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Neuer ILO-Bericht: KI-Tools sollen Arbeitsplatz bereichern, nicht wegnehmen

ChatGPT am Notebook. © Canva Pro
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Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, hat kürzlich einen neuen Bericht zum Thema KI in der Arbeitswelt veröffentlicht. Ziel war es dabei zu untersuchen, inwiefern bestimmte Aufgaben in der Arbeitswelt durch KI, wie zum Beispiel ChatGPT, beeinflusst werden. Die Autor:innen wollen damit unterstreichen, dass der Einsatz von KI die Arbeitswelt bereichern soll und Arbeitnehmer:innen ihre Arbeitsplätze eben nicht, wie mittlerweile oft angenommen, wegnehmen soll. Mögliche negative Folgen sind dennoch nicht auszuschließen – die Frauen stärker betreffen als Männer.

Sorge um Jobverlust durch KI

Vor einigen Monaten wurde ChatGPT eingeführt, was eine wichtige Entwicklung im Umgang mit KI-Werkzeugen darstellt. Maschinelles Lernen tritt aus den Laboren heraus und interagiert mehr mit Menschen. Die Zukunft generativer KI kann natürlich nicht genau vorhergesagt werden, aber die aktuellen Fähigkeiten und Potenziale sind wichtig für Diskussionen über Jobs. Einige bezweifeln, dass diese Maschinen mehr als starke Textzusammenfasser sind und keine „Lernfähigkeit“ oder Originalität und wenig Zukunft haben. Andere glauben, dass Modelle wie GPT letztendlich zu einer vielseitigen Technologie werden könnten, die die Wirtschaft und Arbeitsmärkte beeinflusst und neue Produkte und Dienstleistungen hervorbringt.

Wer der zweiten Ansicht Glauben schenkt, wird wissen, dass angesichts dieser Fortschritte auch Sorgen um Jobverluste wachsen. Die Studie von Paweł Gmyrek, Janine Berg und David Bescond, drei Sozialwissenschaftler:innen der UN-Organisation ILO, widmet sich genau dieser Angst. Die drei Forschenden sind der Meinung, dass die neue KI-Technologien Arbeitsplätze eher ergänzen und nicht ersetzen würden. Anstatt bestimmte Rollen vollständig zu übernehmen, würden sie einige Aufgaben nur automatisiert.

Einfache Bürotätigkeiten am stärksten von Wandel betroffen

Der Chatbot ChatGPT wird von Unternehmen und der breiten Öffentlichkeit vielseitig genutzt, um verschiedene Texte zu generieren. Er dient unter anderem der Arbeitsablaufverwaltung, der schnellen Beantwortung von Anfragen, dem Schreiben von Codes, dem Verfassen von Aufsätzen, der Urlaubsplanung und der Erstellung personalisierter Inhalte für soziale Medien. Wenig überraschend zeigt der ILO-Bericht zunächst, dass in Berufsgruppen, wie bei Manager:innen, Fachkräften und Techniker:innen, nur ein winziger Teil der alltäglichen Aufgaben als “bedroht“ gilt. Der Anteil stark betroffener Aufgaben liegt nämlich zwischen 1 und 4 Prozent.

Mehr Zeit für andere Aufgaben in neuer Ära der Arbeitswelt

Allerdings könnten laut den Sozialwissenschaflter:innen etwa 24 Prozent der einfachen Bürotätigkeiten stark und 58 Prozent mittelmäßig betroffen sein. Paweł Gmyrek, Janine Berg und David Bescond sind jedoch davon überzeugt, dass der AI-Einfluss dazu beitragen kann, den Arbeitsalltag von Menschen neu zu gestalten und nicht dazu, ihnen die Arbeitsplätze wegzunehmen.

„Daher wird die wichtigste Auswirkung der Technologie wahrscheinlich darin bestehen, die Arbeit zu erweitern – einige Aufgaben innerhalb eines Berufs zu automatisieren und gleichzeitig Zeit für andere Aufgaben zu lassen – im Gegensatz zur vollständigen Automatisierung von Berufen“, so die Autor:innen.

GDP eines Landes spielt auch Rolle

Die möglichen Auswirkungen auf Arbeitsplätze, ob durch Unterstützung oder Automatisierung, fallen zudem je nach Einkommensgruppe der Länder unterschiedlich aus, aufgrund der verschiedenen Berufsstrukturen. In ärmeren Ländern könnten durch AI nur 0,4 Prozent der Arbeitsplätze potenziell automatisiert werden, während es in reicheren Ländern bis zu 5,5 Prozent sein könnten.

Mehr Einfluss auf weibliche Angestellte

Die Auswirkungen sind außerdem stark geschlechtsspezifisch, mit einem Anteil von mehr als doppelt so vielen Frauen, die potenziell von Automatisierung betroffen sein könnten. Die größeten Veränderungen könnten durch Unterstützung entstehen, die bis zu 10,4 Prozent der Arbeitsplätze in ärmeren Ländern und 13,4 Prozent in reicheren Ländern beeinflussen würde.. Das sei darauf zurückzuführen, dass Frauen in der Büroarbeit, insbesondere in Ländern mit hohem und mittlerem Einkommen, überrepräsentiert sind.

Die ILO-Mitarbeiter:innen heben am Ende der Studie das Folgende hervor: “Es ist wichtig zu betonen, dass es bei dieser Analyse weniger um genaue Zahlen geht, sondern mehr um Erkenntnisse über mögliche Veränderungen. Diese Erkenntnisse könnten Regierungen und sozialen Partnern helfen, aktiv Politikmaßnahmen zu entwickeln, um Veränderungen geordnet, fair und unter Einbeziehung aller Betroffenen zu gestalten.”

ChatGPT: Sprachmodell soll künftig Folgefragen stellen

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