DEI-Kurswechsel

Amazon und Meta streichen Diversitätsprogramme – Apple hält dagegen

Politischer Einfluss: Dass Donald Trump nicht viel von DEI hält, nutzen gleich mehrere US-Unternehmen, um derartige (bereits etablierte) Programme abzubauen. © Grok, Trending Topics
Politischer Einfluss: Dass Donald Trump nicht viel von DEI hält, nutzen gleich mehrere US-Unternehmen, um derartige (bereits etablierte) Programme abzubauen. © Grok, Trending Topics
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Diversity, Equity and Inclusion. Diversitätsprogramme schaffen eine gerechtere, kreativere und produktivere Arbeitsumgebung und sollen langfristig zum Unternehmenserfolg beitragen. Es geht dabei um Gleichberechtigung, aber auch um gezielte Förderung von unterrepräsentierten Gruppen. Dass DEI-Vorreiter:innen auch mit wirtschaftlichen Erfolgen belohnt werden, hat zuletzt der EY European DEI-Index belegt.

Dennoch haben die Tech-Riesen Meta und Amazon beschlossen, ihre DEI-Programme zu beenden. Apple wurde von einem konservativen US-Thinktank dasselbe vorgeschlagen – das Unternehmen lehnte allerdings ab.

Neue politische Lage: DEI muss weg

Nur wenige Tage, nachdem Meta angekündigt hatte, seine Faktenchecks auf Facebook und Instagram einzustellen und seine Richtlinien zur Content-Erstellung aufzuweichen, folgt der nächste Schlag: Meta wird nun nicht bloß mehr Hassrede zulassen, sondern auch seine firmeninternen Programme für mehr Vielfalt und Inklusion einstellen.

Als Grund dafür wird die „sich verändernde rechtliche und politische Landschaft“ genannt. Denn: Konservative Politiker:innen, wie etwa Donald Trump, sind DEI-Programme ein Dorn im Auge. Heftige Kritik üben sie vor allem deshalb, weil die Initiativen in ihren Augen zu Spaltungen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen beitragen würden. Meta verwies auf ein Urteil des Obersten Gerichtshofs zu ethnischen Kriterien bei Hochschulzulassungen und betonte, dass der Begriff „DEI“ zunehmend „aufgeladen“ sei.

Zuckerbergs Unternehmen plant zwar weiterhin, Mitarbeiter:innen mit vielfältigen Hintergründen einzustellen, beendet jedoch den bisherigen Ansatz, der gezielt auf eine Auswahl aus einem divers aufgestellten Kandidatenpool setzte.

Auch Amazon stößt DEI ab

Amazon erklärte seinen Angestellten bereits im Dezember, dass DEI in Zukunft keine Rolle mehr spielen würde. Im internen Mitarbeitermemo war die Rede von „veralteten Programmen und Materialien“ im Zusammenhang mit Repräsentation und Inklusion. Mit Ende 2024 wolle man sich davon verabschieden.

„Anstatt einzelne Gruppen Programme entwickeln zu lassen, konzentrieren wir uns auf Programme mit bewährten Ergebnissen – und wir wollen auch eine wirklich integrative Kultur fördern“, so Candi Castleberry, Amazons Vizepräsidentin für integrative Erfahrungen und Technologie, wie Bloomberg berichtete.

Konservativer Think Tank rät zur Abschaffung

Der iPhone-Konzern hat (vorerst) keine Lust, den Tech-Konzernen gleichzutun und will seine Programme für Vielfalt, Gleichberechtigung und Einbeziehung behalten.

Dabei empfahl der konservative Think Tank “National Center for Public Policy Research” explizit „die Abschaffung seines Inclusion & Diversity Programms, seiner Richtlinien, seiner Abteilung und seiner Ziele zu erwägen“. Das geht aus einem Proxy-Filing hervor, das ein Unternehmen bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde (SEC) einreicht, um wichtige Informationen mit seinen Aktionär:innen zu teilen. Der Think Tank vertritt die Ansicht, DEI-Programme könnten Apple anfällig für Klagen machen.

Apple will “Kultur der Zugehörigkeit“ beibehalten

Apple bezeichnete den Vorschlag als „überflüssig“ und verwies auf sein „bereits etabliertes Compliance-Programm“, das das Unternehmen vor rechtlichen Risiken schützen solle. Zudem wurde der Antrag kritisiert, da er „unangemessen detailliert in die Programme und Richtlinien des Unternehmens eingreifen“ wolle.

Apple bleibt vorerst bei DEI. Das Ziel, „eine Kultur der Zugehörigkeit zu fördern, in der jede:r sein volles Potenzial entfalten kann“, soll weiter verfolgt werden.

Kurswechsel: USA galt als Vorreiter bei DEI

Dabei sind die USA auf globaler Ebene ein Vorreiter bei DEI-Programmen: Es gab sie nicht nur an Hochschulen, sondern auch zahlreiche große Unternehmen führten sie ein, um Diversität, Chancengleichheit und Inklusion in der Arbeitswelt aktiv zu fördern.

Das könnte sich nun ändern: Nun, nachdem Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl gewonnen hat, kündigten gleich mehrere US-Konzerne den Rückbau ihrer Vielfältigkeitsprogramme an, darunter der Autobauer Ford und Whiskey-Produzent Jack Daniel’s. Der Supermarkt-Gigant Walmart und McDonald’s haben ähnliche Entscheidungen getroffen.

Wettbewerbsvorteil durch ‚DEI‘: Diversity, Equity & Inclusion mit Rebecca Wiederstein

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