2023 wird ein Drittel der Weltwirtschaft in die Rezession fallen
Die beiden führenden Industrienationen in Nordamerika und Europa – die USA und Deutschland – sind oder werden bereits offiziell in die Rezession fallen. Doch es kommt noch dicker. Denn die der Internationale Währungsfonds (IWF) zeichnet in seinem neuesten Wirtschaftsausblick auf die Weltökonomie ein sehr düsteres Bild. Die Prognose: „Über ein Drittel der Weltwirtschaft steht vor zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit negativem Wachstum“. Bedeutet: Rezession. Denn zwei Quartale mit negativem BIP sind per definitionem eine Rezession.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand. „Die Inflation, die so hoch ist wie seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr, die Verschärfung der finanziellen Bedingungen in den meisten Regionen, der Einmarsch Russlands in die Ukraine und die anhaltende COVID-19-Pandemie belasten die Aussichten erheblich“, heißt es in dem Bericht. „Das globale Wachstum wird sich voraussichtlich von 6,0 Prozent im Jahr 2021 auf 3,2 Prozent im Jahr 2022 und 2,7 Prozent im Jahr 2023 abschwächen.“
Positive News gibt es aber auch: Laut IWF ist der Peak bei der Inflation 2022 erreicht. „Die globale Inflation wird voraussichtlich von 4,7 Prozent im Jahr 2021 auf 8,8 Prozent im Jahr 2022 steigen, aber auf 6,5 Prozent im Jahr 2023 und auf 4,1 Prozent im Jahr 2024 zurückgehen“, so die Analyst:innen des IWF. Bedeutet aber auch: Eine Rückkehr zu den immer angestrebten 2 Prozent Inflationsrate ist erst 2025 zu erwarten. Hier die Schaubilder zu den berechneten Daten:
„Permanenter Wohlstandsverlust“: Deutschland fällt 2023 in die Rezession
Italien und Deutschland größte Sorgenkinder
Wichtig auch die Frage, welche Länder es am härtesten treffen wird. Die USA und die Eurozone – also die Verbündeten gegen die russischen Aggressoren – trifft es neben Russland am härtesten. Von den großen Volkswirtschaften in Europa werden 2023 laut IWF gleich zwei österreichische Nachbarn und wichtige Handelspartner negatives Wachstum haben: Deutschland und Italien:
US-Dollar, China und COVID ebenfalls Faktoren
Welche Faktoren werden die weitere wirtschaftliche Entwicklung prägen? Laut IWF sind das folgende:
- Weitere Aufwertung des US-Dollars gegenüber anderen Währungen und dadurch grenzüberschreitende Spannungen
- Weitere Schocks bei den Energie- und Lebensmittelpreisen verlängern die Inflation länger anhalten lassen
- Verschärfung der Finanzierungsbedingungen könnte zu einer Schwellenländer-Schuldenkrise führen
- Die Einstellung der Gaslieferungen durch Russland könnte die Produktion in Europa beeinträchtigen
- Ein Wiederaufflammen von COVID-19 und neue globale Gesundheitsängste
- Eine Verschärfung der Krise im chinesischen Immobiliensektor könnte auf den chinesischen Bankensektor übergreifen und das Wachstum des Landes stark belasten, was sich auch grenzüberschreitend negativ auswirken würde
- Die geopolitische Fragmentierung könnte den Handel und die Kapitalströme behindern und die klimapolitische Zusammenarbeit weiter erschweren