2022 brachte Rekord-Subventionen in Öl, Gas und Kohle
Fossile Brennstoffe haben im Jahr 2022 Rekord-Subventionen erhalten und trotz der Klimakrise von staatlicher Unterstützung profitiert. Laut dem Internationalen Währungsfonds (IMF) beliefen sich die Gesamtsubventionen für Öl, Gas und Kohle im Jahr 2022 auf 7 Billionen Dollar. Dies entspricht etwa 7% des globalen Bruttoinlandsprodukts und ist fast doppelt so viel wie die weltweiten Ausgaben für Bildung. Obwohl Länder in den letzten Jahren versprochen haben, Subventionen für fossile Brennstoffe abzubauen, wurde bisher wenig erreicht.
Schuld ist im Wesentlichen der Ukrainekrieg, der die Rohstoffpreise in die Höhe trieb. Im Jahr 2022 haben sich die direkten Subventionen für Brennstoffe verdoppelt, um auf die gestiegenen Energiepreise als Folge des Konflikts in der Ukraine zu reagieren. Reiche Staaten profitierten dabei deutlich stärker als arme Staaten. Indirekte Subventionen, die die Kosten für Umweltschäden durch den Klimawandel und die Luftverschmutzung abbilden, machten 80% des Gesamtbetrags aus.
Was kann man sich unter diesen Subventionen vorstellen? In Österreich etwas das Diesel-Privileg. Österreich gibt einer WWF-Studie zufolge für „klimakontraproduktive Subventionen“ im Durchschnitt jährlich 4,1 bis 5,7 Milliarden Euro aus. Mehr als eine Milliarde davon entfällt auf diesen Steuervorteil für den Kraftstoff.
Greenpeace beanstandete erst diese Woche in einer Studie, dass Öl- und Gasriesen nur Bruchteile ihrer Gewinne in erneuerbare Energien investieren. Der Umweltschutz-NGO zufolge würden Fossilunternehmen satte 92 Prozent ihrer Investitionen in fossile Energien pumpen.
Öl- und Gasriesen pumpen 92 Prozent der Investitionen in fossile Energien
Der IMF betont, dass die Abschaffung der Subventionen im Mittelpunkt der Maßnahmen zum Klimaschutz stehen sollte. Dies würde dazu beitragen, die globale Erwärmung auf unter 2°C zu begrenzen, jährlich 1,6 Millionen Todesfälle durch Luftverschmutzung zu verhindern und Regierungseinnahmen um Billionen von Dollar zu steigern. Obwohl die Reform der Subventionen politisch schwierig sei, könnten sorgfältig konzipierte Maßnahmen, die die Armen unterstützen und international koordiniert werden, erfolgreich sein.
Die Ergebnisse des Internationalen Währungsfonds kommen zu einer Zeit, in der die Klimakrise weltweit verheerende Auswirkungen hat, von Hitzewellen und Waldbränden in Amerika und Europa bis hin zu Überschwemmungen in Asien. Ian Parry vom Internationalen Währungsfonds betont, dass die Reduzierung der Subventionen für fossile Brennstoffe in den nächsten Jahren entscheidend sein wird, um die globale Erwärmung auf unter 2°C zu begrenzen. Er empfiehlt eine CO2-Bepreisung und eine Kompensation für arme Haushalte.
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Abbau von Subventionen nur zaghaft
Obwohl die G20-Nationen im Jahr 2009 versprochen haben, „ineffiziente“ Subventionen für fossile Brennstoffe abzubauen, haben sie im Jahr 2022 laut dem Thinktank International Institute for Sustainable Development geschätzte 1,4 Billionen Dollar in solche Subventionen investiert. Die Kombination aus Subventionen für fossile Brennstoffe und Landwirtschaft könnte laut der Weltbank jährlich 12 Billionen Dollar ausmachen.
Einige Länder haben bereits Maßnahmen ergriffen, um Subventionen für fossile Brennstoffe zu beenden, wie Kanada und Nigeria. Dabei gab es jedoch Proteste gegen diese Entscheidungen. Eine Analyse des Internationalen Währungsfonds ergab, dass Benzin und andere Ölprodukte die Hälfte der direkten Subventionen ausmachten, gefolgt von Kohle mit 30% und fossilem Gas mit 20%. China, die USA, Russland, die EU und Indien waren die größten Empfänger von Subventionen für fossile Brennstoffe. Kohle wurde besonders stark subventioniert, wobei 80% zu weniger als der Hälfte ihres wahren Preises verkauft wurden.
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