Expertenmeinungen

Absturz der Kryptowährungen: Wiederholt sich 2018?

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Bitcoin und der Rest des Krypto-Markts crashen – der Markt steht aktuell bei „nur“ noch etwa 1,5 Billionen Euro, Tendenz weiterhin eher fallend. Ausgangspunkt der weltweiten Negativspirale dürfte China sein, wo die Regierung aktuell hart gegen den Einsatz von Krypto-Assets vorgeht. Das schafft Unsicherheit auf dem Markt, was wiederum den Kursabsturz verstärkt. Die große Sorge: Wiederholt sich der Crash von 2018?

China treibt Einführung des digitalen Yuan voran

Krypto-Absturz: Die Suche nach den Ursachen

Bei nahezu allen Krypto-Werten gibt es aktuell deutliche zweistellige Kurseinbrüche, der Bitcoin-Kurs liegt nach wie vor unter 40.000 US-Dollar, das ist ein Minus von fast 33 Prozent innerhalb von sieben Tagen. Ethereum erwischte es noch härter, Binance Coin und ICP ebenfalls. Das wirft primär eine Frage auf: Worauf ist der harte Absturz von Krypto-Assets zurückzuführen, und wie wird sich der Markt weiterentwickeln? Und, wie oben erwähnt: Wiederholt sich 2018? Wir haben genau diese Fragen Experten gestellt.

Florian Wimmer, CEO von Blockpit

„Ich vermute einen Ketteneffekt durch Margin-Calls, die dann den Preis immer weiter stürzen lassen. Die Ether Gas Fees sind derzeit verrückt hoch – entweder wollen die Leute raus aus dem Asset oder rein, um den Dip zu kaufen – das wird sich noch herausstellen. Der Markt derzeit ist aber auf jeden Fall überhitzt, eine Preiskorrektur war überfällig. Ich glaube aber nicht, dass sich 2018 wiederholen wird, da wir einfach schon eine zu hohe Adoption und Marktkapitalisierung haben – und auch großes Interesse seitens institutionellen Investoren. Ich denke, da decken sich jetzt einige Institutions mit BTC ein.“

Matthias Reder, Coinfinity

„Es wird gerade der Hype ausgepreist, der mit Elon Musk eingepreist wurde. Wir sind somit bei einem Bitcoin-Kurs OHNE Elon Musk und das ist gut so. Der Kurs macht die Schlagzeilen beim Bitcoin und nicht umgekehrt. An den fundamental positiven Eigenschaften von Bitcoin selbst hat sich nichts verändert. Im Gegenteil, das geplante Update Taproot ist jetzt bei über 90 Prozent der Miner auf Schiene und somit fix zur Umsetzung eingeplant. Wer wie ich schon minus 80 Prozent miterlebt hat, kann bei diesen Kurskapriolen nur Müde lächeln. HODL & selektives Zukaufen – beispielsweise ideal mit einem Bitcoin-Sparplan.“

Beat Weber, ÖNB

„Radikale Abstürze sind auf Krypto-Märkten nichts Besonderes, weil dort jeder Stabilisierungsmechanismus bzw. -verantwortliche fehlt. Hier wird mit technischer Sicherheit (Blockchain etc.) wirtschaftliche Unsicherheit für die Nutzer geschaffen, und die beiden Dimensionen oft miteinander verwechselt. Die dort gehandelten Werte bewegen sich permanent wie Nussschalen in einem Meer der Meinungen und Gerüchteküchen. Zuletzt ist dort auch ein besonders lautstarker und launiger Wal aufgetaucht, der zwar zunächst Jubelstimmung ausgelöst und viele kleine Fische angelockt hat, denen aber jetzt die Wellen gefährlich werden, die er mit seinen unvorhersehbaren Bewegungen auslöst.

