20 Jahre FFG: 2023 Startup-Rekordförderung von 103 Millionen Euro
Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG feiert in diesem Jahr ihr 20. Jubiläum und hat zu diesem Anlass am Mittwoch eine Bilanz für das letzte Jahr und für die gesamte Geschichte ihres Bestehens präsentiert. 2023 hat die FFG den Zahlen zufolge insgesamt 4,9 Milliarden Euro bewegt, die in wirtschaftsnahe Forschung und Breitbandinfrastruktur in Österreich geflossen sind. Einen Rekord hat die Organisation bei der Förderung von Startups, Scale-ups und Spin-offs erreicht. Insgesamt 103 Millionen Euro sind in Jungfirmen geflossen.
„Wichtige Impulse für innovative Projekte“
„Investieren in Forschung heißt Investieren in Zukunft“, sagten die beiden FFG-Geschäftsführerinnen Henrietta Egerth und Karin Tausz am Mittwoch. „4,9 Milliarden Euro klingt nach viel – aber das braucht es auch, um international wettbewerbsfähig zu bleiben und die aktuellen multiplen Herausforderungen zu meistern. Mit den Förderungen der FFG werden wichtige Impulse für innovative Projekte gesetzt, welche die Modernisierung der Wirtschaft voranbringen und nachhaltig zu Wirtschaftswachstum, Wohlstand und Krisenresilienz von und in Österreich beitragen.“
Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2023 in verschiedenen Bereichen Steigerungen der Forschungsmittel. Bei der direkten FFG-Förderung stiegen die Mittel von 0,9 Mrd. Euro auf 1,8 Mrd. Euro. Davon gingen 81 Prozent an Unternehmen, neun Prozent an Forschungseinrichtungen und sieben Prozent an Hochschulen. Auch bei der Forschungsprämie gab es einen Anstieg auf 1,2 Mrd. Euro im Vergleich zu 1,1 Mrd. Euro im Jahr davor.
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Seit FFG-Gründung Förderungen von 12,9 Milliarden Euro
Seit der Gründung im Jahr 2004 hat die FFG nach eigenen Angaben bereits rund 65.000 Projekte gefördert. Die Tendenz steigt dabei konstant, während im Jahr 2004 nur knapp 1.000 Projekte gefördert wurden, waren es 2023 mehr als 7.000. Insgesamt 60.000 Firmen und Forschungseinrichtungen hat die FFG begleitet. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf KMU und der Industrie, sie erhielten bislang einen Anteil von etwa 72 Prozent an den Förderungen. Der Gesamtbetrag an Förderungen in der FFG-Geschichte beträgt 12,9 Milliarden Euro. Laut der neuesten Finanzierungsvereinbarung hat die FFG ein Budget von rund 400 Millionen Euro für die Jahre 2024 bis 2026 (wir berichteten).
„Wir sind mit dem österreichischen Ökosystem aus Forschung und Innovation mitgewachsen. Wir arbeiten konstant daran, neue Instrumente und Formate zu entwickeln und zu verbessern. Außerdem haben wir ein starkes nationales Netzwerk mit anderen Förderorganisationen aufgebaut“, so Karin Tausz und Henrietta Egerth.
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Fokus auf nachhaltige und digitale Transformation
103 Millionen Euro sind 2023 in Startups, Scale-ups und Spin-offs geflossen, so viel wie nie zuvor. Der Fokus der FFG liegt im Startup-Sektor auf den Verticals DeepTech, GreenTech und Life Sciences. Etwa 80 Prozent der Top-100-Startups 2023 haben laut Startup Monitor Förderungen von der FFG erhalten. Die FFG konzentriert sich besonders auf die nachhaltige, digitale Transformation der Wirtschaft. 2023 gingen insgesamt 581 Millionen Euro in die Unterstützung von klimarelevanten Projekten. 1,1 Milliarden Euro dienten zur Förderung von Digitalisierungsvorhaben.
Daneben unterstützt die Organisation auch die emissionsfreie Mobilität, Female Empowerment, den Ausbau des Breitbandnetzes in Österreich sowie Weltraumtechnologie „made in Austria“. Beim Breitbandausbau hat die FFG im Jahr 2023 insgesamt 782 Millionen Euro an Fördergeldern investiert. Damit hat sich der Anteil der unversorgten Haushalte von 17 Prozent auf nur noch acht Prozent verringert.
FFG „hat noch viel vor“
Im Bereich der emissionsfreien Mobilität hat die FFG zwischen 2022 und 2023 rund 370 Millionen Euro investiert, 2024 sollen es weitere 124 Millionen Euro werden. Insgesamt sind durch die Förderungen in den letzten zwei Jahren 500 E-Busse, 3.000 klimafreundliche Nutzfahrzeuge und 489 E-Ladepunkte in das Infrastrukturnetz gekommen. Auch im SpaceTech-Sektor hat Österreich eine gute Jahresbilanz 2023. Heimische Firmen haben hier insgesamt 209 Millionen Euro Umsatz gemacht, rund 150 Akteure sind hierzulande auf diesem Gebiet aktiv. In diesem sollen darüber hinaus vier ESA-Satelliten mit österreichischer Beteiligung starten. Auch beim Jungfernflug der Trägerrakete Ariane 6 ist heimische Technologie mit an Bord.
In diesem Jahr will die FFG das Niveau der letzten Jahre bei der Förderung in den verschiedenen Bereichen beibehalten. „Diese Erfolgsgeschichte gilt es fortzuschreiben und auch weiterhin dazu beizutragen, dass wir als Wirtschafts- und Innovationsstandort sowie als Gesellschaft unsere Ziele erreichen“, so Henrietta Egerth und Karin Tausz abschließend. „Wir gestalten seit 20 Jahren Zukunft – und wir haben noch viel vor!“