AIT gewinnt Houskapreis 2025 mit Schnellladetechnologie MEDUSA

Die B&C Privatstiftung vergab am 9. April 2025 den renommierten Houskapreis an drei herausragende Forschungsprojekte und feierte 20-jähriges Jubiläum. Vor mehr als 400 Gästen erhielten Wissenschaftler:innen und Entwickler:innen Preisgelder in Höhe von insgesamt 760.000 Euro. Die mit je 150.000 Euro dotierten Hauptpreise gingen an Markus Makoschitz (AIT), Annette Mütze (TU Graz) und Siegfried Einhellig (P+F Products + Features).
Drei Kategorien – drei innovative Lösungen
In der Kategorie Hochschulforschung überzeugte Annette Mütze von der TU Graz mit ihrer Forschung zu energieeffizienten Kleinantrieben im Automobilbereich. Das AIT-Team unter Markus Makoschitz gewann in der Kategorie Außeruniversitäre Forschung mit einem Projekt zur nachhaltigen Ladeinfrastruktur für den Güterverkehr. Den Preis für Forschung & Entwicklung in KMU erhielt Siegfried Einhellig für eine innovative Herzklappenimplantat-Technologie.
Die Jury wählte die Siegerprojekte in einem zweistufigen Verfahren aus mehr als 50 Einreichungen aus. Jedes Gewinnerprojekt erhielt 150.000 Euro Forschungsförderung. Die Zweitplatzierten bekamen je 60.000 Euro, die Drittplatzierten je 20.000 Euro.
MEDUSA: Smarte Technologie verkürzt Ladezeiten
Projektleiter Univ.-Prof. Dr. Markus Makoschitz, Principal Scientist am AIT und Professor an der Montanuniversität Leoben, betont die praktische Bedeutung des Projekts MEDUSA für nachhaltige Mobilität: „Wir fokussieren uns auf smarte, wirtschaftliche Lösungen, Leistungsfähigkeit, Effizienz und Marktrelevanz. Nur dann werden unsere Multi-Megawatt-Schnellladestationen auch wirklich in der Praxis wirksam sein.“
Das MEDUSA-Projekt, gestartet 2021 und aktuell in der zweiten Umsetzungsphase (2024-2027), entwickelt Schnellladestationen mit direktem Anschluss ans Mittelspannungsnetz. Die Kombination von Batteriespeichersystemen und Photovoltaik minimiere dabei die Emissionen. Die Innovation soll sich als Schlüsseltechnologie für die weltweite Elektrifizierung des Schwerverkehrs erweisen.
Doppelter Erfolg für das AIT
Neben dem Houskapreis erhält das AIT auch den Mariella-Schurz-Preis für die „Elektrische Zelllyse für schnelle Antibiotikaresistenztests“. Das Forschungsteam um Johannes Peham und Ivan Barisic entwickelte gemeinsam mit dem AIT-Spin-off Cellectric Biosciences eine Methode zur schnellen Erkennung antibiotikaresistenter Keime. Die Innovation verkürze die Diagnosezeit erheblich und reduziere die Behandlungskosten um 50 bis 70 Prozent.
Zukunftsperspektiven der Forschungsförderung
Erich Hampel, Vorstandsvorsitzender der B&C Privatstiftung, betont die zweifache Bedeutung des Jubiläumsjahres. Die Stiftung selbst besteht seit 25 Jahren, der Houskapreis wird seit 20 Jahren vergeben. In dieser Zeit flossen etwa acht Millionen Euro in die Förderung anwendungsnaher Forschung in Österreich. Die B&C Privatstiftung bekräftigt ihr Engagement für den Wirtschaftsstandort Österreich. „Der Houskapreis bleibt eine Brücke zwischen Forschung und Wirtschaft“, so Hampel.
Houskapreis 2025: B&C Privatstiftung nominiert 15 Forschungsprojekte