Amazon-CTO Werner Vogels: Vier Tech-Prognosen für 2024
Das Jahr 2023 war für die Tech-Branche äußerst spannend, immerhin haben KI-Anwendungen wie ChatGPT den ganzen Bereich aufgerüttelt. Das wirft nun die Frage auf, ob sich dieser Hype auch im kommenden Jahr fortsetzen wird. Werner Vogels, der CTO von Amazon, scheint diese Frage zu bejahen. Er hat kürzlich vier Prognosen für den Tech-Sektor im Jahr 2024 aufgestellt. Wenig überraschend dabei ist, dass sich zwei der Trends, die Vogels voraussieht, um AI drehen.
IT-Trends 2024: Fünf Prognosen zwischen Hyper-Personalisierung und „KI-Inzucht“
1. Generative KI wird kulturbewusst
Werner Vogels ist der Meinung, dass ChatGPT und Co im kommenden Jahr ein Kulturbewusstsein erlangen. „Die Kultur beeinflusst alles und ist die Grundlage dafür, wie Menschen in einer Gemeinschaft zusammenleben. Damit Large Language Models (LLM) ein weltweites Publikum erreichen können, müssen sie die Art von kultureller Gewandtheit erreichen, die Menschen instinktiv haben. Mit Methoden, die menschlichen Diskussionen und Debatten ähneln, sollen LLMS ihre Perspektiven erweitern und Kulturen verstehen lernen. Eine perfekte Übersetzung reicht dabei nicht aus, sondern ist vielmehr nur der Anfang eines kulturellen Bewusstseins“, so Vogels.
2. FemTech startet durch
Technologien, die sich auf die Bedürfnisse von Frauen fokussieren, werden Vogels zufolge im kommenden Jahr einen starken Aufstieg erleben. Demnach werden die Investitionen in die Höhe schnellen, die Versorgung wird hybrid und eine Fülle von Daten ermöglicht bessere Diagnosen und Patientenergebnisse. Wichtige Themen wie Menopause oder Menstruation werden nicht mehr ein Tabu sein und endlich die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. „Die Gesundheitsvorsorge für Frauen wird 2024 einen Wendepunkt erreichen, von dem nicht nur Frauen profitieren werden“, meint Vogels.
3. KI-Assistenten definieren die Produktivität von Entwickler:innen neu
2024 werden Entwickler:innen laut der Prognose endlich mehr Zeit für die wirklich wichtigen Teile ihrer Arbeit haben. „Neben sich wiederholenden Routinearbeiten und mühsamen Debuggen von Fehlern und Schreiben von Unit-Tests werden KI-Assistenten auch zu Lehrer:innen, die komplexe Thematiken in einfachen Worten immer wieder und wieder geduldig erklären – ganz egal wie oft man sie danach fragt. Entwicklungsprozesse werden dadurch effektiver und qualitativ hochwertigere Systeme sind das Ergebnis“, erklärt Vogels.
4. Das Bildungswesen entwickelt sich mit der Geschwindigkeit der technologischen Innovation
Jobs, denen traditionelle Berufs- und Bildungsabschlüsse nicht mehr gerecht werden, soll es 2024 immer mehr geben – vor allem in der Technologiebranche. Um mit den Anforderungen der Wirtschaft sowie des fortschreitenden technologischen Wandels mithalten zu können, wird es Vogels zufolge eine neue Ära von industriegeleiteten Bildungsangeboten geben. „Kontinuierliches Lernen am Arbeitsplatz mit Hands-on-Mentalität sowie lebenslange Weiterbildung kommen sowohl den einzelnen Personen als auch den Unternehmen zugute.“