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Erholung nach „Black Monday“, aber auch unsicherer Ausblick

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Als am Montag ausgehend von Japan die Kurse von Aktien und Kryptowährungen in den Keller rasselten, war schnell die Rede von einem neuerlichen „Schwarzen Montag“. Die neue Angst vor einer US-Rezession und die steigenden Sorgen vor einer Ausweitung des Israel-Iran-Konflikts nährten den Sell-off, der Billionen Dollar an Marktkapitalisierung in wenigen Stunden hinweg fegte.

Doch was solche Dips ebenfalls verursachen: Es gibt die Gelegenheit für Investor:innen, Assets günstiger als zuvor nachkaufen zu können. Und das ist am Montag und in der Nacht auf Dienstag auch passiert. Beispiel Kryptowährungen: Diese haben ordentlich gelitten (Bitcoin stürzte zeitweise unter die Marke von 50.000 Dollar), jedoch auch in den vergangenen 24 Stunden deutliche Erholung erfahren. BTC liegt mit 13 Prozent im Plus wieder bei 56.000 Dollar, Ethereum mit 17 Prozent im Plus bei mehr als 2.500 Dollar.

Insgesamt sieht die Erholung an den Krypto-Märkten so aus:

Auch an den Aktienmärkten hat sich die Lage wieder beruhigt. In der Grafik unten sieht man für die Big-Tech-Werte wie Apple, Google, Microsoft oder Nvidia ganz deutlich den heftigen Einschlag um 15 Uhr am Montag, als die US-Börsen aufsperrten, und der Schock für große Abverkäufe sorgte. Danach ist es aber schnell wieder nach oben gegangen, auch wenn einige Tech-Werte wie Apple, Nvidia oder Tesla doch stark Federn lassen mussten. Chip-Hersteller AMD, der mit Nvidia konkurriert, ist ein Beispiel, das den gestrigen „Black Monday“ sogar klar im Plus beenden konnte. Bei Apple kommt noch erschwerend dazu, dass Berkshire Hathaway, das Unternehmen von Großinvestor Warren Buffett, die Hälfte ihrer Apple-Anteile verkaufte – im Wert von satten 56 Milliarden Dollar:

Weltweit sieht es bei den führenden Börsen-Indezes, die große Volkswirtschaften abbilden, folgendermaßen aus: Japan und Südkorea wurden heftig getroffen, jedoch liegen sie nun sehr deutlich im Plus – weil viele Investoren die Chance nutzen, günstig Aktien nachzukaufen. Auch die wichtigsten US-Indezes wie der S&P500 oder der Dow Jones stehen deutlich im Minus, jedoch ist auch ein klarer Rebound-Effekt zu sehen:

Einschlag überstanden, Sorgen bleiben

Wie geht es nun weiter? Aktuell ist immer wieder die Rede davon, dass die USA in eine Rezession rutschen könnten. Zwar wird aktuell mit Wachstumsraten für das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) von stattlichen 2,8 Prozent gerechnet, jedoch gibt es auch Frühindikatoren wie etwa den Manufacturing Index oder die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze, die darauf hindeuten, dass sich das US-Wachstum verlangsamt. Dazu kommt, dass die US-Wahlen anstehen, und die für zusätzliche Unsicherheit sorgen.

Eine wichtige Rolle bei all dem spielt auch Jerome Powell, Kopf der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Die Fed hat anders als die EZB in der Eurozone noch nicht den hohen US-Leitzins (aktuell bei 5%) gesenkt – darauf wartet die Wirtschaft eigentlich als Signal, dass Geld billiger wird und es wieder rentabler wird zu investieren. Der „Black Monday“ wurde kurz als Auslöser für eine schnelle Zinssenkung spekuliert, es gab sogar Gerüchte um eine kurzfristig anberaumte Sondersitzung der Fed. Jedoch sieht man nun einen Erholungseffekt an den Börsen – das könnte die Dringlichkeit eines Zinsschritts senken.

Das Zentralbanken eine wichtige Rolle spielen, zeigte die Bank of Japan (BOJ). Sie erhöhte vergangene Woche den Leitzins, mit starken Folgen für die japanischen Aktienmärkte und den Nikkei-Leitindex. Gepaart mit den frischen Zahlen zum US-Jobmarkt reichte das schon, um den „Black Monday“ auszulösen.

Unterm Strich zeigt der Vorfall vor allem eines: Wie nervös die Investoren heute sind. Egal ob im Nahen Osten, in der Ukraine oder rund um Taiwan: Sie sehen überall sich zuspitzende Krisenherde, in denen die USA involviert ist – und gewählt wird erst im November. Bis dahin und auch danach kommen viele unsichere Monate auf uns zu.

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