Coronakrise

4 Mio. Euro: Oberösterreich schnürt eigenes Hilfspaket für Startups

Die factory300 in der Linzer Tabakfabrik. © Jakob Steinschaden
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Das Land Oberösterreich hat ein eigenes Corona-Hilfspaket für Startups geschnürt. In Summe werden dafür 4 Millionen Euro bereit gestellt. Die Maßnahmen umfassen im Wesentlichen die Übernahme von Haftungen bei Kreditanträgen, die Stundung von Gründerdarlehen und eine „Service Offensive“.

„Unsere Startups sind mit neuen und innovativen Produkten, Geschäftsmodellen und Dienstleistungen eine wichtige Bereicherung und Belebung des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich. Zugleich verfügen sie aber in ihrer Startphase meist kaum über finanzielle Reserven“, heißt es in einer Aussendung von Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner.

KGG und tech2b helfen

Die Haftungsübernahmen werden von der oberösterreichischen Kreditgarantiegesellschaft KGG durchgeführt und können ab 15. April beantragt werden. Für die Stundung der Gründerdarlehen ist der Startup-Inkubator des Landes, tech2b, zuständig, der diese Darlehen auch vergeben hatte. Gleichzeitig wird das tech2b auch eine „Service Offensive“ fahren, für die auch eine eigene Seite eingerichtet wurde.

Viele Startups trifft die aktuelle Krise besonders hart, da sie kaum Reserven haben und, durch ihre besondere Struktur, nicht alle der vorgestellten Hilfsmaßnahmen nutzen können. Gerade sie sind als Frischzellen für unsere Wirtschaft nach der Krise aber enorm wichtig und deshalb wollen wir sie mit aller Kraft durch unsere Beratungsoffensive unterstützen“, so tech2b-Geschäftsführer Raphael Friedl.

Teil eines 580-Millionen-Euro-Pakets

Diese Maßnahmen sind Teil eines eigenen Hilfspakets für Oberösterreich, das insgesamt Unterstützung im Umfang von 580 Millionen Euro verspricht. Es könnte auch mehr Geld geben, wenn notwendig, wie Landeshauptmann Thomas Stelzer durchklingen ließ: „Wir kämpfen um jeden Betrieb und um  jeden  Arbeitsplatz  in  Oberösterreich.  Dazu  müssen  einerseits  die  Hilfsmaßnahmen des Bundes rasch in Umsetzung gebracht werden, anderseits  hat  nun  auch  das  Land  Oberösterreich  ein  erstes  umfassendes  Oberösterreich‐Paket  geschnürt“.

Mit der Millionenunterstützung soll nicht nur Betrieben geholfen werden, sie umfasst auch Maßnahmen in den Bereichen Gesundheit, Wohnen, Soziales und Bildung, sowie einen Härtefonds für Vereine.

Für Unternehmen setzt das Land neben dem Startup-Paket diese Schritte:

Härtefonds für Kleinbetriebe: Für alle Kleinunternehmen aus Oberösterreich, die vom Bund keine Unterstützung erhalten, weil sie die Kriterien nicht erfüllen. Die Direktzuschüsse betragen dann maximal 25 Prozent der anfallenden Kosten oder maximal 25.000 Euro. Insgesamt stehen dafür 15 Millionen Euro zur Verfügung.

Digitalisierungspaket: 5 Millionen Euro stellt das Land für die Förderung von „digitalen Vertriebsformen und Dienstleistungen“ zur Verfügung.

Corona-Bürgschaft: KKG und Land Oberösterreich übernehmen die Haftung für Überbrückungskredite zur Vorfinanzierung der Kurzarbeit. Zur Erinnerung: Bei der Kurzarbeit müssen die Löhne von den Unternehmen vorfinanziert werden, das AMS leistet erst im Nachhinein Auszahlungen. Auch diese Maßnahme sei für Kleinbetriebe gedacht, die keinen Anspruch auf Bundes-Hilfen hätten. Die Corona-Bürgschaft ist zunächst mit 100 Millionen Euro dotiert.

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Landeshaftungen für größere Betriebe: Für Mittelstand und Großunternehmen springt das Land mit Haftungen bis zu 80 Prozent des Kreditvolumens in die Bresche. Ein Instrument, das sich bereits in der Finanzkrise 2008/2009 bewährt hätte. Insgesamt stehen dafür 300 Millionen Euro bereit.

Tourismuspaket: Für Tourismusbetrieb stehen insgesamt 18 Millionen Euro zur Verfügung, die sich auf unterschiedliche Maßnahmen wie Zinsübernahmen durch das Land oder eine Befreiung vom Tourismusbeitrag umfassen.

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