Architektur

2226-Prinzip: Bürogebäude ROBIN kommt ohne Heizung, Kühlung und Lüftung aus

Besichtigung der ROBIN-Baustelle mit (v.l.n.r.) Peter Steurer, CFO SORAVIA, Stefan Corona, Geschäftsführer 2226 GmbH, Dietmar Eberle, 2226-Initiator, und Johann Marchner, Geschäftsführer Wienerberger Österreich © Julian Eisenkirchner
Besichtigung der ROBIN-Baustelle mit (v.l.n.r.) Peter Steurer, CFO SORAVIA, Stefan Corona, Geschäftsführer 2226 GmbH, Dietmar Eberle, 2226-Initiator und Johann Marchner, Geschäftsführer Wienerberger Österreich © Julian Eisenkirchner
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Ein Bürogebäude, das weder Heizung noch Lüftung oder Kühlung benötigt: Diesen klimafreundlichen Traum soll das Projekt ROBIN in der Seestadt Aspern in Wien verwirklichen. Insgesamt drei Bürogebäude werden im kommenden Jahr kleinen bis mittelständischen Unternehmen einen nachhaltigen Workspace bieten. Hier kommt das sogenannte „2226-Prinzip“ zum Einsatz, bei dem durch einen Mix aus architektonischen Maßnahmen und cleverer Gebäudesteuerung die Temperaturen im Bürogebäude stets zwischen den namensgebenden 22 und 26 Grad Celsius liegen sollen.

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Ziegelwände dienen als Dämm- und Speichermasse

Eine Delegation bestehend aus Vertretern des Projektentwicklers Soravia, des Büros Baumschlager Eberle Architekten und des österreichischen Ziegelherstellers Wienerberger besichtigte kürzlich die Baustelle des Projekts. Vor zehn Jahren ist in Lustenau der Firmensitz von Baumschlager Eberle Architekten entstanden. Auch hier setzte man bereits auf das 2226-Prinzip. Heizung, Lüftung und Kühlung gibt es bei ROBIN nicht. Stattdessen verfügen die Gebäude über massive Wienerberger Ziegelwände, die als Dämm- und Speichermasse dienen.

Daneben soll das Gebäude auch ein ausgefeiltes Zusammenspiel von Fassaden- und Fensterflächen, von Proportionen, Materialien und Licht bieten. Elementar sei zudem die smarte Gebäudesteuerung, das von der 2226 GmbH entwickelte Operating System. Sie misst äußere und innere Bedingungen und nutzt sie intelligent zur Temperaturregelung. Das soll nachhaltig Kosten sparen, da durch den Verzicht auf gängige Haustechnik der Aufwand für deren Planung, Beschaffung und Wartung entfällt.

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ROBIN soll im Jahr 2024 fertig werden

Die Heizung findet durch die Abwärme der anwesenden Menschen, der technischen Geräte und der Beleuchtung statt. Sensorisch gesteuerte Lüftungsflügel regulieren die Temperatur und den CO2-Anteil und sorgen so für ein immer angenehmes Klima. Baumschlager Eberle Architekten und die 2226 GmbH haben bereits zahlreiche Gebäude nach dem 2226-Prinzip realisiert. In der Seestadt Aspern baut seit vergangenem Oktober Projektentwickler Soravia das neue Gebäudeensemble. Soravia realisiert das Gebäudeprinzip zum ersten Mal und wird es auch künftig bei anderen Standorten anwenden. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2024 geplant.

Johann Marchner, Geschäftsführer Wienerberger Österreich, erklärt warum der Ziegel der perfekte Baustoff für das 2226-Prinzip ist: „Der Ziegel ist der Zehnkämpfer unter den Baustoffen und eignet sich hervorragend für das 2226-Prinzip. Die massiven Ziegel dienen als Dämm- und Speichermasse. Man kann sich den Ziegel wie eine natürliche Klimaanlage vorstellen: Im Winter ist es in Ziegelgebäuden angenehm warm und im Sommer hält der Ziegel die Hitze ab. Zudem sind die Ziegel regional verfügbar und erfüllen auch alle Kriterien punkto moderner Nachhaltigkeit.“

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2226-Prinzip verwendet vorhandene Ressourcen

„2226 ist eine Strategie, um den Komfort zu erhöhen, den Energieverbrauch zu reduzieren und eine lange Lebensdauer zu erreichen. Die Investitionskosten wie auch die Lebenszykluskosten können niedrig gehalten werden. Dabei verwenden wir Ressourcen, die vorhanden sind: Frischluft, Materialien, Menschen und stimmen diese sinnvoll aufeinander ab. Die üblicherweise erforderliche aufwendige Hardware wird durch die intelligente 2226 Steuerungs-Software ersetzt. Diese sorgt dafür, dass die Messdaten der Sensoren, die Lüftungsflügel der Fenster zum optimalen Zeitpunkt betätigen, damit die Raumtemperatur immer im Wohlfühlbereich zwischen 22 und 26 Grad Celsius liegt“, sagt Stefan Corona, Geschäftsführer der 2226 GmbH.

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