Klimawandel

560 Mrd. Tonnen Kohlenstoff im Permafrost im Meer verschlossen – Noch

© UNSPLASH/ josine vaes
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Große Flächen der Erdoberfläche sind mit Permafrost bedeckt, sowohl an Land als auch im Meer. In Verbindung mit dem Klimawandel, glichen Meldungen über das Auftauen des Permafrostes bisher Horrorszenarien. Eine aktuelle Studie der amerikanischen Brigham Young University (BYU), welche im Fachmagazin Environmental Research Letters  veröffentlicht wurde, hat nun Schätzungen angestellt, wie viel Treibhausgase in den nächsten 300 Jahren durch das Tauen von Permafrostböden unter Wasser freigesetzt werden könnten.  Am Grunde des Meeres sind Überreste von Pflanzen und Tieren bisher eingefroren, welche beim Auftauen  durch Mikroorganismen zersetzt werden. Dadurch werden Treibhausgase an die Atmosphäre abgegeben. 

560 Milliarden Tonnen CO2 im Eis verschlossen

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass circa 560 Milliarden Tonnen von organischem Kohlenstoff und 60 Milliarden Tonnen an Methan derzeit noch vom Eis eingeschlossen sind. Zum Vergleich: Der Mensch hat bisher schätzungsweise 500 Milliarden Tonnen Kohlenstoff seit Beginn der Industrialisierung freigegeben.  Durch das Tauen des Eises werden jedes Jahr 140 Millionen Tonnen CO2 und 5,3 Millionen Tonnen Methan freigesetzt. Wie der Klimareporter berichtet, entsprechen diese Werte dem CO2- Äquivalent der deutschen Energiewirtschaft und sind global betrachtet gering. 

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Permafrost taut seit 14.000 Jahren

Mehr als 80 Prozent der Unterwasser Permafrostböden sind auf dem Grund des arktischen Meeres vor den Küsten Sibiriens zu finden. Diese wurden wahrscheinlich nach dem Ende der letzten Eiszeit vor schätzungsweise 14.000 Jahren überschwemmt und tauen seit dem. Ob der menschgemachte Klimawandel diesen Vorgang bisher beschleunigt hat, konnten die Forscher nicht bestätigen. 

Mensch könnte Tauvorgang zukünftig beschleunigen

Den Ergebnissen der Studie nach, könnte sich das in der Zukunft aber ändern und die Mengen der freigesetzten Emissionen deutlich zunehmen. Dabei rechnen die Forscher nicht mit einem abrupten Anstieg, sondern mit einem allmählichen verteilt über die nächsten drei Jahrhunderte. Der Veröffentlichung zufolge, hat der Mensch allerdings auf diese Mengen einen großen Einfluss. Sollten die  Emissionen weiter in dem Tempo voranschreiten wie bisher, könnten viermal so viel Treibhausgase freigesetzt werden, als wenn das Klimaziel von einem Temperaturanstieg unter zwei Grad Celsius eingehalten werden könnte. 

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Emissionen von Permafrostböden bisher nicht in Klimazielen enthalten

Die Forscher warnen aber trotzdem vor dem Ignorieren der Vorgänge in der Arktis. Bisher sind die Emissionen, die durch das Auftauen des submarine Permafrost freigesetzt werden, weder in aktuellen Klimavereinbarungen, noch in den Treibhausgaszielen enthalten. Sara Sayedi, eine Leiterin der Studie dazu: „Verglichen damit, wie wichtig der unterseeische Permafrost für das zukünftige Klima sein könnte, wissen wir schockierend wenig über dieses Ökosystem. Wir brauchen mehr Sediment- und Bodenproben sowie ein besseres Überwachungsnetzwerk, um herauszufinden, wann die Freisetzung von Treibhausgasen auf die aktuelle Erwärmung reagiert und wie schnell dieser riesige Pool an Kohlenstoff aus seinem gefrorenen Schlaf erwachen wird.“

 

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