Amprius Technologies: Cleantech Startup kann Elektromobilität durch neue Batterien voranbringen
Zum Ausbau der Elektromobilität ist der Fortschritt der Batterie-Technik maßgeblich. Batterien müssen immer mehr Energie speichern, um weitere Reichweiten möglich zu machen. Gleichzeitig dürfen sie jedoch nicht erheblich schwerer werden, da sonst wiederum die Reichweite verkürzt wird. Die physikalische Einheit die dieses Verhältnis misst, ist die Energiedichte. Sie beschreibt, wieviel Energie pro Volumen aus einer Batterie entnommen werden kann.
„Höchste Energiedichte der heutigen Batterieindustrie“
Nun hat ein Cleantech-Startup aus Kalifornien ihre erste Lithium-Ionen-Batteriezelle mit der angeblich höchsten Energiedichte der heutigen Batterieindustrie verkauft. Amprius Technologies gab letzte Woche in einer Aussendung die Auslieferung der ersten kommerziell erhältlichen Lithium-Ionen-Batteriezellen mit 450 Wattstunden pro Kilogramm (Wh/kg) bekannt. Geliefert wurde diese “Super-Batterie” laut Angaben des Startups an einen führenden Hersteller einer neuen Generation von hochfliegenden Pseudo-Satelliten (High Altitude Pseudo Satellites), kurz HAPS. HAPS sind dabei unbemannte Luftfahrzeuge, die in der Stratosphäre unterwegs sind, so die TU Braunschweig.
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Tesla schafft die Hälfte der Energiedichte
Zum Vergleich, laut dem Auto, Motor und Sport Magazin, hat das Tesla Model 3 eine Energiedichte von 159 Wattstunden pro Kilogramm. Das sei laut dem Magazin ein typischer Wert für gute, moderne Lithium-Ionen-Akkus. Mit 450 Wattstunden pro Kilogramm hätten somit die neuen Batteriezellen aus Kalifornien eine Energiedichte, die circa 2,8 Mal so hoch ist. T3N berichtet hingegen, dass Forschende davon ausgingen, dass die derzeit in Teslas Model 3 verwendeten Panasonic-Batterien eine Energiedichte von rund 260 Wattstunden pro Kilogramm haben. Damit hätten die Akkus von Amprius Technologies immerhin noch eine knapp doppelt so hohe Dichte.
Massenproduktion geplant
“Dieser Fortschritt gegenüber dem am 8. November 2021 angekündigten Produkt mit 405 Wattstunden pro Kilogramm unterstreicht die Beschleunigung unserer Roadmap zur Bereitstellung von Produkten mit unübertroffener Leistung“, so Jon Bornstein, COO von Amprius Technologies. „Unsere firmeneigene Si-NanowireTM-Plattform und die umfassenden Lösungen, die wir entwickelt haben, ermöglichen eine unvergleichliche Leistung und tragen dazu bei, unsere Produktführerschaft zu erhalten.“ Um zukünftig immer mehr Unternehmen diese Batterien liefern zu können, hat Amprius Technologies laut eigenen Angaben mit dem Bau seiner ersten Massenproduktionsanlage in den Vereinigten Staaten begonnen.
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Forschungsteam schafft Spitzenwerte
Mit Ihren Forschungsfortschritten sind die Kalifornier jedoch nicht alleine. Der Kampf und die besseren Batterien ist global. In Deutschland beispielsweise hat ein Forschungsteam am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und am Helmholtz-Institut Ulm (HIU) in einer Lithium-Metall-Batterie im Labor eine Energiedichte von 560 Wattstunden pro Kilogramm erreicht, so das KIT. Auch wenn das bisher nur im Labor erreicht wurde, zeigen Versuche wieviel Potential noch in der Technologie steckt. Zudem hätte sich auch der Versuch im Labor durch eine hohe Sicherheit auszeichnet, weshalb die Forschenden aus Karlsruhe und Ulm davon ausgehen, dass ihnen damit ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur kohlenstoffneutralen Mobilität gelungen ist.