Amazon will Preiserhöhungen durch Trump-Zölle zeigen – Weißes Haus: „Feindlicher Akt“

Der größte US-Online-Händler Amazon ist von Trumps Zöllen stark betroffen, immerhin werden Millionen von importierten Artikeln über die Online-Plattform verkauft. Das hat zur Folge, dass so manche Ware kräftig im Preis gestiegen ist bzw. steigen wird – und Amazon will nicht den Zorn der Konsument:innen dafür kassieren.
Deswegen erwägt der Online-Riese einem Bericht zufolge, bald anzuzeigen, wie viel Trumps Zölle zum Preis eines jeden Produkts beitragen, so eine mit dem Plan vertraute Person. Die Shopping-Website werde demnach anzeigen, wie viel von den Kosten eines Artikels auf die Zölle zurückzuführen ist – direkt neben dem Gesamtpreis des Produkts. So soll der potenzielle Käufer auf einen Blick sehen, wie viel die Ware unter normalen Umständen gekostet hätte. Klarerweise werden US-Waren nicht von den Zöllen getroffen, sie werden dementsprechend günstiger im Vergleich mit der importierten Ware dastehen.
Insbesondere Produkte aus China sind von den Trump-Zöllen betroffen. Der US-Präsident ließ die Zölle in einer Eskalation auf 145 Prozent hochsteigen, während gegen andere Länder bzw. Regionen ein Moratorium erlassen wurde – mit der EU etwa ist eine Einigung in der Sache angestrebt. Ein pauschaler Importzoll von 10 Prozent auf Waren aus allen Ländern bleibt aber bestehen und gilt derzeit bis auf weiteres.
Die Berichte hatten sogleich eine Reaktion seitens des Weißen Hauses zur Folge. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses Karoline Leavitt bezeichnete die kolportierte Aktion als „feindlichen und politischen Akt“. Die Differenzen zwischen Donald Trump und Amazon-Gründer Jeff Bezos, auch Eigner der „Washington Post“, wollte sie dabei nicht kommentieren.
Preiserhöhungen durch Trump-Zölle
Seit einigen Tagen gibt es hinter den Kulissen offenbar bereits erhitzte Verhandlungen darüber, welche Preise es bei Amazon künftig gibt. Marken und Hersteller, die über die E-Commerce-Plattform verkaufen, haben bereits durchblicken lassen, dass sie die Preise erhöhen werden müssen. Gerüchten zufolge soll seitens Amazon wiederum Druck ausgeübt worden sein, dass die Preise unten bleiben.
Reuters zufolge könnten die Trump-Zölle auch erheblichen Einfluss auf den „Prime Day“ von Amazon haben, bei dem es jedes Jahr satte Rabatte gibt. Wie Reuters berichtet, wollen einige Dritthändler, die bisher während Amazons Juli-Shopping-Event in China hergestellte Waren verkauft haben, dieses Jahr nicht teilnehmen oder die Menge der von ihnen angebotenen reduzierten Waren reduzieren, um die eigenen Margen zu schützen.
Amazon ist eines der ganz großen Unternehmen, dass von den Trump-Zöllen auf ausländische Import-Ware erheblich getroffen wird. Seit Jahresbeginn hat der Aktienkurs des Unternehmens um etwa 15 Prozent nachgegeben – im Falle von Amazon ist das ein Wertverlust von satten 500 Milliarden Dollar.