Anzeige

AI ist so viel mehr als bloß ChatGPT – und dieser Investor beweist es

© Dall-E
© Dall-E

Kinled ist als Investor in den Bereichen Biowissenschaften und Finanztechnologie bekannt und verfügt über ein Portfolio von über 125 Beteiligungen. Im Portfolio befinden sich aber fast 50 Unternehmen, die auf innovative digitale Technologien spezialisiert sind. Das Aufkommen von KI hat die Investitionsstrategie von Patrick Aisher, der als Vorsitzender der Kinled Holding Limited mit Sitz in Hongkong ein globales Investitionsnetzwerk aufgebaut hat, grundlegend verändert.

„Ungefähr 25 % unseres Technologieportfolios sind direkt in Anwendungen der künstlichen Intelligenz involviert“, sagt Aisher. „In Wirklichkeit ist der Einsatz massiver Rechenleistung in den Biowissenschaften und in der molekularen Arzneimittelforschung schon seit vielen Jahren Standard, und diese Art von Ansatz wird jetzt auch in anderen Branchen angewandt. Kinled war ein früher Investor in die allererste von der FDA zugelassene KI-Diagnoseplattform und hat nun zahlreiche Investitionen in KI und maschinelles Lernen in mehreren Branchen.“

In diesem Artikel gibt Aisher einen Überblick über seine weltweiten KI-Investitionen, die von Gesundheit über Computer Vision bis hin zur Friedenssicherung reichen.

Othis: AI für die persönliche Vermögensverwaltung

Kinled hat in das in Wien ansässige Startup Othis investiert, das sich zum Ziel gesetzt hat, die persönliche Vermögensverwaltung auf professioneller Ebene mit Hilfe fortschrittlicher Technologien zu unterstützen. Ein Bereich, der das Team besonders begeistert, ist die vermögensübergreifende Analyse mithilfe von maschinellem Lernen und KI. Dabei geht es um ein tiefes Verständnis der Diversifizierung in komplexen Portfolios, die sowohl öffentliche als auch private Vermögenswerte umfassen. Durch die Integration von Finanzanalysetools mit einer Vielzahl von Datenquellen und Large Language Models (LLMs) will Othis fein abgestimmte, hyper-personalisierte Portfolio-Empfehlungen in großem Umfang liefern.

Während das Unternehmen auf dem Weg zur Verwirklichung dieser Vision voranschreitet, hilft die aktuelle Software Privatpersonen bei der professionellen und sicheren Organisation ihres Vermögens unter Verwendung von Open Finance und intern geschulten LLMs.

Digital Diagnostics: AI zur Verhinderung von Blindheit

Über sein Investment in einen Boston ansässigenMedTech-Fonds besitzt Kinled eine Beteiligung an Digital Diagnostics. Das Unternehmen ist ein bahnbrechendes KI-Diagnoseunternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Zugänglichkeit, Erschwinglichkeit, Gerechtigkeit und Qualität der weltweiten Gesundheitsversorgung durch den Einsatz von Technologie im medizinischen Diagnose- und Behandlungsprozess zum Wohle der Patienten zu verbessern.

Menschen mit Diabetes fürchten Sehkraftverlust und Blindheit mehr als jede andere Komplikation. Die diabetische Retinopathie (DR) ist die Hauptursache für Erblindung und Sehkraftverlust bei Männern und Frauen im erwerbsfähigen Alter in den Vereinigten Staaten und führt jedes Jahr bei mehr als 24.000 Menschen zum Verlust des Sehvermögens.

Die Einhaltung regelmäßiger Augenuntersuchungen ist notwendig, um die DR in einem frühen Stadium zu diagnostizieren, in dem sie mit der besten Prognose behandelt werden kann, und hat zu einer erheblichen Verringerung von Sehkraftverlust und Erblindung geführt. Im April 2018 erhielt Digital Diagnostics als erstes Unternehmen überhaupt die FDA-Zulassung für eine KI-Diagnoseplattform, die am Point-of-Care ohne ärztliche Eingaben eine Diagnose erstellen kann.

Diese Errungenschaft kam nicht über Nacht – sie ist der Höhepunkt jahrzehntelanger Forschung des Gründers Dr. Michael Abramoff im Bereich der automatisierten Bildanalyse, kombiniert mit jahrzehntelanger Forschung darüber, wie Krankheiten in Kliniken diagnostiziert werden. Digital Diagnostics hat bewiesen, dass intelligente Diagnoseplattformen sicher und verantwortungsbewusst eingesetzt werden können, um die Ergebnisse für die Patienten zu verbessern und die Produktivität im Gesundheitswesen zu steigern. Digital Diagnostics ist bei über 20 Gesundheitssystemen im Einsatz, und diese Kunden haben Tausende von Patienten getestet und Hunderte von Patienten mit Krankheiten identifiziert, die zuvor nicht diagnostiziert wurden.

