Asset-Deal

7Hauben: Linzer Kochkurs-Startup schnappt sich Schweizer Mitbewerber

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Schritt für Schritt zu einem europäischen Player: Das Linzer Startup 7Hauben, das für seine Online-Kochkurse im Videoformat bekannt wurde, hat einen Asset-Deal der besonderen Art gemacht. Das Linzer Unternehmen rund um Gründer und CEO Johannes Sailer, das bis dato bereits über 40 Eigenproduktionen für seine Kunden anbietet, übernimmt elf Kurse des ehemaligen Schweizer Marktführers für Online-Kochkurse, Chef Session. Auch die Online-Plattform von Chef Session leitet bereits zu 7Hauben weiter.

7Hauben bietet seinen Nutzer:innen aufwendig produzierte Lernvideos mit Starköchen wie etwa Johann Lafer oder Haya Molcho gegen Gebühr. Lag am Anfang der Fokus auf Einzelkäufe bestimmter Kochkurse, so wird derzeit stark das Abomodell gepusht. Durch den Zukauf des Schweizer Contents wird es mit Anfang 2023 bereits mehr als 50 Kochkurse im Abo geben.

„Wir haben Chef Session von Anfang an mitverfolgt, weil uns auch Köche erzählt haben, dass es einen neuen Player gibt“, erzählt Sailer Trending Topics. Chef Session sei von zwei ehemaligen Mitarbeitern des Tiroler Startups Gronda, dass ebenfalls im Kochkurs-Business ist, mitgegründet worden, hätte aber in der Zeit der Multi-Krisen wirtschaftlich nicht wirklich floriert. „Die Gründer haben das relativ schnell gesehen, dass die Übernahme der Inhalte und der User Sinn macht“, so Sailer. Über die Höhe des Deals will er keine Details verraten.

7Hauben: Linzer Startup mit Online-Kochkursen als Netflix für Hobbyköche

Mittlerweile 15.000 Abonnent:innen

7Hauben hat neben der Asset-Übernahme des einstigen Schweizer Rivalen weitere Internationalisierungs-Ambitionen. Aktuell kann es 15.000 Abonnent:innen vorweisen (der Zugriff auf alle Videos kostet pro Jahr etwa 120 Euro), insgesamt waren es seit der Gründung bereits 50.000 zahlende Kund:innen. Da es aber keinen überregionalen europäischen Player im Markt für Premium-Videokochkurse gibt, geht Sailer nun die Expansion an. „Das Ziel ist sicher, dass man die vielen lokalen Player bündelt, um einen europäischen Player zu schaffen“, so Sailer.

Der erste Schritt dazu sind Kooperationen mit den Kochkursanbietern Cheflix (Niederlande) und Talent Class (Spanien). Im deutschsprachigen Raum gibt es mit Meisterklasse und The Golden Circle zwei kleinere Mitbewerber – auch das bietet Raum für Wachstum via Kooperation oder Zukauf. Ob es am Ende Zukäufe oder Merger geben wird, bleibt abzuwarten, 7Hauben bringt sich jedenfalls in Stellung. „Wir haben uns sehr gut in den letzten zwei Jahren entwickelt. Auch trotz Inflation und Krieg wachsen wir weiter gut“, sagt Sailer.

Mittlerweile unterstützend an der Seite des Startups ist Michael Hurnaus, der Mitgründer und CEO des oberösterreichischen Scale-ups Tractive. „Wir sind nach wie vor 100 Prozent bootstrapped, wir überlegen aber gerade, ob wir eine Finanzierungsrunde machen wollen“, sagt Sailer.

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