Airbnb: Ein Viertel der Mitarbeiter muss gehen
Der Tourismus ist eine der am schwersten getroffenen Branchen in der Corona-Krise, und das geht auch nicht an Airbnb vorbei. Wie Techcrunch berichtet, wird das milliardenschwere Unternehmen aus San Francisco ein Viertel seiner Mitarbeiter – das sind etwa 1.900 der 7.500 Angestellten – gehen lassen müssen. Das geht aus einem internen Mail hervor, dass CEO Brian Chesky versendet hat.
Klar ist, dass derzeit nur wenige Menschen Unterkünfte via Airbnb buchen. Laut Techcrunch soll der Umsatz des Unternehmens um 50 Prozent und mehr gegenüber 2019 eingebrochen sein – im Vorjahr machte Airbnb laut Wall Street Journal etwa 4,8 Milliarden Dollar Umsatz. Nun geht es darum, das Unternehmen so gut es möglich ist durch die Krise zu retten. In den vergangenen Wochen hat Airbnb in zwei Tranchen jeweils eine Milliarde Dollar Kredit aufgenommen.
Die Geldgeber, darunter Silver Lake und Sixth Street Partners, haben Optionsscheine erhalten, die in Aktien mit einer Bewertung des Unternehmens von 18 Milliarden Dollar umgewandelt werden können. Das ist nur mehr die Hälfte jener 35 Milliarden Dollar, die Investoren bei der letzten großen Finanzierungsrunde vor einigen Jahren zahlten. Der Börsengang, der eigentlich 2020 geplant war, ist nun ungewiss.
Auch TripAdvisor und Trivago kürzen
Die Stellenkürzungen gehen auch einher mit einer Zurechtstutzung der verschiedenen Gruppen und Produkte. So will Chesky etwa bei Transport-Diensten, bei den Airbnb Studios und bei den Angeboten im Bereich Hotels und Luxus sparen – sich also vor allem auf das Kerngeschäft fokussieren. Auch bei anderen großen Plattformen der Reisebranche mussten viele Menschen gekündigt werden: Wie berichtet gibt es auch bei TripAdvisor und bei Trivago (eine Expedia-Tochter) viele Kündigungen.
Während der Krise wird derweil probiert, noch irgendwie Geschäft zu machen. So bietet man zu besonderen Gelegenheiten wie Muttertag oder Tage des Buches so genannte Online-Entdeckungen an, wo Airbnb-Gastgeber via Videostreams z.B. musizieren oder vorlesen. Wer zusehen bzw. zuhören will, bezahlt eine kleine Gebühr. Außerdem gibt es eine Aktion, in deren Rahmen Airbnb-Gastgeber Unterkünfte für COVID-19-Einsatzkräfte bereitstellen.