Xapien: AI für Corporate Due Diligence

Mountain Labs ist ein Schweizer Technologie-Inkubator, den Kinled finanziert hat und der auch ein Investor des D2 Fund in London ist, der in Xapien investiert hat. Xapien verwendet sehr ausgeklügelte Modelle zur Verarbeitung natürlicher Sprache und Disambiguierung, um sehr gezielte Informationen über Personen für Due-Diligence-Zwecke zu erhalten.

Xapien hat seine gesamte Technologie von Grund auf neu entwickelt. Gesichter sind einer der stärksten Indikatoren dafür, dass es sich bei zwei Erwähnungen auf zwei Webseiten tatsächlich um dieselbe Person handelt, egal ob es sich um eine Biografie auf einer Teamseite, ein soziales Profil oder ein Foto in den Nachrichten handelt.

Xapien identifiziert jedes Gesicht in jedem Bild auf jeder Seite und in jedem Artikel, den es verarbeitet. Schnelle neuronale Netze extrahieren die wichtigsten Merkmale und gleichen sie mit allen anderen Gesichtsmerkmalen ab, die wir haben. Adressdaten gehören zu den am uneinheitlichsten dargestellten Datentypen, aber die Fähigkeit, Adressen abzugleichen, kann entscheidend sein. Die Technologie von Senseye nutzt umfangreiche Geodatensätze und maschinelle Verfahren, um Standorte in jeder beliebigen Schrift und überall auf der Welt zu ermitteln.

Kinled & Mountain Labs: Der Fintech-Investor für Innovationen jenseits des Hypes

Senseye: AI für die Behandlung psychischer Erkrankungen

Kinled investiert auch in Senseye, ein in Austin, Texas, ansässiges Unternehmen, das eine Plattform für maschinelles Lernen entwickelt hat, die auf mobilen Geräten eingesetzt wird und die Aktivität des Nervensystems über die Augen misst. So kann es Signale zur Diagnose und Schweregradmessung liefern.

Das Unternehmen hat einen neuen und verbesserten „Standard of Care“ für die psychische Gesundheit eingeführt. „Über 70 Millionen Amerikaner:innen leiden jährlich an psychischen Problemen, und 59 % erhalten keine medizinische Versorgung“, sagt Aisher. Das patentierte KI-System zielt darauf ab, die weltweit erste vollständige Diagnose- und Schweregradmess-Plattform für psychische Gesundheit zu werden.

Das Senseye-System wurde bereits in klinischen Studien an der UCLA und in Harvard erprobt und wird jetzt vom Verteidigungsministerium zur Bewertung von Angstzuständen und posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) bei zurückgekehrten Soldat:innen eingesetzt. Das System liefert Mediziner:innen innerhalb von 10 Minuten auf einem Smartphone genaue Diagnosen für psychische Erkrankungen, ohne dass Patient:innen selbst Bericht erstatten oder Angaben machen müssen. Das System ermöglicht dann eine genaue objektive Überwachung des Schweregrads der Erkrankung während der Behandlung, was eine frühere und genauere Behandlung ermöglicht.

ReBio: AI für die Medikamentenentdeckung

Kinled und MountainLabs sind beide Anteilseigner von ReBio, einem finnischen Biotech-Unternehmen, das computergestützte Methoden bei der Auswahl von Wirkstoffen in der Arzneimittelforschung einsetzt.

ReBio hat einen Rechenalgorithmus entwickelt, mit dem sich die Affinität eines bestimmten Wirkstoffs zur Bindung an bestimmte Rezeptoren vorhersagen lässt, die in der Netzhaut verstärkt vorhanden sind. Sie untersuchten dazu einige Tausend Verbindungen, führten zahlreiche In-vitro-Studien durch und entwickelten auf der Grundlage einer Vielzahl chemischer Merkmale einen Algorithmus zur Vorhersage der Netzhautbindungsaffinität anderer Verbindungen.

ReBio verwendet diesen Algorithmus, um eine Untergruppe einer Klasse von therapeutischen Verbindungen zu bewerten und die besten von ihnen zu nehmen und bestätigende In-vitro-Bewertungen durchzuführen, bevor es zu Formulierungsstudien kommt. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse entscheidet das Unternehmen, welche Wirkstoffe in Tierversuchen getestet werden sollen.

Die Möglichkeit, 97 % der Verbindungen mit einem Computer zu eliminieren, bedeutet natürlich eine erhebliche Verringerung des Aufwands. ReBio hat sein System zur Medikamentenverabreichung genutzt, um ein neues Geschäftsfeld zu schaffen, das den Standard bei der Behandlung sehkraftbedrohender chronischer Augenkrankheiten verändern wird.

