Anreiz für Start-up-Investments: Finanzminister soll Beteiligungsfreibetrag für private Kapitalgeber prüfen
In die Diskussion über den von der Start-up-Szene Österreichs schon länger geforderten Beteiligungsfreibetrag (oft auch: Risikokapitalfreibetrag oder Investitionsfreibetrag) kommt wieder Bewegung. Auf der Konferenz der Wirtschaftsreferenten, die heute unter Teilnahme von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, Staatssekretär Harald Mahrer und Landeshauptmann Günther Platter (alle VP) stattfand, stand auch die „Schaffung eines Anreizes für Investoren über die Einführung eines Beteiligungsfreibetrags“ auf der Tagesordnung, der vor allem Effekte für die österreichische Start-ups haben soll. Vermögenden soll es schmackhaft gemacht werden, in Jungfirmen zu investieren, anstatt ihr Geld auf Banken oder in Stiftungen zu parken.
„Wirtschaftswachstum beleben“
Auf Ersuchen der WirtschaftsreferentInnen soll ein solcher Beteiligungsfreibetrag von Finanzminister Hans Jörg Schelling (VP) geprüft werden. „Damit würden sich noch mehr private Kapitalgeber an Klein- und Mittelbetrieben bzw. Start-ups beteiligen, was die Dynamik des Wirtschaftswachstums beleben könnte“, so die Tiroler Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (VP). Konkret könnte ein solcher Beteiligungsfreibetrag 100.000 Euro ausmachen, wobei steuerlich jährlich je 20.000 Euro innerhalb von fünf Jahren absetzbar sein sollten.
SPÖ nicht im Boot
Die Rechnung wird in VP-Kreisen derweil ohne den Koalitionspartner SPÖ gemacht. Diese hat sich bis dato gegen einen solchen Freibetrag, der oft auch als „Steuererleichterung für Reiche“ bezeichnet wird, ausgesprochen. Im Interview mit TrendingTopics.at etwa sagte Staatssekretärin Sonja Steßl, seit Anfang des Jahres für Digitales zuständig: „Wir haben den gedeckelten KESt-Freibetrag, der einen ähnlichen Zweck verfolgt, beschlossen. Ich denke, den sollten wir mal abwarten, und dann können wir allenfalls Adaptierungen machen.“