42.cx: Daniel Mattes managt jetzt einen börsengehandelten Artificial-Intelligence-Fonds
Das österreichische Jungunternehmen 42.cx scheint nun rund drei Jahre nach der Gründung seine Bestimmung gefunden zu haben. Gründer Daniel Mattes, der 2009 mit dem Exit seiner Internetfirma Jajah reich wurde, hat an der Frankfurter Börse einen börsengehandelten Fonds auflegen lassen, dessen Portfolio aus von 42.cx ausgewählten AI-Firmen besteht. Der Fonds notiert unter dem Namen „MATURIT.18/6804 18–28FLR“ und hat ein Gesamtvolumen von 100 Millionen Euro. Laut Mattes sind davon bereits 65 Millionen Euro gezeichnet – von wem, wird jedoch nicht verraten.
AI-Experten von der JKU abgeworben
Welche Firmen in das Portfolio aufgenommen wurden, wird noch nicht verraten. „Es werden nur die Perlen unter den AI-Unternehmen sein“, sagt Mattes im Gespräch mit Trending Topics. Bis zu 20 Firmen sollen es insgesamt werden. Um diese zu finden und vor allem zu prüfen, hat der Multimillionär an der Johannes Kepler Universität Linz, die als AI-Hochburg gilt, Experten abgeworben, darunter den Machine-Learning-Experten Ulrich Bodenhofer. „Drei der größten AI-Scientists sind jetzt bei uns“, so Mattes. „Der enge Fokus und die hohe Kompetenz unterscheidet uns klar von klassischen VCs“. Von diesem Wissen sollen künftig auch die Portfoliounternehmen des neuen ETFs profitieren – 42.cx will ihnen Beratungs- und Serviceleistungen im Stil eines Accelerators bieten.
47-Milliarden-Dollar-Markt
Die JKU-Forscher haben, quasi als Grundlage für den Portfolioaufbau, einen umfassenden Marktreport zu Artificial Intelligence erstellt, den die Firma kostenlos zur Verfügung stellt. „AI wird ganze Volkswirtschaften nachhaltig verändern“, ist sich Mattes sicher. „Das Thema ist noch viel größer und wichtiger, als ich 2015 dachte“. Die weltweiten Umsätze mit AI-Technologien betrugen laut Report 2016 acht Milliarden Dollar und sollen bis 2020 auf 47 Milliarden Dollar anwachsen. Als ertragreichste Segmente haben die Forscher Smart Machines & Autonomous Robots und Machine Learning und Deep Learning eingestuft. Laut Report hat das Rennen um die Marktführerschaft bereits 2014 eingesetzt, als Yahoo, Google, Intel und Aol begonnen haben, im großen Stil AI-Firmen zu übernehmen.
Großer Strategiewechsel
Für Mattes neues Unternehmen ist der Schwenk zu einem Investmentfonds durchaus ein großer Strategiewechsel. 2015 kündigte der Multimillionär an, Künstliche Intelligenzen entwickeln zu wollen. Erst vor wenigen Monaten stellte er schließlich das erste Ergebnis dieser Bemühungen vor: der Computer K1, der mit einer AI ausgestattet ist, die Prognosen für Finanzunternehmen erstellen kann (Trending Topics berichtete). Für den großen Rechner hat Mattes einen exklusiven Partner in Form eines Asset Managers in London gefunden, der Lizenzgebühren bezahlt und 42.cx an den Gewinnen beteiligt.