Kinled: The Hidden Champion Among Biotech Investors

PreComb: AI zur Bekämpfung von Krebstumoren

Kinled hält weiters eine direkte Beteiligung an dem ETH-Spin-off PreComb. Das Unternehmen misst und kategorisiert systematisch die Wachstumsmuster von aus Patienten stammenden Mikrotumoren in vitro als Reaktion auf verschiedene medikamentöse Behandlungen mit Hilfe modernster maschineller Lerntechniken. Durch die Integration hochentwickelter Algorithmen ist das Unternehmen in der Lage, volumetrische Veränderungen und morphologische Variationen von dreidimensionalen Tumormodellen zu analysieren, die die komplexe Struktur von Tumoren in vitro nachbilden.

Die Anwendung von KI-Algorithmen erleichtert die Identifizierung von subtilen Wachstumsdynamiken und Reaktionsmustern, die mit herkömmlichen Analyse-Methoden möglicherweise nicht erkannt werden können, was letztlich zu präziseren und gezielteren Behandlungsschemata für Krebspatienten führt.

Axelera: AI für Computer Vision und verbesserte Rechenleistung

Kinled ist ein Partner des in Zürich ansässigen Verve Venture Fund, der in Axelera investiert hat. Das 150-köpfige Team des Unternehmens entwickelt eine End-to-End-Plattform für Künstliche Intelligenz, basierend auf Computer-Vision-Anwendungen. Computer Vision ist der Bereich der KI, in dem Computer trainiert werden, Informationen aus Bild- und Videodaten zu erfassen und zu interpretieren.

Ihre Kerninnovation sind die proprietären KI-Verarbeitungseinheiten (AIPUs), also Hardware-Beschleuniger, die für den Edge-Bereich entwickelt wurden. Diese Chips basieren auf dem Prinzip des In-Memory-Computing, bei dem die Rechenleistung in den RAM-Speicher integriert ist. Dadurch entfallen die meisten der stromhungrigen und langsamen Datenbewegungen, und die Leistung neuronaler Netze wird gesteigert.

Diese Art von Architektur wird oft als „vom Gehirn inspiriert“ bezeichnet, da die Neuronen in unserem Gehirn auf sehr ähnliche Weise funktionieren und gleichzeitig Speicher- und Rechenknoten sind. Diese Architektur eignet sich besonders für die Implementierung von neuronalen Netzen, die große Datenströme wie Bilder sehr schnell verarbeiten können.

Das erste Produkt von Axelera ist die „Metis“-Plattform. Dabei handelt es sich um einen digitalen In-Memory-Computing-Chip, der eine hohe Rechenleistung bei niedrigen Energiekosten bietet, gepaart mit einem leistungsstarken Software-Stack, der auch von Nicht-Expert:innen eingesetzt werden kann. Dieser Ansatz ermöglicht es Unternehmen jeder Größe, sich die Leistung der KI zunutze zu machen und ihre Nutzung wirklich zu demokratisieren.

Timely: AI für Zeitmanagement und Rechnungsstellung

Kinled ist direkt an Timely in Oslo, Norwegen, beteiligt. Timely verfügt über ein intelligentes System, das  Arbeitsaktivitäten automatisch Geräte- und App-übergreifend aufzeichnet. Timely ist das weltweit erste KI-gestützte Zeiterfassungs- und Planungstool. Es verfolgt alles, von Online-Meetings und Computeraufgaben bis hin zu den Orten, die man über das GPS des Smartphones aufsucht.

Timely hat ein maßgeschneidertes KI-System entwickelt, das schnell lernt, zu welchen Projekten User-Aktivitäten gehören. Wenn man Timely zum Beispiel ein paar Mal sagt, dass Besprechungen mit Concentric unter das Projekt „Concentric: Meetings“ gehören, wird Timely anfangen, das für den User zu erledigen. Man muss nur noch auf „Akzeptieren“ klicken, um zu bestätigen. Das bedeutet, dass sich die Benutzer nicht mehr an jedes Detail des Tages erinnern müssen. Timely spart jeden Monat Stunden an Arbeit und stellt sicher, dass die Stundenaufzeichnungen und die damit verbundenen Rechnungen auf die Minute genau sind.

DRUID: AI für Conversational User Experience

DRUID mit Sitz in Bukarest, Rumänien, hilft Unternehmen, mit generativer KI und intelligenter Automatisierung mehr zu erreichen. DRUID ist eine No-Code Conversational AI-Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, mit Omnichannel-Interaktionen und Geschäftsprozess-Automatisierung überlegene Erlebnisse für interne und externe Nutzer zu entwickeln und bereitzustellen.

