A-Liste: 300 globale Unternehmen erhalten Bestnote im Klimamanagement
Nachhaltigkeit ist nicht nur im privaten Alltag ein stetig wichtiges Entscheidungskriterium, sondern gerade auch im Unternehmensumfeld ein Faktor, der darüber entscheiden kann, ob in ein Unternehmen investiert wird oder nicht.
Jedoch ist Nachhaltigkeit ein sehr frequentierter Begriff und es ist nicht immer klar ersichtlich, ob das Wort “Nachhaltigkeit” lediglich für Marketing oder PR-Zwecke genutzt wird, oder ob sie tatsächlich verfolgt wird. Eine Möglichkeit zu überprüfen, wie umweltfreundlich und realitätsnah die Ziele und Aussagen der Unternehmen tatsächlich sind, ist die jährliche A-Liste des britischen Carbon Disclosure Project (CDP).
In dieser werden die unternehmerischen Vorhaben auf ihre Folgen, Risiken, Chancen und Maßnahmen für die Umwelt bewertet. Abgegrenzt werden dabei die Kategorien Klimawandel, Schutz der Wälder und Schutz von Wasser.
Raiffeisen Bank International und Lenzing Gruppe für Klimaengagement ausgezeichnet
272 Unternehmen auf A-Liste 2021
272 von fast 12.000 bewerteten Unternehmen schafften es in einer der drei Kategorien die Bestnote “A” zu erreichen. Davon erhielten mehrere Unternehmen auch die Bestnote in zwei Bereichen und 14 Unternehmen sogar die Bewertung “Triple A”. Auch in diesem Jahr hat es wieder ein Österreichisches Unternehmen auf die A-List geschafft. Bereits im vergangenen Jahr konnte sich die Lenzing AG in den Kategorien Klimawandel und Schutz des Waldes positionieren. 2021 erreichte sie nun zusätzlich die Auszeichnung in der Kategorie Wasserschutz, sodass sie in der Gesamtbewertung mit einem “Tripple A” unter den führenden 14 Unternehmen steht.
Aber auch deutsche Unternehmen sind in der Liste zur Bewertung der Umweltmaßnahmen von Unternehmen zu finden. Dabei stechen unter anderem die Unternehmen Bayer AG, Beiersdorf AG, Deutsche Bahn AG, Deutsche Telekom AG und die Thyssenkrupp AG hervor.
Einmal mit der Note “A” ausgezeichnet worden zu sein reicht jedoch nicht aus, um konsequent dabei zu bleiben. Dies zeigte das Beispiel der Raiffeisen Bank International AG. Während die Bank im vergangenen Jahr noch mit der Note “A” für die von ihnen durchgeführten Maßnahmen gegen den Klimawandel ausgezeichnet wurden, ist sie dieses Jahr nicht mehr auf der Liste zu finden.
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Zahl der Bestleistungen gesunken
Jedoch zeigten sich in diesem Ranking erneut auch bestehende Schwächen des Umweltbewusstseins der globalen Wirtschaft. Nachdem die Anforderungen an die Unternehmen in diesem Jahr angepasst und die Messlatte höher gesetzt wurde, konnten im Vergleich zu dem vorherigen Jahr 80 Unternehmen weniger eine Bestnote erzielen, kritisiert das CDP. Insgesamt machen die Unternehmen, die ein “A” erzielen konnten, gerade mal 2% aller Unternehmen aus, die ausgewertet wurden. Zudem veröffentlichen fast 17.000 globale Unternehmen im Wert von 21 Billionen US-Dollar, also rund 18,7 Billionen Euro, laut der Organisation noch keine Daten über sich, die Aufschluss über ihr Handeln zulassen würden.
Transparenz als wichtiges Kriterium
Das CDP ist eine globale gemeinnützige Organisation, die von der EU finanziert wird. Rund 13.000 Unternehmen haben den eigenen Angaben nach in diesem Jahr ihre Daten für die Auswertung zur Verfügung gestellt, von welchen 12.000 bewertet wurden. Auch wenn im globalen Rahmen diese Anzahl sehr gering wirkt, ist doch der Einfluss dieser Unternehmen nicht unbedeutend. So bilden diese eine globale Marktkapitalisierung von mehr als 64 % ab, so das CDP.
Die Unternehmen, die auf der A-Liste aufgeführt wurden, qualifizierten sich nur zu einem Teil durch ihren Umweltschutz. Einen weiteren, nicht zu verachtenden Einfluss, hat der Grad ihrer Transparenz im Umweltbereich und wie klar sie ihre Zielsetzung formulierten und wie überprüfbar ihre Ziele sind. So soll verhindert werden, dass Nachhaltigkeit lediglich Marketing ist. Stattdessen werden Unternehmen ausgezeichnet , die sich lau CDP tatsächlich aktiv für den Umweltschutz einsetzen. Das bedeutet aber nicht, dass sie jetzt bereits ein 100 Prozent nachhaltiges Unternehmen sind.