Zuletzt hat sich auch das Diem-Flaggschiff von seinen globalen Flotten-Ausbauplänen verabschiedet, das eine Zeitlang in dem Bereich gekreuzt ist. Und die Küstenwache ist in letzter Zeit wieder lauter zu hören. All das hat das allgemeine Begeisterungsniveau getrübt. Das einzige was man daraus für die Zukunft des Kryptomarkts ableiten kann, ist, dass Volatilität dort in der Natur der Sache liegt – wer da mitspielen möchte, braucht einen starken Magen.“

Robby Schwertner a.k.a. Cryptorobby

“Das Szenario ist ähnlich wie Ende 2017, es könnten zwei bis drei schwierigere Jahre für Bitcoin & Co bevorstehen. Gegenwind kam von Elon Musk, der Bitcoin den Rücken kehrt, was viele Anleger verunsicherte. Wobei spannend ist, dass der Gründer einer Elektroauto-Firma ein elektrisch betriebenes Währungssystem ablehnt. Auch die Meldung, dass China plant den Kryptowährungshandel gänzlich zu verbieten, trug dazu bei, dass Bitcoin unter Druck kam.

Aus meiner Sicht ist der Crash eine heilsame Korrektur des Kryptowährungsmarkts. Ängstliche Marktteilnehmer verlieren die Nerven und steigen aus. Fokus kann sich wieder auf Innovationen richten, auf Decentral Finance, auf Blockchain-basierte Industrieanwendungen und Blockchain-Technologie für soziale Projekte. Entscheidend für mich: Blockchain-Technologie ist gekommen, um zu bleiben, Kryptowährungen sind Teil davon. Und eine alte Börsenregel lautet: Wenn alle in Panik sind, kauf!“

21Shares

„Unseren Analysen zufolge wurde der anfängliche Verkaufsdruck in den letzten Tagen vor allem durch anfängliche Verkäufe getrieben (wahrscheinlich große Investoren, die ihr Bitcoin-Engagement reduzierten), angeführt von der durch Elon Musk ausgelösten negativen Stimmung rund um Bitcoins Klimaemissionen und in gewissem Maße auch durch den längst überfälligen US-Tax Day (US-Einkommensteuererklärung) am 17. Mai. Verstärkt wurde dies durch erzwungene Verkäufe aufgrund der automatischen Liquidationen von Händlern, die bei Bitcoin und Ethereum gehebelte Long-Positionen hielten.

Die nächsten Tage und Wochen sind wichtig, um ein gutes Gefühl dafür zu bekommen, inwieweit die Nachfrage nach der Korrektur bestehen bleibt. Unsere eigenen Indikatoren – Anzeichen für ein starkes fundamentales Wachstum und ein anhaltend starkes Angebot von professionellen Anlegern – deuten auf positive Signale hin. Andere gängige Argumente für den Abschwung wie die gerade vergangene Steuersaison in den USA oder grundlegende Veränderungen im regulatorischen Umfeld – etwa aufgrund von Klimasorgen oder Maßnahmen in China – überzeugen uns nicht. Keiner dieser Faktoren kann als grundlegender Grund für den Absturz des Marktes angesehen werden, da dieser wahrscheinlich durch eine Mischung aus zu viel Leverage innerhalb des Marktes und dem Abbau von Positionen einiger der größeren Bitcoin-Halter getrieben wurde. Das Diagramm unten verdeutlicht, dass die Anzahl der Positionen von Bitcoin-Haltern, die Bitcoin seit einem bis sechs Monaten halten, seit März leicht gesunken ist.“

Elon Musk

Natürlich hat sich auch der „Technoking“, für viele nicht unschuldig an der aktuellen Misere, zu Wort gemeldet.

Unter dem Tweet gibt es Anfeindungen, aber auch positive Stimmen. Die Erklärung liegt in den Emojis: „Diamond Hands“ bezeichnen im Börsen-Slang jemanden, der an seinem Investment bis zum bitteren Ende festhalten wird. Das Gegenteil wären „Paper Hands“, also jemand, der seine Anlagen beim ersten Zeichen einer Abwärtstendenz abstößt. Nach dem Tweet gingen die Kurse wieder nach oben.

Update: Der Artikel wurde am 20.05 um 09:35 um die Stellungnahme von 21Shares ergänzt. 

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