Angetrieben von einer proprietären NLP/NLU-Engine, die die menschliche Sprache wirklich versteht, fortschrittlichen Analysen, Auswertungen und no-code UI-Tools, bietet DRUID eine konversationelle UX-Ebene für jedes Unternehmenssystem und ermöglicht eine revolutionäre neue Arbeitsweise – die Conversational Business Apps. DRUID hat bisher 30 Millionen Dollar bei einer Bewertung von 100 Millionen Dollar aufgenommen

Shield AI: AI für die Friedenssicherung

Kinled ist ein Minderheitsaktionär des in San Diego ansässigen Unternehmens Shield AI, das davon überzeugt ist, dass KI-Piloten die Schlachtfelder und die kommerzielle Luftfahrt in einem größeren Ausmaß revolutionieren werden als das selbstfahrende Auto, das unsere Autobahnen umgestalten wird.

Hivemind, ihr KI-Pilot, ermöglicht es Schwärmen von Drohnen und Flugzeugen, ohne GPS, Kommunikation oder Piloten autonom zu operieren. Ihr Ziel ist es, Militärangehörige und Zivilisten mit intelligenten Systemen zu schützen.

Als Navy SEAL erlebte der Mitbegründer von Shield AI, Brandon Tseng, aus erster Hand Probleme, bei denen intelligente Autonomie lebensrettend hätte sein können. Er fragte sich, wie das Militär im Jahr 2030 aussehen und welche Rolle die Autonomie dabei spielen würde. Die Antwort: KI-Piloten, die jedes militärische Gerät steuern: Flugzeuge, Drohnen, Schiffe, Satelliten und U-Boote. Shield AI plant, das Luft- und Raumfahrt- und Verteidigungstechnologieunternehmen des 21. Jahrhunderts aufzubauen, das sich auf KI-Piloten konzentriert, und hat gerade eine Serie-C-Finanzierung in Höhe von 200 Mio. US-Dollar mit einer Bewertung von 2 Mrd. US-Dollar abgeschlossen.

Fazit: „In Zukunft fast unmöglich, ohne klare AI-Strategie zu wachsen“

Zusammen mit anderen renommierten Family Offices ist Kinled einer der Hauptinvestoren des zweiten Digital-Health-Fonds von Calm/Storm Ventures mit Sitz in Wien, die einen besonderen Schwerpunkt auf die KI-Revolution im Gesundheitswesen legen. Die Integration von KI-Technologien im Gesundheitswesen bedeutet einen Paradigmenwechsel, der durch die Nachfrage nach präzisen Diagnosen, personalisierten Behandlungsplänen und optimierten Gesundheitsprozessen angetrieben wird.

Der Fonds hat in Unternehmen wie Healthforce, Medwise, Kiroku und Adent Health sowie in ein norwegisches Healthtech-Unternehmen investiert, das vom ehemaligen Leiter der KI-Abteilung des Healthtech-Riesen Babylon Health gegründet wurde.

Der Vorsitzende von Kinled, Patrick Aisher, hat außerdem DanubeNeuro gegründet, einen Spezialfonds, der sich auf Lösungen für Neurodegeneration und Langlebigkeit konzentriert. „Viele der Möglichkeiten, die wir in diesem Bereich sehen, nutzen fortschrittliches maschinelles Lernen und KI als Kernbestandteil ihrer Forschung und Produktentwicklung“, sagt Aisher. „Wir sind zuversichtlich, dass dies schnell zur Norm wird – und glauben fest daran, dass es für Technologieunternehmen in Zukunft fast unmöglich sein wird, ohne eine klare KI-Strategie zu existieren und zu wachsen. Die tiefgreifenden Auswirkungen der künstlichen Intelligenz auf die Technologie und ihre Zukunft sind unbestreitbar.“

Das globale Investment-Netzwerk des Patrick Aisher

Werbung
Werbung

Specials unserer Partner

Die besten Artikel in unserem Netzwerk

Powered by Dieser Preis-Ticker beinhaltet Affiliate-Links zu Bitpanda.

Deep Dives

© Wiener Börse

IPO Spotlight

powered by Wiener Börse

Austrian Startup Investment Tracker

Die Finanzierungsrunden 2024

#glaubandich-Challenge 2024

Der größte Startup-Wettbewerb Österreichs mit Top VC-Unterstützung

Trending Topics Tech Talk

Der Podcast mit smarten Köpfen für smarte Köpfe

2 Minuten 2 Millionen | Staffel 11

Die Startups - die Investoren - die Deals - die Hintergründe

The Top 101

Die besten Startups & Scale-ups Österreichs im großen Voting

BOLD Community

Podcast-Gespräche mit den BOLD Minds

IPO Success Stories

Der Weg an die Wiener Börse

Weiterlesen