Aleph Alpha: Deutsche Antwort auf ChatGPT holt Intel, SAP & Nvidia an Bord
Sie haben sich als europäische, vertrauenswürdige Alternative zu US-Services wie ChatGPT oder Bard von Google positioniert – und jetzt offenbar eine ganz große Finanzierungsrunde abgeschlossen. Wie das Handelsblatt berichtet, hat das Heidelberger AI-Startup Aleph Alpha mit seinem LLM Luminous große Investoren an Bord geholt – und zwar den deutschen Software-Riesen SAP sowie die beiden US-Chip-Riesen Intel und Nvidia. Auch die Bestandsinvestoren Earlybird und 468 Capital sollen bei der Runde mitziehen.
Die Finanzierungsrunde soll mehr als 100 Mio. Euro schwer sein, die Bewertung bei 450 Mio. Euro (ca. 490 Mio. Dollar) liegen. Mit dem Kapital kann Aleph Alpha, das schon länger an der Finanzierungsrunde arbeitet, nun sein Sprachmodell Luminous, das in einem Benchmark-Test mit GPT-3 und ChatGPT von Open AI sowie mit dem Modell OPT des Facebook-Konzerns Meta mithalten konnte, schneller weiter entwickeln. Zuletzt wurden Features mit mehr Kontrollmöglichkeiten und Faktenchecks vorgestellt, um das Vertrauen von Unternehmen zu gewinnen. Luminous soll als Basis für Chatbots und digitale Assistenten dienen können.
Mit der Finanzierungsrunde schließt Aleph Alpha zumindest zu einigen anderen AI-Startups auf, die in den letzten Wochen viel Geld aufgenommen haben. In Sachen Bewertung liegt die 2019 in Heidelberg gestartete Firma nun deutlich über der erst 2023 gegründeten Mistral AI aus Paris. Mit den großen US-Startups und deren Bewertungen können die Deutschen aber nicht mithalten. Hier eine Liste der jüngsten Investments:
Investment | Valuation | Investors | HQ | Which AI? | |
Inflection AI | 1,3 Billion Dollar | $4B | Microsoft, Reid Hoffman, Bill Gates, Eric Schmidt, NVIDIA | Palo Alto | Chatbot AI |
Aleph Alpha | +100 Mio. Dollar | 490M | SAP, Intel, Nvidia | Heidelberg | LLM |
Runway | 114 Mio. Dollar | $1,5B | Google, Nvidia, Salesforce Ventures | New York | Text to Video |
Typeface | 100 Mio. Dollar | > $1B | Salesforce Ventures, Lightspeed Venture Partners, Madron, Google Ventures, Menlo Ventures, Microsoft’s M12 | San Francisco | Gen AI for Brands |
Synthesia | 90 Mio. Dollar | > $1B | Accel, Nvidia, Kleiner Perkins, GV, FirstMark Capital MMC | London | Text to Video |
Mistral AI | 114 Mio. Dollar | $260 Mio. | Lightspeed Venture Partners, Motier Ventures, La Famiglia, Headline, Exor Ventures, Sofina, firstminute capital, Bpifrance, Xavier Niel, Eric Schmidt, Rodolphe Saadé | Paris | LLM |
Stability AI | 101 Mio. Dollar | > $1B | Coatue, Lightspeed Venture Partners, O’Shaughnessy Ventures | London | Text to Image |
Cohere | 270 Mio. Dollar | tba. | Inovia Capital, Nvidia, Oracle, Salesforce Ventures, Deutsche Telekom Capital Partners (DTCP), Mirae Asset, Schroders Capital, SentinelOne, Thomvest Ventures, Index Ventures | Toronto | LLM |
Anthropic | 450 Mio. Dollar | > $1B | Google, Salesforce Ventures, Sound Ventures, Zoom Ventures | San Francisco | LLM |
Adept AI | 350 Mio. Dollar | tba. | General Catalyst, Spark Capital | San Francisco | Chatbot |
Aleph Alpha: Deutsche Startup-AI kann mit ChatGPT und Meta AI mithalten
In direkter Konkurrenz zu ChatGPT und Co.
Wie auch bei Mistral AI aus Paris, wo Lightspeed Ventures und der ehemalige Google-CEO Eric Schmidt viel Geld investierten, zeigt sich auch bei Aleph Alpha: Ohne Investment seitens US-Unternehmen, in dem Fall Intel und Nvidia, geht es in der Größenordnung nicht. Gerade Nvidia ist als Marktführer bei den für Ai essenziellen GPUs wichtiger Kapitalgeber – und nicht umsonst auch als Investor bei Inflection AI, Synthesia oder Runway mit an Bord.
Wie sich Aleph Alpha am Markt für LLMs durchsetzen wird können, wird spannend sein. Eine – von Seiten Aleph Alpha kritisierte – Studie von Stanford-Wissenschaftler:innen hat das Heidelberger Startup in Sachen Regulierung hinter direkten Konkurrenten wie GPT-4 von Open AI, PaLM von Google oder LLaMA von Facebook/Meta gesehen – weil es nur wenige der Vorgaben des kommenden AI Acts der EU erfüllen würde.
Aleph Alpha: Deutsches KI-Startup baut Sprachmodell mit Faktencheck