die Gründer nahmen an, im Firmenbuch hat sich der Deal jedoch noch nicht niedergeschlagen.
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Puls 4 ist Investor von Trending Topics.