Amber: Das nächste Krypto-Unicorn kommt aus Hongkong
Der fallende Preis von Bitcoin mag die Laune bei Privatanleger:innen drücken, doch große institutionelle Investor:innen scheuen weiterhin nicht davor zurück, große Beträge in Blockchain-Unternehmen zu stecken. So nun bei der Amber Group aus Hongkong, China, mit mehr als 750 Mitarbeiter:innen. Unter der Führung des Singapur-Staatsfonds Temasek hat eine Reihe namhafter Krypto-Investoren 200 Millionen Dollar springen lassen. Die Bewertung ist von einer Milliarde Dollar im Juni 2021 auf nunmehr drei Milliarden Dollar verdreifacht worden.
Neben Temasek, das zuletzt auch bei waterdrop in Österreich investierte (Trending Topics berichtete), haben auch Sequoia China, Pantera Capital, Tiger Global Management, Tru Arrow Partners und Coinbase Ventures bei Amber investiert. Das Unternehmen wurde von ehemaligen Morgan-Stanley-Tradern in Hongkong gegründet, hat sein Headquarter aber mittlerweile in Singapur, das sich zu einem wichtigen Hub für Krypto-Firmen entwickelt hat. „Digitale Vermögenswerte verändern nicht nur das Konzept von Eigentum und Wert in der globalen Wirtschaft, sondern definieren auch die Art und Weise, wie wir außerhalb des Finanzsystems leben, völlig neu. Bei der Amber Group wollen wir mehr tun, als nur die Verbreitung digitaler Vermögenswerte zu ermöglichen“, so CEO Michael Wu in einer Aussendung.
Globaler Rollout in B2C und B2B
Amber will nun weiter expandieren, und klarerweise sind die Märkte USA und Europa sehr interessant für die asiatische Firma. In diesen Märkten wolle man Schlüsselkräfte anwerben, um lokal Business aufbauen zu können. In Australien, UK, der Schweiz und Japan hat man sich bereits regulatorische Bewilligung für den Betrieb von Digital-Assets-Angeboten eingeholt. Amber Group ist dabei in mehreren Bereichen tätig.
Mit WhaleFin (wohl eine Anspielung auf den Begriff „Crypto-Whales“) hat man ein B2C-Produkt am Start, bei dem man nicht nur die gängigen Krypto-Assets handeln kann, sondern wo es auch ums große Thema Lending geht. Nutzer:innen können ihre Krypto-Assets über die Plattform verleihen oder sich diese von anderen ausleihen – gegen Zinsen, versteht sich. Dieses Geschäftsmodell ist ein Riskantes – zuletzt bezahlt der US-Krypto-Lending-Anbieter BlockFi eine satte Strafe von 100 Millionen Dollar, weil offenbar nicht ordnungsgemäß gemeldet wurde (Trending Topics berichtete).
Die 100-Millionen-Strafe für BlockFi ist eine gute Botschaft für die Krypto-Industrie
Neben dem Endkundengeschäft verfolgt Amber Group aber auch das Ziel, institutionelle Investor:innen mit entsprechenden Services für Digital Assets zu servicieren. „Eletronic Market Making“, „OTC Trading“, Derivate und Lending zählen zu den Produkten, die sich an große, professionelle Investor:innen richten. Und dann gibt es in der Firmengruppe noch das neuere Produkt OpenVerse, das sich an Content-Macher richtet und stark in die brandheiße Richtung NFTs und Collectibles dreht. „Im Rahmen unseres Engagements für eine nachhaltige Zukunft für alle werden wir unseren Blick auch über die Geschäftsexpansion und strategische Übernahmen hinaus richten“, so Wu. Mit frischen 200 Millionen Dollar hat das Unternehmen genug Pulver, um auch größere Übernahmen zu stemmen.