6 Apps und Extensions für ein bisschen mehr Transparenz auf Facebook
Über 1,8 Milliarden Menschen nutzen die Plattform monatlich. 1,15 Milliarden täglich am Smartphone. 23 Prozent mehr als vor einem Jahr. Eine Milliarde Menschen nutzt den Messenger des Unternehmens mindestens einmal pro Monat. 1,2 Milliarden Whatsapp. In jeder Sekunde werden fünf neue Profile angelegt. Die Like und Share-Buttons von Facebook sind auf über 10 Millionen Websiten verteilt. Alles Teile des riesenhaften Facebook-Netzwerks. Das Unternehmen blickt tief und weiß fast alles über uns. In letzter Zeit fokussieren sich Entwickler darauf, den Usern ihre Privatsphäre wieder zu geben oder zumindest darüber zu informieren, welche Daten Facebook eigentlich über uns alle sammelt. Wir haben sechs spannende Projekte gesammelt.
Data Selfie
Es ist ein gruseliger Blick hinter die Kulissen der Big Data-Krake. Nach 24 Stunden gibt die Browser-Extensions eine ziemlich detaillierte Auskunft über die eigenen Aktivitäten. Und noch ein bisschen gruseliger: der Blick in den Spiegel. Data Selfie dechiffriert die eigenen Neigungen, Konsumgewohnheiten, politische und religiöse Ansichten. Ziemlich treffend und das mit den Daten nach nur einem Tag Facebook-Nutzung. Data Selfie sammelt Daten durch den Click-Verlauf und die Verweildauer auf einzelnen Postings. So stellt die Extension durch den Supercomputer IBM Watson und den machine-learning-Algorithmus Apply Magic Sauce das Data Selfie zusammen. Alles im Namen der Transparenz und zum Schutz der Privatsphäre.Die Entwickler,Hang Do Thi Duc und Regina Flores Mir, nutzen die Daten selbst nicht. Sie wollen lediglich über die Mechanismen hinter Facebook aufklären. Wie der Datensatz wohl nach mehreren Jahren aktiver Mitgliedschaft aussieht?
Godotify
Beim Stupid Shit No One Needs and Terrible Ideas Hackathon entstehen die wunderbarsten Dinge. Wie zum Beispiel eine Virtual Reality-Türklingel oder der Bier-Selfiestick. Die Entwickler Iain Nash and Anastasis Germanidis haben dort eine App entwickelt, die beim Eintreffen einer Nachricht im Facebook Messenger dem Absender durch die ominösen leuchtenden Punkte eine sofortige Antwort suggeriert – ohne dass der Empfänger überhaupt mit dem Tippen angefangen hat. Pluspunkt: Die App speichert auch gleich die Zeit, die der Absender wartend vor den leuchtenden Punkten sitzt und auf eine Antwort wartet. Der Name der bahnbrechenden Erfindung ist nicht umsonst an das weltberühmte Theaterstück von Samuel Beckett angelehnt.
Go Rando
Facebook’s “Reaktionen” geben den Usern die Möglichkeit zu zeigen, wie sie sich im Bezug auf den dargestellten Content fühlen. Hilfreich für die Freunde um die Wirkung ihrer Postings einzuschätzen, noch hilfreicher für noch detailliertere Überwachung, noch genauere Werbung, noch bessere Darstellung des Innenlebens von Milliarden Nutzern. „Haha“. Die Extension Go Rando schafft Abhilfe. Die Extension verschleiert die eigenen Gefühle auf Facebook. Bei jedem „Like“-Click wählt das Programm zufällig eine der sechs Reaktionen aus. Im Lauf der Zeit erscheint das eigene Profil in Facebooks Server-Zentrale als genauso richtig wie das eines Zen-Mönchs. Die emotionalen Ausbrüche halten sich perfekt die Waage. die User können selbstredend noch selbst eine Reaktion wählen, wenn ihnen danach ist. Facebooks Algorithmus weiß allerdings nicht mehr, ob eine Zustimmungsbekundung ehrlich oder nicht ist.
FBUnseen
Facebook kann anstrengend sein. Man erhält Nachrichten und will manchmal nicht sofort zurückschreiben. Für Google Chrome existiert eine praktische Extension, die uns ein wenig von dem alltäglichen Druck nimmt, überall und vor allem ständig über den Messenger erreichbar zu sein. FB Unseen lässt uns die Nachrichten, die wir erhalten als „gesehen“ zu markieren, wann wir es wünschen.
What Facebook thinks you like
Facebook weiß unheimlich viel über uns. Das liegt auch an den 1.200 Kategorien, in die uns die Firma anhand unserer Vorlieben, Postings und Bilder zuordnet. Sie kennt die Smartphone-Marke und das genaue Modell. Weiß, in welchen Ländern wir uns eingeloggt haben, unseren Computer zuhause und im Büro. What Facebook Thinks You Like, ein Projekt von ProPublica, hilft diese enormen Datensätze zu decodieren. User können genau sehen, welche Aktivitäten, Marken und Produkte Facebooks Datensätze für den jeweiligen User für zutreffend hält. Dabei kommen spannende Details zu Tage. Vor allem die Kategorie „Lifestyle & culture“ hält einige Überraschungen aus dem persönlichen Datensatz versteckt. Versprochen 🙂
Stalkscan
Mit Stalkscan lassen sich alle öffentlich zugänglichen Informationen aus Facebook-Profilen filtern und gezielt durchsuchen. Dabei werden keine Richtlinien bezüglich der Privatsphäre-Einstellungen verletzt. Deshalb funktioniert die App auch nur, wenn sich die Person nach der gesucht wird in der eigenen Freundesliste befindet. Neben den öffentlich einsehbaren Informationen zu Arbeit, Familie und Likes können Sie sich mit Stalkscan beispielsweise auch alle Beiträge oder Fotos anzeigen lassen, bei dem der Nutzer auf „Gefällt mir“ gedrückt hat. Das ist von Facebook eigentlich nicht gewollt – durch Stalkscan aber sehr einfach möglich. Stalkscan basiert auf der mittlerweile eingeschränkten Graph-Suche, welche eigentlich nur mit englischen Begriffen zurechtkommt. Durch Stalkscan kommt man aber problemlos auch im Deutschen.