Runtastic-Mitgründer Alfred Luger wird Partner bei Calm/Storm Ventures
Er gilt als das „Gehirn“ der vier Runtastic-Gründer und hat sich nach dem Exit an Adidas 2015 zu einer der aktivsten Business Angels in Österreich entwickelt. Dem Vernehmen nach schaffte er es im Vorfeld der Preisvergabe der Business Angels des Jahres 2022 sogar unter die Top 3 – letztendlich wurde dann Angel-Investor Hermann Futter mit dem Preis ausgezeichnet (Trending Topics berichtete).
Nun hat Alfred Luger eine neue Aufgabe. Er steigt neben Gründer Lucanus Polagnoli als neuer Partner beim Früphasen-VC Calm/Storm Ventures ein, nachdem sich dort Mitgründer Michael Ströck zurückgezogen hat. Luger wird sich nun als Partner des Fonds vor allem ums bestehende Portfolio kümmern.
Trending Topics: Warum hast du dich dafür entschieden, Partner bei Calm/Storm zu werden?
Alfred Luger: Ich kenne den CEO Lucanus schon sehr lange und habe die Zusammenarbeit immer sehr geschätzt. Deshalb habe ich auch als erstes – neben dem Hansi Hansmann, der auch Initiator war – in den ersten Calm/Storm-Fund ein größeres privates Ticket investiert sowie auch eine Rolle als Supporting Partner eingenommen.
Ich arbeite sehr gerne mit Gründer:innen und kann dies nun im bestehenden Portfolio mit schon mehr als 50 Firmen vorm Start weg tun. Zudem haben wir gerade einen 2. Calm/Storm Funds gestartet und zwar „Calm/Storm Austria“. Da bauen wir ein weiteres Portfolio auf, dass sich ausschließlich auf Austrian Founders konzentriert. Die können in Österreich gründen, aber auch im Ausland.
Wir haben schon die ersten Investments zugesagt und in den nächsten Monaten wird dieses Portfolio stark ansteigen. Und zu guter letzt kommt wahrscheinlich Mitte nächsten Jahres der nächste Fund, der sich wieder auf die Themen Gesundheit konzentriert. Da wir mit Calm/Storm 1 ja schon bald am Ende der Investitionsperiode angelangt sind. Man sieht, ein riesiges Betätigungsfeld, wo ich genau das machen kann, was ich am liebsten mache, nämlich gemeinsam mit den Gründer:innen zu arbeiten.
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Welche Rolle hast du im Team, welchen Fokus gibt es? Schaust du vor allem auf die Health/Wellbeing-Startups?
Weit über 80% des gesamten Portfolios, ist im Health & Wellbeing Bereich, damit wird das automatisch ein Schwerpunkt für mich. Aber wir planen wie gesagt mit dem Österreich-Fund „Calm/Storm Austria“ in allen Industrien zu investieren, was wir ja vereinzelt schon hin und wieder gemacht haben, wie zB die Investments in Twain oder AirBank.
Meine Rolle im Fund haben wir als „Partner Portfolio” bezeichnet, damit auch für die Gründer:innen deutlich wird, dass ich mich auf das bestehende Portfolio konzentrieren werde und weniger darauf, neue Investments zu machen. Daher werde ich primär mit den Gründern aus dem Portfolio arbeiten. Neue Investments, also das klassische Dealflow-Management, werden andere Kolleg:innen operativ machen. Hierbei stehe ich als Sparring Partner natürlich dem Team zur Verfügung. Zudem werde ich auch Lucanus beim Fundraising von neuen Funds supporten.
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Warum bei einem „anderen“ Fonds und nicht aus 8eyes (gemeinsames Investment-Vehikel der vier Runtastic-Gründer, Anm.) einen Fonds bauen?
Wir wollen keine eigene formale administrationsreiche Struktur (Legal, FMA, etc.) aufbauen für unsere Investmentätigkeit bzw. generell kein fremdes Geld verwalten, sondern flexibel gemeinsam sehr selektiv in Startups investieren. Insbesondere auch weil meine Runtastic Co-Gründer auch operative Rollen bei Leaders21 haben, würde sich ein professioneller fonds auch zeitlich nicht ausgehen.
Aufgrund der Größe des aktuellen 8eyes-Portfolios und unserer beschränkter Ressourcen, investieren wir nur mehr sehr selektiv in Startups direkt, sondern vermehrt in Seed-VC-Funds. Innerhalb von Calm/Storm habe ich trotzdem die Möglichkeit, viele Projekte zu sehen und darf dann mit den Gründer:innen arbeiten, wenn wir als Fonds investieren. Das sehe ich als persönlichen Win-Win.