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Neuer Anlauf für 4-Tage-Woche in Großbritannien

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Die britische Regierung hat einen neuen Vorschlag präsentiert, der Arbeitnehmern das Recht einräumt, eine Vier-Tage-Woche zu beantragen. Doch David Spencer, Professor für Ökonomie an der University of Leeds, argumentiert, dass es weiterhin Probleme gebe. Unter den aktuellen Gesetzen könnten Arbeitgeber die Anfragen der Arbeitnehmer ablehnen, wenn sie dies wünschen.

Ein Problem sei auch die Ungleichheit in der Auswirkung des Gesetzes. Während Arbeitnehmer in gut bezahlten Jobs über Verhandlungsmacht verfügen, um ihre gesetzlichen Rechte durchzusetzen, seien andere in schlechter bezahlten Jobs nur minimal geschützt und riskierten direkte Ausbeutung. „Die Förderung einer Vier-Tage-Woche wird wahrscheinlich schwieriger sein, wenn sie nur einem Teil der Gesellschaft zugute zu kommen scheint“, so der Professor.

Komprimierte Arbeitszeiten könnten Vorteile untergraben

Ein weiteres Problem sei die Möglichkeit von komprimierten Arbeitszeiten – eine Fünf-Tage-Woche von etwa 40 Stunden in vier Tagen zu arbeiten. Unter dem neuen Vorschlag müssten Arbeitnehmer, die eine Vier-Tage-Woche beantragen und erhalten, immer noch die gleiche Stundenzahl leisten. Längere Arbeitstage könnten die Gesundheit der Arbeitnehmer gefährden, da sie mehr Zeit zur Erholung benötigen.

„Im schlimmsten Fall könnte ein dreitägiges Wochenende nötig sein, um sich von einer Vier-Tage-Woche mit längeren Tagen zu erholen“, warnt der Ökonom. Während eine Vier-Tage-Woche die Lebensqualität verbessern und zum Klimaschutz beitragen könnte, werfe der Vorschlag der Regierung letztlich Fragen zum „Zweck und Potenzial“ einer Vier-Tage-Woche auf.

Regierung muss Versuche im öffentlichen Sektor fördern

„Es ist wichtig, dass neben der Arbeitszeitverkürzung auch die niedrigen Löhne angegangen werden“, betont der Professor. „Wenn es der Regierung ernst damit ist, eine Vier-Tage-Woche zu erreichen, um die Produktivität zu steigern und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu verbessern, muss sie Versuche im öffentlichen Sektor fördern.“

Zudem müsse die Regierung ein Zukunftsdatum, beispielsweise 2040, für die Realisierung einer Vier-Tage-Woche anvisieren. „Dies könnte durch die Gründung einer Partnerschaft von Gewerkschaften und Arbeitgebern erleichtert werden, um Hindernisse für eine Vier-Tage-Woche zu identifizieren und Wege zu deren Überwindung zu finden“, schlägt der Ökonom vor.

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