Forschung

Autobahnen könnten zu Solar-Kraftwerken werden

Diese Visualisierung stammt vom Schweizer Büro "labor3" und zeigt, wie eine Autobahn mit Solarpanelen aussehen könnte. © labor3
Diese Visualisierung stammt vom Schweizer Büro "labor3" und zeigt, wie eine Autobahn mit Solarpanelen aussehen könnte. © labor3
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Strom von der Autobahn: Ein neu gestartetes Pilotprojekt will herausfinden, ob eine Photovoltaik-Überdachung von Autobahnen „neben der Energiegewinnung den erhofften Mehrwert für den Straßenerhalter bietet“ und ob „die solare Nutzung des Straßenraums praxistauglich ist“. Schwierigkeiten könnten beispielsweise die Wartung oder die Schneeräumung machen.

Die Energiegewinnung durch Photovoltaik (PV) gehöre zu den Schlüsseltechnologien zur Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energiequellen an der Primärenergieproduktion, erklärt das Austrian Institute of Technology Center for Mobility Systems (AIT) in einer Presseaussendung. Der Einsatz der Technologie in großem Maßstab setze jedoch die Verfügbarkeit entsprechender Flächen für die Installation von Photovoltaikmodulen voraus. Die Idee: Die Flächen „im Bereich des hochrangigen Straßennetzes“ nutzen, also beispielsweise die Autobahn.

Prinzipiell umsetzbar

Ähnliche Überlegungen gab es bereits zuhauf. So wurde die prinzipielle Umsetzbarkeit im Rahmen mehrerer Projekte in Österreich, Deutschland und der Schweiz bereits belegt. Allerdings sei der“ Einsatz von Photovoltaik im Straßenraum derzeit oft auf die Energieversorgung naher Verbraucher fokussiert“. Der erzeugte Strom wird beispielsweise für die Energieversorgung von Rastplätzen und Tunnelbeleuchtungen verwendet.

Viele offene Fragen

Gemeinsam mit den Projektpartnern „Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE“ und der Forster Industrietechnik GmbH soll im ersten Teil des Projekts ein Entwurf für einen Prototypen einer derartigen PV-Straßenüberdachung ausgearbeitet werden. Dazu soll auch die Entwicklung einer passenden Tragkonstruktion gehören. Dieser Prototyp soll dann im zweiten Teil des Projekts „als Demonstrator erstellt, mit Messtechnik ausgerüstet und ein Jahr lang im Betrieb wissenschaftlich begleitet“ werden. Das Ziel: Herauszufinden, ob eine derartige Konstruktion den vielfältigen Anforderungen im hochrangigen Straßennetz gerecht werden kann. Für Probleme könnten Entwässerung, Wind, Schneelasten oder die Wartungsmöglichkeiten sorgen. Auch die Verkehrssicherheit spielt eine Rolle.

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„Erhoffen uns wertvolle Erkenntnisse“

Verantwortlich für die Gesamtkoordination des Projekts ist das AIT. Projektleiter Manfred Haider: „Mit der PV-Überdachung sollen insbesondere folgende Ziele erreicht werden: Die Energiegewinnung durch Photovoltaik mit Hilfe geeigneter PV-Modultechnik, ein flexibler Einsatz im hochrangigen Straßennetz, die Erhöhung der Dauerhaftigkeit und Erhaltung der Oberflächeneigenschaften der Fahrbahn durch Schutz vor Überhitzung und Niederschlägen, sowie zusätzlicher Lärmschutz. Diese Anforderungen sollen in Bezug auf technische Machbarkeit und ökonomische Umsetzbarkeit geprüft werden und an einem Demonstrator verifiziert werden. Aus den Analysen der Konzeptphase sowie den Messdaten des Demonstrators erhoffen wir uns wertvolle Erkenntnisse für den zukünftigen Einsatz solcher Photovoltaiksysteme im D-A-CH-Raum“. Der Strom könnte demnächst also wirklich von der Autobahn kommen.

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