Beteiligung

Adobe steigt bei AI-Video-Startup Synthesia ein

Synthesia-Gründer Steffen Tjerrild, Prof. Lourdes Agapito, Prof. Matthias Niessner und Victor Riparbelli. © Synthesia
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Einer der ganz Großen steigt bei Synthesia ein: Software-Riese Adobe hat mit einer strategischen Investition in  das in London ansässige KI-Video-Startup seinen Vorstoß im Bereich künstliche Intelligenz verstärkt. Die nicht näher bezifferte Beteiligung erfolgt zeitgleich mit einem bedeutenden Meilenstein für Synthesia – dem Überschreiten der 100-Millionen-Dollar-Marke an jährlich wiederkehrenden Einnahmen.

Das 2017 gegründete Unternehmen Synthesia hat sich als führende KI-Plattform für Videoerstellung etabliert. Mit ihrer Technologie können Nutzer realistische Video-Avatare mit minimalem Produktionsaufwand erstellen. Laut Unternehmensangaben zählen mehr als 70 Prozent der Fortune-100-Unternehmen bereits zu ihren Kunden.

Die Plattform ermöglicht es Nutzern, entweder in Synthesias eigenen Studios oder mit persönlichen Geräten digitale Avatare für verschiedene Anwendungsfälle zu erstellen – von Schulungsvideos über interne Kommunikation bis hin zu kundenorientierten Inhalten.

Das Erreichen von 100 Millionen US-Dollar jährlich wiederkehrendem Umsatz (ARR) entspricht einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung wurde laut Unternehmensangaben durch die Expansion bei bestehenden Kunden und eine starke Einheitenökonomie getrieben.

Trotz des beeindruckenden Wachstums ist Synthesia weiterhin defizitär. Unterlagen beim britischen Companies House zeigen für 2023 einen Vorsteuerverlust von 25,2 Millionen Pfund bei einem Umsatz von 25,7 Millionen Pfund. CEO Victor Riparbelli betont jedoch, dass Profitabilität derzeit nicht im Fokus stehe, das Unternehmen aber über einen klaren Weg dorthin und ausreichend Finanzmittel aus früheren Finanzierungsrunden verfüge.

Adobes strategischer Vorstoß in KI-gestützte Videotechnologie

Die Investition in Synthesia passt in Adobes breitere Strategie, seinen Einfluss im Bereich generativer KI zu stärken. Der Schritt folgt auf die gescheiterte 20-Milliarden-Dollar-Übernahme der kollaborativen Designplattform Figma.

Während die genaue Höhe der Beteiligung nicht offengelegt wurde, unterstreicht die Partnerschaft Adobes Interesse, über seine traditionellen Kreativwerkzeuge hinaus in KI-native Plattformen zu expandieren, die direkt auf Geschäftskunden ausgerichtet sind.

Mit dieser Investition erschließt Adobe ein neues Marktsegment: Unternehmenskunden, die ihre Videoproduktion schnell skalieren möchten, ohne auf traditionelle Film- oder Bearbeitungsprozesse angewiesen zu sein – eine Ergänzung zu Adobes etabliertem Premiere Pro, das vorwiegend von Profis in Medien und Marketing genutzt wird.

Der Softwareriese hat in den vergangenen Jahren bereits in verschiedene KI-orientierte Kreativtechnologie-Startups wie Captions, VidMob und Runway ML investiert. Synthesia reiht sich nun als einer der reiferen Akteure mit nachgewiesener kommerzieller Zugkraft in dieses Portfolio ein.

Wachsender Wettbewerb im KI-Videomarkt

Synthesia steht in einem zunehmend umkämpften Markt für KI-Videotechnologie. Zu den direkten Konkurrenten zählen Unternehmen wie Colossyan, DeepBrain AI und Invideo AI, die ebenfalls auf synthetische Videogenerierung spezialisiert sind. Andere Anbieter wie Filmora und Veed.io konzentrieren sich auf einfachere, verbraucherorientierte Bearbeitungstools.

Zunehmender Druck entsteht auch durch OpenAIs Eintritt in den Markt mit dem Text-zu-Video-Modell Sora, das realistische Videosequenzen auf Basis von Benutzeranweisungen erstellen kann.

Synthesia konzentriert sich weiterhin auf Unternehmensanwendungen und positioniert sich als „KI-Videoplattform für Unternehmen“. Die umfangreiche Kundenbasis und strategische Investoren wie Accel, Kleiner Perkins und nun Adobe könnten dem Unternehmen einen Vorteil in einem Markt verschaffen, der zunehmend Automatisierung und Personalisierung im großen Maßstab nachfragt.

Anhaltende Investorennachfrage nach KI-Technologien

Adobes Beteiligung erfolgt in einer Zeit anhaltenden Investoreninteresses an KI-nativen Plattformen, besonders solchen mit nachgewiesenen Geschäftsmodellen. Nach seiner letzten Bewertungsrunde im Januar 2024 wird Synthesia mit 2,1 Milliarden Dollar bewertet, was es zu einem der führenden KI-Startups weltweit macht.

Laut Unternehmensangaben war die neue Finanzierung nicht zwingend erforderlich, wurde aber angenommen, um die Produktentwicklung zu beschleunigen und sich mit einem strategischen Investor abzustimmen.

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