Teuerung

8 Prozent: Inflation steigt in Österreich auf den höchsten Wert seit 47 Jahren

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Sie stiegt und steigt und steigt: Die Inflationsrate hat im Mai einen neuen Rekordwert erreicht, wie man ihn zuletzt 1975, also vor 47 Jahren, gesehen hat. Er ist laut einer Schnelleinschätzung der Statistik Austria auf satte 8 Prozent gestiegen – das sind noch einmal deutlich mehr als die 7,2 Prozent, die die Inflaiton im April erreichte.

„Die Inflationsrate für Mai 2022 beträgt voraussichtlich 8,0%, wie aus Berechnungen von Statistik Austria im Rahmen einer Schnellschätzung hervorgeht. Gegenüber dem Vormonat steigt das Preisniveau voraussichtlich um 1,1%“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. „Die Verbraucherpreise sind im Mai 2022 einer ersten Schätzung zufolge im Jahresabstand um 8,0% nach oben geklettert. Dabei sind die Anstiege der Energie- und Treibstoffpreise weiterhin inflationsbestimmend. Eine höhere Teuerungsrate haben wir in Österreich zuletzt im September 1975 gesehen.“ Der Indexstand des Verbraucherpreisindex und weitere Ergebnisse für Mai 2022 werden am 17. Juni 2022 bekanntgegeben. Folgende Daten wurden bereits heute mit Ende Mai veröffentlicht:

Verbraucherpreisindex (VPI), Mai 2022

  • +8,0% zum Vorjahresmonat (vorläufige Schnellschätzung)
  • +1,1% zum Vormonat (vorläufige Schnellschätzung)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI), Mai 2022

  • +8,1% zum Vorjahresmonat (vorläufige Schnellschätzung)
  • +1,0% zum Vormonat (vorläufige Schnellschätzung)

Die Teuerungsrate drängt die Politik immer mehr zum Handeln. Besonders unter Druck steht die Europäische Zentralbank (EZB), deren Aufgabe es ja eigentlich ist, die Inflationsrate im Euroraum bei etwa 2 Prozent zu halten. Deswegen ist nun bereits fix, dass die EZB bis Ende September die Zinswende einleiten wird – und damit von der Nullzinspolitik abweichen wird und den Leitzins erhöhen wird (Trending Topics berichtete).

Im Euroraum ist die Inflationsrate um 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, hat das europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag auf Basis einer ersten Schätzung bekannt gegeben. Im April lag die Inflationsrate im Euro-Raum bei 7,5 Prozent.

EU-Kommission dreht Inflationsprognose drastisch nach oben

Staat profitiert von einer hohen Inflation

Zuletzt hat auch die EU-Kommission ihre Inflationsprognose drastisch nach oben geschraubt. So geht man in Brüssel nunmehr von 6,1 Prozent Inflationsrate im Jahresdurchschnitt aus – bisher waren es 3,5 Prozent.

Während vor allem einkommensschwache Haushalte unter der starken Teuerung vor allem für Energie und Treibstoffe leiden, gibt es einen klaren Profiteur der Geschichte: der Staat. Wie berichtet wird der österreichische Staat 2022 Mehreinnahmen zwischen 7,5 und 11,2 Milliarden Euro an Zusatzeinnahmen durch Mehrwert-, Lohn- und Einkommenssteuer verzeichnen können. Deswegen werden die Stimmen auch lauter, die fordern, dass diese Mehreinnahmen auch wieder verteilt werden.

Wer profitiert von einer hohen Inflation? Genau, der Staat

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