2 Minuten 2 Millionen: Investoren stecken 800.000 Euro in Refurbed und Joool
Bei der achten Folge der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ ist am Dienstag eine Menge Geld geflossen. Leo Hillinger, Katharina Schneider und Michael Altrichter machten insgesamt 800.000 Euro für die Vorhangstange Joool und die Second-Hand-Plattform Refurbed locker. Daniel Zech von Seven Ventures versprach Refurbed zusätzlich 600.000 Euro Medienvolumen – die lehnten aber dankend ab.
Haselsteiner montiert keine Vorhangstangen
Joool ist eine Vorhangstange, die ohne Bohren in die Laibung des Fensters geklemmt wird. Erfinder Laurenz Simbruner hat die Stange patentieren lassen, bisher wurde aber nur eine vergleichsweise hochpreisige Kleinserie produziert. Joool mangelt es derzeit sowohl an einem Produktionspartner, als auch an einer Vertriebsstruktur. Die Investoren sind skeptisch: Hans Peter Haselsteiner findet die Idee zwar „nett“, kann sich aber nicht vorstellen, dass sich tatsächlich jemand selbst mit der Montage von Vorhangstangen herumärgert. Leo Hillinger offenbar schon. Er ist sichtlich begeistert und rät Mediashop-Chefin Katharina Schneider zu investieren. Die kann sich zwar eigentlich nicht vorstellen, dass es das nicht schon gibt, glaubt dem Gründer-Duo aber und bietet die geforderten 300.000 Euro – allerdings für 26 Prozent statt nur 20 Prozent. Hillinger will bei dem Investment mit „5 bis 10 Prozent“ dabei sein. Joool-Erfinder Simbruner – er ist selbst Investor – freut sich: „Das sind genau die Investoren, die wir haben wollten“.
Refurbed verhandelt selbstbewusst und räumt ab
Refurbed hat am Markt schon etwas mehr Erfahrung gesammelt als Joool. Peter Windischhofer, Jürgen Riedl und Kilian Kaminski haben einen Online-Shop für gebrauchte Smartphones, Laptops und ähnliche Geräte ins Leben gerufen. Die Gadgets werden von den Händlern vor dem Verkauf allerdings generalüberholt und sind dadurch meistens wie neu. 2017 hat Refurbed bereits einen sechsstelligen Umsatz erwirtschaftet und zeigt sich bei „2 Minuten 2 Millionen“ selbstbewusst: 10 Prozent würden die Gründer für 500.000 Euro abgeben. Für Refurbed wäre es auch nicht die erste Investment-Runde. Bei der Fragerunde der durchwegs interessierten Investoren sind die Gründer sattelfest. Derzeit liege der Ertrag bei 20 Euro pro Kunde, man rechne aber mit einem Customer Value von 80 bis 90 Euro.
Auch das Gründerteam begeistert: Kaminski war vorher bei Amazon und hat dort dem Refubished-Markt kennengelernt und Windischhofer war Unternehmensberater bei McKinsey. Prokop, Schneider und Hillinger sind begeistert und lehnen ab. Ein kleiner Verhandlungs-Hick-Hack geht sich dennoch aus. Altrichter will für die 500.000 Euro 20 Prozent der Anteile. Daniel Zech von Seven Ventures schaltet sich ein und will noch 600.000 Euro in Medienvolumen für 12 Prozent drauflegen. Das Medienvolumen lehnen die Gründer ab: „Wir brauchen kein Media-Budget, danke für das Angebot“. Altrichter wollen sie nur 12,5 Prozent geben, der erhöht auf 15 Prozent und die Gründer schlagen schließlich ein.
Big Power, Wauh und Obstraupe gehen leer aus
Nach diesem starken Start schaffte es in Folge acht nur noch ein Startup, Investoren zu begeistern. Die Schinken-Chips von Big Power schmecken Heinrich Prokop und Leo Hillinger und die drei Gründerinnen Katharina, Laura und Klara Habel haben ein cleveres Marketing-Konzept. Für mehr als beratende Unterstützung reicht es dann aber leider doch nicht. Leer gehen auch das maßgeschneiderte Hundefutter Wauh und die Obstsammel-Maschine Obstraupe aus.