Green Finance

3 Mio. Euro in 5 Stunden: Privatinvestoren stürzen sich auf Öko-Bank Tomorrow

Die App von Tomorrow © Tomorrow
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„Während wir unseren fairen, laktosefreien Cappuccino im Mehrwegbecher spazieren tragen, liegt unser Geld auf der Bank und finanziert vielleicht gerade ein neues Kohlekraftwerk oder die Afrika-Expansion eines Genfood-Konzerns“, prangert das deutsche Startup Tomorrow auf seiner Website an und trifft damit offenbar den Zeitgeist.

Das Jungunternehmen, das eine Art Öko-Girokonto anbietet, lockt damit nicht nur Bankkunden, sondern auch Privatanleger. Die Crowdinvesting-Kampagne von Tomorrow zwang die Server des Jungunternehmens in die Knie und endete nach nur fünf Stunden mit der Rekordsumme von 3 Millionen Euro.

Ursprünglich 2 Mio. Euro angepeilt

Mit dem Crowdinvesting wollte das deutsche FinTech-Unternehmen ursprünglich 2 Millionen Euro frisches Wachstumskapital aufnehmen. Gleich nach dem Start sei der Server zusammengebrochen, wie Tomorrow twitterte. Nach kurzer Zeit war das technische Problem behoben und dann auch schon die 2 Millionen Euro gezeichnet, weshalb das Startup die Summe auf 3 Millionen Euro anhob.

Derzeit noch hohe Verluste

Mindestens 100 Euro mussten Privatanleger in die Hand nehmen, um in das FinTech investieren zu können. Mehr als 2.000 Investoren taten das auch – nach fünf Jahren soll das erste Mal eine Rendite ausgeschüttet werden. Bisher macht Tomorrow, wie auch andere FinTech-Startups zuvor, allerdings Verluste. Laut Anlagenbroschüre standen in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres 200.000 Euro Umsatz mehr als 4 Millionen Euro an Ausgaben gegenüber. In die schwarzen Zahlen will Tomorrow bis 2025 kommen.

Das deutsche Startup Tomorrow bietet ein Öko-Girokonto am Smartphone an

Vor etwa einem Jahr hatte Tomorrow eine internationale Finanzierungsrunde über 8,5 Millionen Euro abgeschlossen. Seit Frühjahr 2019 bietet das FinTech ein „grünes“ Girokonto an. Die Einlagen seiner Nutzer will Tomorrow ausschließlich in ökologisch oder sozial sinnvolle Projekte investieren. Zum Beispiel als Mikrokredit für einen Landwirten, der neues Saatgut braucht oder in „Social Businesses“ oder in Projekte zu erneuerbaren Energien.

Premium-Version mit CO2-Offsetting

Mittlerweile zählt das Jungunternehmen nach eigenen Angaben mehr als 40.000 Nutzer. Wieviele davon die kostenpflichtige Premiumversion nutzen, die seit Februar verfügbar ist, wird nicht verraten. Von den 73 Millionen Euro an Einlagen, liegen rund 20 Millionen Euro in grünen Fonds. In der Premium-Version werden um 15 Euro pro Monat zudem der berechnete CO2-Ausstoß der Ausgaben des Nutzers kompensiert. Die Services für zahlende Kunden sollen nun ausgebaut werden.

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