Anthropic: Claude 2 ist da – die KI kommt vorerst allerdings nicht nach Europa
Anthropic, ein Startup-Unternehmen für künstliche Intelligenz, hat eine neue Version seines KI-Bots namens Claude veröffentlicht. „Claude 2“ soll eine verbesserte Leistung und längere Antworten mitbringen und kann über eine API sowie eine neue öffentliche Beta-Website, claude.ai, aufgerufen werden. Das funktioniert derzeit aber nur in den USA und im Vereinigten Königreich.
Claude 2: Längere Antworten, mehr Sicherheit
„Im Vergleich zu unseren früheren Modellen haben wir uns in den Bereichen Codierung, Mathematik und logisches Denken verbessert“, heißt es in einem Blogeintrag von Anthropic. Wie sein Vorgänger basiert auch Claude 2 auf einem umfangreichen Sprachmodell und kann für schriftliche Aufgaben wie Zusammenfassungen, Suchen, Beantworten von Fragen und Codieren verwendet werden. Beide Modelle sollen derzeit „große Textabschnitte“ erfassen können, Claude 2 soll aber längere Antworten als sein Vorgänger erzeugen können. Den Angaben des Unternehmens zufolge können die Antworten bis zu 3.000 Wörter umfassen.
Claude 2 wird nach Angaben von Anthropic auch genauere Antworten zu einigen Themen liefern, etwa zu Codierung und Mathematik auf Grundschulniveau. Darüber hinaus habe es sich das Team zum Ziel gesetzt, dass Claude „weniger anfällig für Manipulationen“ ist als andere Chatbots: „Wir haben immer wieder daran gearbeitet, die Sicherheit von Claude 2 zu verbessern, so dass es harmloser und schwieriger ist, beleidigende oder gefährliche Ausgaben zu erzeugen“, heißt es dazu von Anthropic.
Anthropic und der AI Act
Man solle sich Claude als einen „freundlichen, enthusiastischen Kollegen oder persönlichen Assistenten“ vorstellen, der in natürlicher Sprache angewiesen werden kann, „bei vielen Aufgaben zu helfen“, steht es weiter auf dem Blog. Das gilt derzeit allerdings nur für Nutzer:innen in den USA und im Vereinigten Königreich: „Claude 2 ist […] allgemein in den USA und Großbritannien verfügbar. Wir arbeiten daran, Claude in den kommenden Monaten weltweit verfügbar zu machen“.
Eine nähere Erklärung, warum Claude hierzulande noch nicht verfügbar ist, gibt es nicht. Der AI Act der EU könnte eine Rolle spielen. Er versucht die schmale Gratwanderung, einerseits Innovation mit Künstlicher Intelligenz zuzulassen, aber gleichzeitig die mächtige Technologie in den Griff zu bekommen. Vor allem für so genannte Foundation Models, auf deren Basis Anwendungen laufen – wie eben Claude – wird es strenge Regeln und Auflagen geben. Claude lieferte bei einer Bewertung der derzeit verfügbaren Modelle nach Kompatibilität mit dem AI Act ein schlechtes Ergebnis mit 7 von 48 möglichen Punkten (wir haben berichtet).
Erst im Mai dieses Jahres sammelte Anthropic in einer Series C-Runde satte 450 Millionen Dollar ein. An der Finanzierung beteiligten sich neben Sound Ventures unter anderem auch Tech-Giganten wie Google, Salesforce und Zoom (mehr Infos hier).
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