Spin-off

Alphabet: High-Speed-Internetprojekt Taara soll als eigenständiges Unternehmen durchstarten

Laser statt Satelliten: Taara plant, einen neuen Chip auf den Markt zu bringen, der die Datenübertragung mit Licht schneller als mit Radiowellen ermöglichen soll. © Taara
Laser statt Satelliten: Taara plant, einen neuen Chip auf den Markt zu bringen, der die Datenübertragung mit Licht schneller als mit Radiowellen ermöglichen soll. © Taara
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Der Starlink-Konkurrent Taara war Teil des Alphabet-Programms „Moonshot“-Inkubator X, in dem bekanntlich „riskante“ Ideen marktreif gemacht werden. Nun wird es als unabhängiges Unternehmen ausgegliedert und von seinem Gründer Mahesh Krishnaswamy weitergeführt. Das Startup hat sich auf die Bereitstellung von Hochgeschwindigkeits-Internet über Lichtstrahlen spezialisiert. Die große Vison: die Infrastruktur des globalen Kommunikationsnetzes zu erweitern.

Internet mit terrestrischen Lasern

Das Team rund um Taara arbeitet daran, weltweit schnelle, erschwingliche und leistungsstarke Internetverbindungen durch Lichtstrahlen bereitzustellen. Im Gegensatz zu satellitenbasierten Systemen wie Starlink nutzt Taara Laser, um Daten mit Geschwindigkeiten von bis zu 20 Gbit/s über Entfernungen von bis zu 20 Kilometern zu übertragen. Besonders im Fokus stehen ländliche Regionen, in denen stabile Internetverbindungen oft ein Problem darstellen. Dabei will Taara mit Telekommunikationsunternehmen, Internetanbietern, Regierungen und lokalen Organisationen zusammenarbeiten.

Laut Eric Astro, dem selbsternannten „Moonshot-Captain“, der seit 2010 das Forschungslabor des Google-Konzerns Alphabet leitet, hat sein Team im Laufe der Zeit erkannt, dass es für viele der Dinge, die sie entwickeln, sehr vorteilhaft ist, außerhalb der Alphabet-Membran zu agieren.

Alphabet wird Minderheitsbeteiligung behalten

Wie die Financial Times berichtete, wird die Google-Mutter Alphabet eine Minderheitsbeteiligung an Taara behalten. Zuletzt sicherte sich das Startup ein Investment vom US-VC Series X Capital – die Höhe der Finanzspritze wurde nicht veröffentlicht.

Taara soll nun als Spin-off durchstarten und in weiterer Folge schnell Kapital aufstellen, strategische Investments an Land ziehen und skalieren. Aktuell ist das Startup in zwölf Ländern tätig und beschäftigt laut eigenen Angaben 24 Mitarbeiter:innen. Als Vorzeigeprojekt gilt eine Internetanbindung per Laser über dem Kongo in Westafrika. Man arbeitet aber auch an einer Erweiterung des überlasteten Netzes beim Coachella-Festival.

Kompakter Chip für 2026 geplant

Derzeit funktioniert die Technologie von Taara so, dass ein schmaler Lichtstrahl von einem Endgerät in der Größe einer Ampel zu einem anderen geschossen wird. Die Entfernung beträgt dabei 20 km – die Übertragungsrate beläuft sich laut dem Spin-off auf bis zu 20 Gigabit pro Sekunde. Die Terminals können auf Türmen montiert werden und sollen schneller und billiger sein als die Verlegung von Glasfaserkabeln.

Als nächstes plant Taara, seine Technologie in einen noch kompakteren Chip zu packen, der voraussichtlich 2026 auf den Markt kommen soll. Gründer Mahesh Krishnaswamy zeigt sich motiviert und möchte das Projekt von Starlink übertrumpfen. Gegenüber Wired äußerte er: „Wir können einem Endnutzer eine 10- bis 100-mal größere Bandbreite bieten als eine typische Starlink-Antenne – und das zu einem Bruchteil der Kosten.“

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