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AI-Chips: USA wollen Export-Limits auch für Österreich

Nvidia-CEO Jensen Huang präsentiert Blackwell-Chips. © Nvidia
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Die US-Regierung unter Präsident Biden hat am Montag einen neuen Regulierungsrahmen für den Export fortschrittlicher Computerchips vorgestellt, die in der KI-Entwicklung zum Einsatz kommen. Wie die Associated Press berichtet, zielt die Initiative darauf ab, nationale Sicherheitsinteressen mit wirtschaftlichen Belangen in Einklang zu bringen. Die neuen Regeln laufen unter dem Namen „Export Control Framework for Artificial Intelligence Diffusion„.

„Während KI immer leistungsfähiger wird, intensivieren sich auch die Risiken für unsere nationale Sicherheit“, erklärte US-Handelsministerin Gina Raimondo laut AP gegenüber Reportern. Der neue Rahmen solle sicherstellen, dass modernste KI-Technologie nicht in die Hände ausländischer Gegner falle, während gleichzeitig der Technologieaustausch mit Partnerländern ermöglicht werde. Auf der Liste jener Länder, die keine AI-Chips mehr bekommen sollen, stehen wenig überraschend China, Russland, der Iran oder Kuba.

Das Delikate aus österreichischer Sicht: Österreich wird nicht wie andere westliche EU-Länder als alliiertes Land eingestuft, das keinen Restriktionen unterliegt, sondern landet laut Bloomberg auf der Liste der Tier-2-Länder, gegen die Restriktionen eingeführt werden sollen. Österreich wird damit auf eine Stufe mit etwa der Türkei, Mexiko, Brasilien, der Ukraine, Pakistan, dem halben afrikanischen Kontinent oder Osteuropa gestellt.

Als Alliierte zählt Washington nur die westlichen Alliierten Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Japan, Kanada, die Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Schweden, Spanien, Südkorea, Taiwan und das Vereinigte Königreich.

Nur 50.000 GPUs pro Jahr für Österreich und andere Tier-2-Länder

Tier-2-Nationen können den Plänen der scheidenden Biden-Regierung bis zu 50.000 Grafikprozessoren pro Land erwerben. Es soll auch Vereinbarungen geben, um die Obergrenze auf 100.000 zu erhöhen, wenn die Ziele der Länder in den Bereichen erneuerbare Energien und technologische Sicherheit mit denen der Vereinigten Staaten übereinstimmen.

50.000 GPUs sind nicht sonderlich viel. Alleine das AI-Startup Magic von österreichischen Gründern hat eigenen Angaben zufolge 8.000 GPUS von Nvidia (H100) in Betrieb, das Colossus-Rechenzentrum von Elon Musks xAI soll bis zu 200.000 GPUs im Vollbetrieb haben. Damit wird klar, dass die USA in den meisten Ländern der Welt vermeiden will, dass kompetitive AI-Unternehmen entstehen können, die es mit jenen etwa im Silicon Valley aufnehmen können.

Nvidia: „Deckmantel einer ‚Anti-China‘-Maßnahme“

Die Branche reagierte jedoch kritisch auf den Vorstoß. Wie die AP berichtet, warnte der Industrieverband Information Technology Industry Council in einem Schreiben an Ministerin Raimondo vor übereilten Regelungen, die globale Lieferketten fragmentieren und US-Unternehmen benachteiligen könnten. Seitens Nvidia wird scharf gegen die Biden-Administration geschossen:

„Dieser weitreichende Eingriff würde die bürokratische Kontrolle darüber erzwingen, wie Amerikas führende Halbleiter, Computer, Systeme und sogar Software entwickelt und weltweit vermarktet werden. Durch den Versuch, die Marktergebnisse zu manipulieren und den Wettbewerb – das Lebenselixier der Innovation – zu ersticken, droht die neue Vorschrift der Biden-Regierung, Amerikas hart erkämpften technologischen Vorsprung zu verspielen.

Unter dem Deckmantel einer ‚Anti-China‘-Maßnahme würden diese Regeln nichts zur Verbesserung der Sicherheit der USA beitragen. Die neuen Regeln würden die Technologie weltweit kontrollieren, einschließlich der Technologie, die bereits in gängigen Spiele-PCs und Verbraucher-Hardware weitverbreitet ist. Anstatt die Bedrohung zu mindern, würden die neuen Biden-Regeln nur die globale Wettbewerbsfähigkeit Amerikas schwächen und die Innovation untergraben, die die USA an der Spitze gehalten hat.“

Der Zeitpunkt der Initiative ist brisant: Da die Regelungen eine 120-tägige Kommentierungsfrist vorsehen, könnte die finale Ausgestaltung in die Hände der kommenden Trump-Administration fallen. Diese müsste dann, so die AP, eine Balance zwischen Wirtschaftsinteressen und Sicherheitsbedenken finden.

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