30% der Land-und Meeresfläche sollen bis 2030 unter Schutz stehen
In den nächsten zwölf Monaten werden einige internationale Klimaversammlungen stattfinden. Den Anfang macht der One Planet Summit in Paris Anfang Januar. Dieser war dann auch der Ausgangspunkt für neue globale Zusammenarbeiten für mehr Umweltschutz. Zusammengeschlossen in der High Ambition Coalition (HAC) for Nature and People wollen mehr als 50 Länder von sechs Kontinenten 30 Prozent der Landfläche und der Ozeane bis 2030 schützen und so die Zerstörung der Natur aufhalten und das Aussterben der Tierwelt verlangsamen.
Offizielle Verabschiedung für Oktober 2021 geplant
Die HAC wurde von den Staatspräsidenten Frankreichs und Costa Ricas ins Leben gerufen. Die Zusage von mehr als 50 Ländern 30% Prozent der Landflächen und Ozeane zu schützen, ist nach einer Presseaussendung des deutschen Bundesministeriums ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur diesjährigen Weltbiodiversitätskonferenz im chinesischen Kunming. Im Oktober 2021 soll das globale Ziel dann dort voraussichtlich offiziell verabschiedet werden.
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Grüne Mauer aus Bäumen für die Sahelzone
Neben der Verpflichtung der mehr als 50 Ländern, wurde auf dem One Planet Summit außerdem der Bau einer grünen Mauer angekündigt. In der schone heute vom Klimawandel stark betroffenen afrikanischen Sahelzone sollen tausende Bäume gepflanzt werden, um so die Ausbreitung der Sahara zu stoppen. Dafür sollen Milliardeninvestments getätigt werden. Außerdem stellte der britische Thronfolger Prinz Charles eine neue Charta für nachhaltige Finanzen namens Terra Carta vor.
Umweltaktivisten skeptisch gegenüber den Ankündigungen
Trotz der Ankündigungen gab es auch kritische Stimmen zu den Ergebnissen der Konferenz. So warnte Elizabeth Maruma Mrema, die Exekutivsekretärin der UN-Konvention über die biologische Vielfalt, dass neben den Verpflichtungen nun auch Handlungen folgen müssen. Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg tweetete: “LIVE from #OnePlanetSummit in Paris: Bla bla nature Bla bla important Bla bla ambitious Bla bla green investments…”
Weiterhin führten einige indigene Aktivisten aus, dass es durch die Ausweitung von Naturschutzgebieten zu Landraub und Menschenrechtsverletzungen kommen könnte. Wie der Guardian berichtet, werfen ärmere Länder außerdem den reicheren Ländern vor, dass sich diese nur auf den Naturschutz konzentrieren und Entscheidungen zu der Landwirtschaft und den nachhaltigen Entwicklungen in den ärmeren Ländern und der Bereitstellung von benötigten Finanzmitteln für diese Entwicklungen ignorieren. Die Länder erhoffen sich für das Kunming-Abkommen im Oktober entsprechende Verpflichtungen in diese Richtungen.