Accure: Deutsches Batterie-Startup sammelt 7,2 Mio. Euro ein
Batterien sind ein Schlüsselelement für die E-Mobilität. Doch sie sind auch mit Sicherheitsrisiken verbunden, vor allem wenn es zu Batteriebränden kommt. Zwar sind solche Brände im Vergleich zu Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen relativ selten, jedoch bedeutet das nicht, dass sie nicht gefährlich sind. Aber Batterien haben etwas, was fossile Brennstoffe nicht haben: Die Fähigkeit, sich selbst zu überwachen. Das deutsche Startup Accure nutzt genau diese Fähigkeit, um Batteriesicherheit zu stärken.
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Accure nutzt Daten von Batterien für Prognosen
„Jede Lithium-Ionen-Batterie ist ein IoT-Gerät“, erklärt Kai-Philipp Kairies, Mitgründer und CEO von Accure, gegenüber TechCrunch. „Alle diese Batterien erzeugen Unmengen von Daten.“ All die Daten, die Batterien erzeugen, geben einen Einblick in ihre Funktionsweise. So können wir auch vorhersagen, wann sie kaputt gehen werden. Kairies und seine Co-Founder gründeten Accure mit dem Ziel, Batteriebrände zu minimieren und problematische Zellen aus dem Verkehr zu ziehen, bevor sie eine Gefahr darstellen. Nun hat Accure bei einer Finanzierungsrunde 7,2 Millionen Euro eingesammelt.
Geleitet haben die Runde Blue Bear Capital und HSBC Asset Management. Ebenfalls beteiligt sind Riverstone Holdings und Capnamic Ventures. Mit dem frischen Kapital will Accure sein internationales Wachstum in den Bereichen Energieversorgung, Elektromobilität, Nahverkehr, Schifffahrt, Versicherungen und anderen Branchen fortsetzen. Das Team der Jungfirma erstellt einen digitalen Zwilling von Batterien, wobei es mit Modellen beginnt, die auf den physikalischen Eigenschaften der spezifischen Chemie und Konstruktion basieren, und künstliche Intelligenz zur Unterstützung von Vorhersagen einbezieht.
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Startup reduziert Brandrisiko bei Batterien
„Wir verwenden die Sensoren und zerlegen die Signale in die zugrunde liegenden Eigenschaften, die die Signale verursachen. Dann nutzen wir Vorhersagemechanismen für die zugrunde liegenden Verhaltensweisen. Und von dort aus können wir wiederum ein Modell verwenden, um zu sagen, worauf das hinausläuft. Soweit ich weiß, sind wir das einzige Unternehmen, das in der Lage war, das thermische Durchgehen einer Batterie Tage und Wochen vor dem Durchgehen korrekt vorherzusagen. Wir können das Brandrisiko einer Batterie erheblich reduzieren“, so Kairies.
Die Plattform von Accure gibt Flottenbetreibern und Energiespeicheranbietern erweiterte Kontrollmöglichkeiten und mehrere Wochen Vorlaufzeit, um kritische Probleme zu beheben. Das soll die Sicherheit und Leistungsfähigkeit der Batteriesysteme verbessern und den Nutzen der Anlagen maximieren. „Unsere prädiktive Analysesoftware unterstützt bereits mehr als drei Gigawattstunden Speicher, hat zahlreiche Zwischenfälle verhindert und – was am wichtigsten ist – unsere Kunden haben jetzt die Gewissheit, dass ein unabhängiger Partner für sichere und leistungsstarke Systeme sorgt“, sagt der CEO.