Förderung

50 Millionen Euro für Digitalisierungprojekte an österreichischen Universitäten

Die WU Wien von innen. © Photo by Julia Solonina on Unsplash
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Es sind 35 Digitalisierungsvorhaben an 21 österreichischen Universitäten, die vom Bildungsministerium den Zuschlag für Förderungen von insgesamt 50 Millionen Euro bekommen haben: Die österreichische Regierung will mit dem Geld dafür sorgen, dass die öffentlichen heimischen Ausbildungsinstitute mehr in Lehre, Forschung und Administration für die Digitalisierung tun – oder, wie es Bildungsminister Heinz Faßmann ausdrückt: „Eine zentrale Aufgabe der Hochschulen im digitalen Zeitalter ist es daher, den durch die Digitalisierung ausgelösten, fundamentalen Veränderungen durch Bildung und Kreativität zu begegnen.“

Deswegen wurde mit jeder der 22 Universitäten vereinbart, dass sie bis 2021 ihre eigenen, institutionellen Digitalisierungsstrategie entwickeln. „Manche haben eine solche bereits vorgelegt, andere arbeiten noch daran“, so Faßmann. Um das in die Gänge zu kriegen, wurden 50 Mio. Euro im Rahmen der Universitätsfinanzierung der Jahre 2019-2021 explizit dem Thema „Digitale und soziale Transformation“ gewidmet. Die nun geförderten Projekte sind bis spätestens Ende 2024 umzusetzen, das Minsiterium für Bildung, Wissenschaft und Forschung lässt sich dazu jedes Jahr Zwischenberichte vorlegen.

Die 35 Projekte im Detail

Einreichungen gab es mehr als 70, 35 davon werden nun gefördert. Mit Ausnahme der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, die sich als Kooperationspartnerin an anderen Projekten beteiligte, reichten alle übrigen 21 öffentlichen Universitäten Projekte ein. Welches sind nun die geförderten Projekte?

Universität Wien • Open Education Austria Advanced – OER-Gesamtpaket für österreichische Hochschulen

• AT2OA2 – Austrian Transition to Open Access Two

• Digitize! Computational Social Sciences in der digitalen und sozialen Transformation

• Teaching Digital Thinking – Strategien zur Konzeption, Vermittlung, Dynamisierung und nachhaltigen Implementierung

Universität Graz • Digitale Transformation der österreichischen Geisteswissenschaften

• Aufbau eines Forschungszentrums für Inklusive Bildung

Universität Innsbruck • CodeAbility Austria – Digital unterstützte Programmierausbildung an österreichischen Universitäten
Medizinische Universität Wien • Digital Skills, Knowledge & Communication für

Studierende der Humanmedizin

Medizinische Universität Graz • Mikroskop-basierte Lehre in der Medizin 2.0
Medizinische Universität Innsbruck • Digitale Mikroskopie für die Studierenden der Humanmedizin/Zahnmedizin und Molekularen Medizin
Universität Salzburg • Austrian Neuro Cloud

• On Track – Aktiv Studieren durch die Verknüpfung Sozialer und Digitaler Welten

TU Wien • RIS Synergy

• Austrian DataLAB and Services

• eInformatics@Austria

• PASSt – Predictive Analytics Services für Studienerfolgsmanagement

• Digitale Landwirtschaft – Interuniversitäres PhD-Kolleg und digitale Versuchsfarmen

TU Graz • iMooX – die MOOC-Plattform als Service für alle österreichischen Universitäten

• Learning Analytics – Studierende im Fokus

TU Graz • Digital University Hub – Digitale Serviceplattform für praxiserprobte Methoden, Instrumente, technische Tools und die Dissemination für Transformationsvorhaben von Hochschulen

• Digital Blueprint-Entwicklung einer konzeptionellen und technologischen Basis für die Digitalisierung des österreichischen Hochschulraums

• AUT – Austrian University Toolkit – Entwicklung eines digitalen Baukastens aus IT-Tools und Applikationen für die Digitalisierung der Hochschulverwaltung

• FAIR Data Austria

Montanuniversität Leoben • TransIT – Digitale Transformation im Tief- und Tunnelbau
WU Wien • Mobile First for Students

• Virtual Learning Experience Space

Universität Linz • MathSkillTest – Formative Math-Skill-Testing for Promoting MINT-Studies

• TRANSFORM – Digitale und soziale Transformation mittels neuer Wege in Forschung und universitärer Bildung

Universität Klagenfurt • DigiFit4All – Das personalisierte Curriculum im Bereich Digitaler Kompetenzen

• AHESN Next

Universität für angewandte Kunst Wien • Image+ Platform for Open Art Education
Universität Mozarteum Salzburg • TRANSISTOR – Kunstgetriebene Innovation in digitaler Hochschulbildung, sozialer Transformation und Technologieentwicklung
Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz • DigitalWerk
Akademie der bildenden Künste Wien • Zur Vielfalt ermutigen: Entwicklung einer prozessorientierten, sozial inklusiven Informations- und Kommunikationsplattform für künstlerische Studien
Donau-Universität Krems • Lehr- und Forschungsinfrastruktur für Digitale Künste an Hochschulen (LeFo)

Besondere Bedeutung der MINT-Fächer

Im Papier zu der Förderung der Projekte heißt es auch:

„Die digitale Transformation der Hochschulbildung trägt maßgeblich zur Zukunftsfähigkeit Österreichs bei. Sie bringt Absolvent/inn/en hervor, die die damit verbundenen Herausforderungen, insbesondere in technischer Hinsicht, meisten können. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den digitalen Kompetenzen und Skills im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften & Technik) zu. Wissenschaftler/innen an Hochschulen schaffen wiederum Innovationen, die die Grundlage künftiger technischer Entwicklungen für die Standortförderung darstellen.“

Rund um das Thema Informatik kam es kürzlich zu Kritik an der Regierung. Der Verein Informatik Austria, ein Zusammenschluss der österreichischen Informatik-Fakultäten, wendete sich in einem offenen Brief an die türkis-grüne Regierung und forderte, fordert, Informatik als Pflichtfach in allen Klassen der Unter- und Oberstufen der Gymnasien und der Neuen Mittelschulen einzuführen. Im Regierungsprogramm sehe man das Thema Informatikausbildung nicht repräsentiert. Insofern wird spannend, wie das Thema auch unterhalb der Hochschulen gefördert werden wird.

+++ Kritik an neuer Regierung: Informatikausbildung wird vernachlässigt +++

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