Österreich

Neue AI Factory Austria: 80 Millionen Euro Budget, 650 bis 700 GPUs geplant

Vienna Scientific Cluster. © TU Wien
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Die österreichische Tech-Landschaft steht vor einem bedeutenden Schritt: Denn die TU Wien bekommt die „AI Factory Austria“ (AI:AT), deren Finanzierung jetzt durch das European High Performance Computing (EuroHPC) Joint Undertaking gesichert ist. Diese Initiative zielt darauf ab, Österreichs Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Künstlichen Intelligenz nachhaltig zu stärken. Die Rechenkapazitäten, die dort aufgebaut werden, sollen auch das Trainieren neuer KI-Modelle ermöglichen.

Insgesamt wird das Projekt mit 80 Millionen Euro ausgestattet – 40 kommen von der EU, 40 von der Republik Österreich. Neben Servern, Software, Räumlichkeiten, Personal etc. soll das Gros des Geldes in die Anschaffung der wichtigen GPUs fließen. Laut Projektmanager Markus Stöhr ist eingerechnet, dass 650 bis 700 State-of-the-Art-GPUs angeschafft werden sollen. Unternehmen, darunter Startups, sollen Zugang zu diesen neuen Rechenkapazitäten bekommen. Es soll auch Gratis-Angebote geben (z.B. in Kombination mit Förderungen), Details dazu müssen aber noch ausgearbeitet werden.

„Ermöglicht das Trainieren von größeren KI-Modellen“

Das Projektkonsortium unter Leitung von Advanced Computing Austria (ACA) und dem AIT (Austrian Institute of Technology) wird eine hochmoderne Computing-Infrastruktur etablieren, die auf dem Vienna Scientific Cluster (VSC) an der TU Wien aufbaut. Der neue KI-optimierte Supercomputer wird besonders für Startups und KMUs von zentraler Bedeutung sein, da er das Training komplexer KI-Modelle ermöglicht, was auf bisheriger Infrastruktur nicht machbar war.

„Die signifikante Aufstockung der Rechenkapazitäten ermöglicht das Trainieren von größeren KI-Modellen,“ erläutert Stöhr. Innovationsminister Peter Hanke (SPÖ) betont die wirtschaftliche Ausrichtung: „Mit dieser Auslegung auf wirtschaftliche Nutzung wollen wir die Schlüsseltechnologie KI möglichst vielen Start-Ups als Türöffner für Märkte und neue Lösungen zur Verfügung stellen.“

Zugang für Tech-Startups geplant

Neben der Hardware-Komponente entsteht ein physischer AI Factory Hub als One-Stop-Shop mit etwa 60 Mitarbeitenden. Dieser Hub bietet umfassende Dienstleistungen vom niederschwelligen Infrastrukturzugang bis zur beschleunigten Produktentwicklung und spezialisierten Schulungsangeboten. Dadurch wird besonders für Tech-Startups der Weg zu marktfähigen KI-Anwendungen erheblich verkürzt und vereinfacht.

AI:AT fokussiert auf Anwendungsbereiche wie Biotechnologie, Nachhaltigkeit sowie Energie- und Produktionseffizienz und schafft Synergien mit anderen Leuchtturmprojekten der KI-Grundlagenforschung. Das umfangreiche Partnernetzwerk, zu dem unter anderem TU Wien, Universität Wien und mehrere Forschungseinrichtungen gehören, sichert einen breiten Wissenstransfer.

„Die AI Factory Austria und ihr AI Factory Hub sind der effektiven Zusammenarbeit vieler Akteure zu verdanken und ein eindrücklicher Beweis, wie gut das im Entstehen befindliche Ökosystem in Österreich bereits agiert. Mit dem Hub sind wesentliche Elemente des von uns geforderten Kompetenzzentrums umfasst. Besonders hervorzuheben sind neben Service- und Trainingsangeboten für unterschiedliche Niveaus und Zielgruppen der niederschwellige Zugang zu moderner KI-Infrastruktur für Forschungsprojekte bis hin zu produktiven Aufgaben“, meint Horst Bischof, Vorsitzender des Beirates für KI. Durch eine leistungsfähige Infrastruktur und deren operative Unterstützung durch Expert:innen könne die notwendige Transformation der Industrie und Verwaltung beschleunigt und so der Innovationsstandort Österreich gestärkt werden.

Teil eines europäischen Netzwerk

Die AI Factory in Österreich ist Teil eines größeren europäischen Netzwerks, das EuroHPC JU zeitgleich ausbaut. Besonders hervorzuheben sind die KI-Fabriken in Frankreich und Deutschland, die neben Europas ersten Exascale-Supercomputern Alice Recoque und JUPITER entstehen. Diese Hochleistungsrechner stellen eine neue Dimension des Computings dar und ermöglichen KI-Forschung auf höchstem Niveau.

Die deutsche AI Factory am Standort Jülich wird zusätzlich eine experimentelle Plattform umfassen. Diese dient als Infrastruktur für die Entwicklung und das Testen innovativer KI-Modelle und -Anwendungen und soll die europäische Zusammenarbeit fördern. Durch die Verbindung mit dem Exascale-Supercomputer JUPITER entsteht hier ein globaler Spitzenstandort für KI-Entwicklung.

Sechs neue KI-Zentren erweitern europäisches Innovationsnetzwerk

Mit den neu genehmigten Standorten in Österreich, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Polen und Slowenien erweitert sich das europäische KI-Netzwerk auf insgesamt 13 AI Factories. Diese Erweiterung ist Teil der strategischen Bemühungen Europas, seine Position in der globalen KI-Landschaft zu stärken und technologische Souveränität zu erlangen.

Jede AI Factory fungiert als One-Stop-Shop und bietet KI-Startups, KMUs und Forschern umfassende Unterstützung. Dies umfasst Zugang zu KI-optimierter Hochleistungsrecheninfrastruktur, Trainingsprogramme und technische Expertise. Das vernetzte System ermöglicht länderübergreifende Kooperationen und schafft einen einheitlichen europäischen KI-Raum, der Innovation in allen teilnehmenden Ländern fördert und gleichzeitig von lokaler Expertise profitiert.

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