Ab 10 Euro/Tag: Lime drängt weiter in Richtung Abomodell
Wenn 2018 und 2019 die Wachstumsjahre waren, dann wird 2020 das Jahr der Bestandskunden. Der durch die Corona-Krise angeschlagene E-Scooter-Anbieter Lime drängt immer stärker in Richtung Abomodell und will Nutzer mit neuen Paketpreisen dazu bringen, mehr Geld auf einmal für das Service auszugeben. Vor allem Bestandskunden, die regelmäßig Lime verwenden, sowie Touristen will man mit den neuen Paketen ansprechen.
Wie sehen diese nun aus? Die neuen Abopreise sind folgendermaßen gestaltet:
- Tages-Paket: 9,99 € für unbegrenzte, aber maximal 30 Minuten lange Fahrten innerhalb von 24 Stunden
- Monatspaket mit 5 Fahrten: 12,99 Euro (jede Fahrt maximal 30 Minuten)
- Monatspaket mit 10 Fahrten: 19,99 Euro (jede Fahrt maximal 30 Minuten)
- Monatspaket mit 25 Fahrten: 39,99 Euro (jede Fahrt maximal 30 Minuten)
Also Achtung: Es handelt sich hier nicht um Flatrates, da nur die Nutzung der Scooter für jeweils 30 Minuten pro Fahrt inkludiert sind. Überschreitet man die 30 Minuten, fallen zusätzlich die 20 Cent Leihgebühr pro Minute an. Dass Lime das so gestaltet, ist logisch – ansonsten würden die Nutzer ohne Zeit-Limit den geliehenen Roller nicht mehr zurückgeben.
„Regelmäßig Fahrten attraktiver machen“
“Unsere aktuellen Erfahrungen mit der Reaktivierung unserer Flotte in Österreich zeigen, dass der Bedarf nach individuellen Mobilitäsoptionen weiter steigt. Da viele Wienerinnen und Wiener gerade wegen Corona gerade ihre Fortbewegung neu organisieren, haben wir eine super Chance, sie für das Thema Mikromobilität und E-Scooter zu gewinnen“, sagt Estuardo Escobar, General Manager bei Lime in Österreich. “Mit den neuen Paketen wollen wir, als der weltweit führende E-Scooter-Anbieter, in der aktuellen Situation das tägliche Pendeln mit dem E-Scooter und regelmäßige Fahrten attraktiver und günstiger machen.”
Auch in Österreich liefert sich Lime weiter ein Rennen um den E-Scooter-Markt. Nachdem sich der Markt konsolidiert hat, sind Tier Mobility aus Berlin, Bird aus den USA und Voi aus Schweden die größten Rivalen. Daneben gibt es mehrere lokale Mitbewerber, etwa Kiwi Ride und Max Motion in Wien.
Vertuschte Unfälle
Währenddessen muss Lime sich neuen Vorwürfen stellen. So soll der Betreiber in Australien rund Unfälle vertuscht haben, bei denen Fahrer stürzten und sich verletzten. Der australischen Wettbewerbs- und Verbraucherkommission sollen Bremsprobleme bei den E-Scootern die Ursache sein. Betroffen sollen Roller der 2. Generation sein. In Australien ist Lime wegen den Corona-Lockdowns derzeit nicht verfügbar, künftig sollen aber nur Roller der dritten Generation zum Einsatz kommen.