Acodemy: Wie zwei Wiener Gründerinnen Kindern die „vierte Grundfähigkeit“ beibringen
In Österreich gründen Frauen bisher nur selten. Dem jüngsten Startup Report zufolge sind nur zwölf Prozent aller Startup-Gründer Frauen (Trending Topics beichtete). Rein weibliche Teams sind noch seltener. Das Startup Acodemy ist also eine Ausnahme: Gleich zwei Frauen führen die Wiener Programmierschule.
Vor drei Jahren hatten Anna Relle und Elisabeth Weißenböck die Idee, Kindern das Programmieren beizubringen. „Programmieren ist im 21. Jahrhundert neben Lesen, Schreiben und Rechnen die vierte Grundfähigkeit“, glaubt die gelernte Informatikerin Weißenböck. „Die Logik und die Art der Problemlösung, die man dabei lernt, sind Fähigkeiten, die jeder Mensch benötigt.“ Da sie mit dem in Österreich angebotenen Programmierunterricht nicht zufrieden war, begann sie gemeinsam mit ihrer Mitgründerin, selbst Kurse anzubieten.
Kurse für 5- bis 15-Jährige
Das junge Unternehmen bietet Kindern zwischen fünf und 15 Jahren wöchentlichen Unterricht oder längere Kurse wie Ferienlager, in denen sie die Programmiersprachen ScratchJr und Scratch lernen. Dabei setzen die beiden Gründerinnen auf Unterricht, der langfristig aufeinander aufbaut. Denn wie bei einer Sprache sei die Wiederholung und Anwendung des Gelernten das Wichtigste, sagen sie. Das unterscheide Acodemy von anderen Angeboten wie das Startup Robo Wunderkind, das Bausätze für programmierbare Roboter anbietet.
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Mehr als 3.000 Acodemy-Schüler
Seit der Gründung im Jahr 2016 hat Acodemy so nach eigenen Angaben bisher mehr als 3.000 Kinder unterrichtet, als Lehrer hat das Startup größtenteils Studenten eingestellt. Viele Kunden seien Eltern, die ihre Kinder für die Kurse anmeldeten, erzählen die Gründerinnen. Doch auch Schulen oder Unternehmen, die Unterricht für die Kinder ihrer Mitarbeiter anbieten wollen, arbeiten nach ihren Angaben vermehrt mit dem Wiener Startup zusammen.
Derzeit ist Acodemy in Wien, Niederösterreich und Linz tätig. Relle und Weißenböck hoffen jedoch, die Angebote auszuweiten und fordern Eltern auf ihrer Webseite auf, über die nächstmöglichen Standorte abzustimmen: „Unser Ziel ist, dass Kinder in ganz Österreich die Möglichkeit haben, programmieren zu lernen.”