Interview

28 Millionen Euro für Fund F: „Unsere Strategie funktioniert nicht nur am Papier“

Das gewachsene Team von Fund F. © Fund F by Female Founders
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Angepeilt haben sie eigentlich 2o Millionen, geworden sind es letztendlich 28 Millionen Euro: Fund F von Lisa-Marie Fassl und Nina Wöss gibt heute das Closing ihres ersten Fonds für Early-Stage-Startups mit Gender-diversen Gründungsteams bekannt.

Ein Drittel des Kapitals des Fonds, also zehn Millionen Euro, kommt dabei vom Europäischen Investitions-Fonds (EIF), weiteres Geld stammt von der Austria Wirtschaftsservice (Venture Capital Initiative), Raiffeisen Landesbank Steiermark, der Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien, von Business Angel Hansi Hansmann sowie den Gründern von Busuu und Runtastic.

Im Interview spricht Mitgründerin Nina Wöss über die Faktoren für das erfolgreiche Closing, die Investment-Strategie sowie über DEI-Initiativen, die derzeit in den USA unter Beschuss stehen.

Was war ausschlaggebend, dass es 28 statt der angepeilten 20 Mio. wurde? Ich habe mitbekommen, dass sich viele kleine, neue Fonds derzeit schwertun beim Fundraising – was war/ist bei euch anders?

Nina Wöss: Es war eine Kombination aus klarer Positionierung und dem wachsenden Bewusstsein dafür, dass Diversität im Tech-Bereich nicht nur eine soziale, sondern auch eine wirtschaftliche Chance ist. Hinzu kommt, dass wir mit dem first closing direkt begonnen haben zu investieren und ein Portfolio aufzubauen. Das hat potenziellen LPs gezeigt, dass unsere Strategie nicht nur auf dem Papier funktioniert.

Der Einstieg des EIF mit einem 10-Millionen-Euro-Ticket war ein starkes Signal an andere Investoren. Mit institutionellen Investoren wie dem EIF haben wir von Beginn an gesprochen und eine Beziehung aufgebaut. Solche Prozesse dauern erfahrungsgemäß lange – umso bedeutender ist es, dass wir bereits mit unserem ersten Fonds erreicht haben, dass diese Player investieren.

Wie viele Investments habt ihr schon gemacht, und wie viele werden es am Ende voraussichtlich sein? Wie viel investiert ihr im Schnitt?

Bisher haben wir 14 Investments getätigt, und wir planen, insgesamt in etwa 25 Startups zu investieren. Unsere durchschnittliche Erstinvestition liegt bei rund 300.000 Euro, mit einer Obergrenze von 600.000 Euro pro initialem Ticket.

60 % des Fondsvolumens sind für Follow-on-Investitionen reserviert. Das ermöglicht es uns, langfristig als Partner an der Seite unserer Gründer:innen zu stehen, unsere Ownership zu halten und auch in herausfordernden Phasen Kapital bereitzustellen.

Welchen ROI denkt ihr wird der Fonds am Ende der Laufzeit bringen?

Wie bei jedem Frühphasen-Fonds ist es noch zu früh, um einen ROI zu prognostizieren. Unser Ziel ist es jedoch, einen marktfähige VC-Rendite zu erreichen, die sowohl finanzielle Performance als auch Impact reflektiert.

In den USA werden im Trump-II-Zeitalter die DEI-Initiativen zurückgeschraubt – wie seht ihr das?

Die Debatte in den USA zeigt, wie fragil Fortschritte sein können. In Europa erleben wir eine andere Dynamik: Hier sehen wir nach wie vor das Bewusstsein, dass Diversität Innovationskraft stärkt und wirtschaftliche Resilienz fördert.

Initiativen wie die InvestEU-Programme und der Einstieg des EIF in unseren Fonds zeigen, dass institutionelle Akteure in Europa diesen Ansatz als langfristige Chance verstehen. Wir investieren nicht in DEI als Selbstzweck, sondern weil diverse Teams stärkere Produkte, bessere Entscheidungen und robustere Unternehmen hervorbringen. Das ist eine Strategie, die sich auch unabhängig von politischen Strömungen bewährt.

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